Karlsbader Mitteilungsblatt

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Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe

18.01.2024 – 24.01.2024

Die Jahreslosung aus 1. Kor. 16,14 am Langensteinbacher Kirchturm, gestaltet von der Künstlerin Dorothee Krämer, gab den Anstoß, dass ich mich endlich mal darüber informiere, was es mit den Jahreslosungen, mit den Losungen überhaupt, auf sich hat.

Die Mitgliederversammlung der ÖAB (Ökum. Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen) wählt den Spruch, der dann drei Jahre später zur Jahreslosung wird.
Aber wann begann das alles? Und was hat es mit dem Begriff Losung auf sich?

Eine Erklärung besagt, dass dafür ein Landpfarrer aus Kurhessen verantwortlich sei. Dieser wollte Mitte des 19. Jahrhunderts seine Konfirmanden zur täglichen Bibellese motivieren. Dazu teilte er die Bibel in kurze Abschnitte ein und ordnete jedem Tag des Kalenders einen Abschnitt zu.

Eine andere Erklärung reicht in das Jahr 1728 zurück. Graf von Zinzendorf regte die Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeinde an, Gottes Wort stärker in den Alltag einzubinden. Ab dem 3.Mai 1728 gingen täglich mehrere Brüder und Schwestern von Haus zu Haus und teilten allen Bewohnern Herrnhuts die aktuelle Tageslosung mit. Auf diese Weise kamen sie miteinander ins Gespräch und ihr Glaube wurde erfahrbarer.

Und die Lose?

Zwar wird üblicherweise für jeden Tag im Jahr ein Spruch aus dem Alten Testament gezogen. Der Begriff „Losung“ habe aber nichts mit Losen im Sinne einer Lotterie zu tun, sondern trage die Bedeutung „Parole“, erklärte die Brüdergemeinde.

Für Christen seien die Texte „ein Stichwort oder ein Impuls für den Tag“.

So ist es bis heute: Denkanstoß, Handlungsempfehlung, Impuls –

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe

Peter Künzig, Karlsbad