Was ist eigentlich eine berufliche Schule?
Sind sie schon einmal an dem Begriff „Berufliche Schule“ hängen geblieben und haben sich gefragt, was sich eigentlich genau dahinter verbirgt?
Ein Zentrum, an dem Berufsschulen angesiedelt sind?
Ja, Berufsschulen machen einen Teil der beruflichen Schulen aus. Tatsächlich verbirgt sich hinter dieser Schulform aber viel mehr.
Auszubildende absolvieren an beruflichen Schulen den theoretischen Teil ihrer Ausbildungen. Darüber hinaus sind berufliche Schulen eine Ansiedlung verschiedener Vollzeitschulen, an denen die allgemeine Hochschulreife (Abitur), die mittlere Reife oder auch ein Hauptschulabschluss erworben werden kann – je unter Erweiterung um berufliche Inhalte, die die Schüler:innen in einem (oder mehreren) sogenannten Profilfach erlernen.
Fälschlicherweise wird der Ausdruck „Berufliche Schule“ häufig mit dem Begriff „Berufsschule“ gleichgesetzt. Grund dafür ist der Bildungsföderalismus. Da die Bildungshoheit bei den jeweiligen Bundesländern liegt, werden Berufliche Schulen nicht in jedem Bundesland so bezeichnet und sind deshalb nicht allgemeinhin bekannt.
Bei uns in Baden-Württemberg gilt das Prinzip der Durchlässigkeit nach oben:
Nach einem an einer allgemeinbildenden Schule absolvierten Abschluss, hat man die Möglichkeit, den nächstmöglichen erreichbaren Schulabschluss an einer Beruflichen Schule zu erlangen.
Beispiel: Jemand, der an einer Realschule die mittlere Reife erworben hat, kann also in drei Jahren an einer beruflichen Schule sein Abitur „draufsetzen“.
Die berufliche Schule erklärt am Beispiel „Berufliches Gymnasium“:
Es handelt sich hier um ein Gymnasium mit beruflicher Schwerpunktsetzung. Das Berufliche Gymnasium ist eine öffentliche dreijährige vollzeitschulische Ausbildungsform mit dem Ziel der allgemeinen Hochschulreife (Abitur).
Voraussetzung für den Besuch ist der erfolgreiche Erwerb eines mittleren Bildungsabschlusses (z.B. Realschulabschluss bzw. „Mittlere Reife“) mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberschule.
Das berufliche Gymnasium umfasst in den Klassen 11-13 neben den Fächern der allgemeinbildenden Gymnasien auch berufsbezogene Profilfächer. Die Schüler:innen werden also zusätzlich zu den allgemeinen Hauptfächern in fachspezifischen beruflichen Inhalten unterrichtet. Die jeweiligen Profilfächer sind einem Hauptfach gleichgesetzt und prüfungsrelevant.
Jugendliche haben an einer Beruflichen Schule nicht nur die Möglichkeit, einen höheren Schulabschluss zu erreichen, sondern gleichzeitig Kenntnisse in beruflichen Fächern zu erwerben.
Mögliche Abschlüsse an der Bertha-von-Suttner Schule in Ettlingen:
Vollzeitschulen:
-Allgemeine Hochschulreife (Abitur) im Bereich Pädagogik und Psychologie, Biotechnologie oder Agrarwissenschaft
-Fachhochschulreife mit Schwerpunkt Biologie
- Mittlere Reife im Bereich Hauswirtschaft oder Pflege
- Hauptschulabschluss mit Schwerpunkt Hauswirtschaft und Ernährung und berufliche Orientierung durch Praxisunterricht und Berufspraktika (Block und Tagespraktikum)
Teilzeitschulen:
Berufsschulabschlüsse in den Bereichen Erziehung, Pflege, Tierpflege und Landwirtschaft.
Die Bewerbungsfrist für das Schuljahr 22/23, das im September beginnt, ist dieses Jahr wieder der 1. März.
Näheres können Sie unserer Homepage entnehmen: www.bvsse.de