Alles – nur nicht friedlich
Anfangs hofften wir noch, es sei nur eine vorübergehende Episode – der Krieg in der Ukraine. Inzwischen haben wir uns fast an die täglichen Schreckensbilder gewöhnt und sind überrascht, dass es noch schlimmer kam. Ukraine, Israel, Gaza, dazu Weltklima, Zukunftsängste – kann man da guten Gewissens „Advent“ feiern, sich an Lichtern, Klängen und dem typischen Geruch adventlicher Backwaren erfreuen? Man kann, man darf, man muss! Denn Jesus Christus, dessen Kommen wir feiern, kam nicht, um uns feierliche Stimmungen zu bescheren. Er kam nicht, um uns für ein paar Tage in eine Scheinwelt zu versetzen. Sondern er kam, weil die Welt – und damit der Mensch – mit sich selbst nicht mehr fertig wird. Der Liederdichter Paul Gerhardt hat das auf den Punkt gebracht: „Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne.“ Und damit meinte er nicht nur seine persönliche Situation. Halb Europa drohte in Gewalt und Elend zu versinken. Die großen Lieder der Weihnachtszeit wollen uns auf den hinweisen, der Wahrheit, Gerechtigkeit, Erlösung, Frieden und Heil in diese verlorene Welt bringt und sich deutlich abhebt von den unheilvollen Mächten, die uns einfach zu stark geworden sind. Und so singen wir es laut und fröhlich mit, wenn es heißt: „O wohl der Stadt, o wohl dem Land, so diesen König bei sich hat!“ ER ist unser Friede! (Epheser 2,14)
Mit herzlichen Grüßen
Pastor Norbert Rose, Langensteinbacher Höhe