Karlsbader Mitteilungsblatt

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Gott segne Sie

01.02.2024 – 08.02.2024

An Gottes Segen ist alles gelegen.

Eine alte Weisheit, manchesmal als Sprichwort benutzt, manchesmal einfach dahingesagt. In jedem Gottesdienst, ob am Sonntag, bei einer Trauung, Taufe oder auch Beerdigung, bitten wir um den Segen Gottes. Wir verschicken Segenswünsche zum Geburtstag, zu Feiertagen, zu neuen Lebensabschnitten, zur Genesung und zum Urlaub. Aber auch im Alltag weiß ich, dass viele von Ihnen im Gebet um Gottes Segen bitten oder andere Menschen segnen. Früher, als unsere Kinder noch klein waren, haben wir sie jeden Abend vor dem Einschlafen gesegnet.

Was ist das eigentlich, ein Segen? Man kann es in einem Satz zusammenfassen: Gott spricht gute Worte über uns aus. Und bei Gott gehören reden und tun ja immer untrennbar zusammen. Was Gott sagt, das tut er. Gott spricht gute Worte über unser Leben.

Manche Segenssprüche scheinen dem ja zu widersprechen. Sie kennen sicherlich den Spruch: 'Hals- und Beinbruch'. Als guter Wunsch gemeint, dass dem anderen bei seinem Vorhaben nichts zustößt, sagt er doch etwas ganz anderes – oder nicht? Dieser Wunsch stammt aus dem Hebräischen und heißt dort 'hazloche un broche'. Die Übersetzung ist 'Wohlgelingen und Segen' – aber weil unsere Vorväter die Sprache nicht verstanden, kam eine ganz andere Übersetzung heraus.

Der Segen kommt aber nicht einfach nur aus guten Wünschen, so ganz automatisch. Er ist auch nicht ein Ritual und Anhängsel, das dazugehört. Der Segen Gottes kommt dort, wo wir uns 'unter' ihn stellen, wo wir uns Gott anvertrauen mit unserem Leben und in unserem Alltag, wo wir Gott in Situationen hineinbitten und sagen: Leite Du mich, gib Du mir Deine Kraft und Weisheit, mache Du das Beste daraus.

In diesem Sinne: Gott segne Sie
Martin Klein, Pfarrer in Mutschelbach