Zum 9.November 2023, Axel Ebert, Kirchenrat
„Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Matthäus 5,9
Ich glaube nicht daran, dass diese Welt einmal ohne Hass und Kriege sein wird.
So eine Welt hat es auch bisher nie gegeben. Schon in der Steinzeit sind verfeindete Sippen übereinander hergefallen und haben um Nahrungsquellen und Land gekämpft. Auch die Zeit Jesu war keine friedliche Zeit. Die Römer herrschten als grausame Besatzungsmacht über fast ganz Europa. und haben Aufstände blutig niedergeschlagen. Und so ist die Geschichte weitergegangen bis heute. In der Ukraine sterben täglich Menschen. Im Nahen Osten tobt ein Krieg. Und der 9.November erinnert uns daran, wie sich antisemitischer Hass 1938 auch unserem Land gegen Juden und ihre Häuser und Synagogen gerichtet hat. Bis zur Deportation und Ermordung in den Vernichtungslagern Europas. Ich glaube nicht an eine friedliche Welt. Weil der Unfriede so tief in unseren Herzen sitzt. Und doch: Jesus fordert uns auf, Friedensstifter zu sein. Das beginnt bei den Gedanken in meinem Kopf. Wen verurteile ich, wen beneide ich, über wen rede ich schlecht? Hier beginnt der Unfriede zu wachsen. Ich will mich um Frieden bemühen. Ich will mich gegen Antisemitismus wehren. Und ich will beten um Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten und an den vielen friedlosen Orten der Welt. Aber ich weiß auch: Letzten Frieden wird nur Gott bringen.