Donnerstag, 28.03.2024, 19 Uhr:
25. Spieltag Oberliga Baden-Württemberg
ATSV Mutschelbach - FC Nöttingen
Der 25. Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg wird mit dem auf den Gründonnerstagabend vorgezogenen Derby unseres ATSV gegen unseren Gemeindenachbarsverein FC Nöttingen eröffnet. DERBYTIME!
Herkunft und Historie des Gegners
Wann könnte auf Oberligaebene ein Gegner schon einmal per Fuß zum Match kommen? Am kommenden Donnerstag wäre dies unstrittig möglich, liegt der Verein- und Spielort unseres kommenden Gegners Nöttingen doch bekanntlich nur 4,5 km Fußweg von unserer Piston-EDEKA-Arena entfernt. Die Spieler des FCN werden diese umweltfreundlichste Fortbewegungsart aber eher nicht wählen, auch nicht als Warm-up nutzen und wohl über die Verbindungsstraße K 4535 zu unserem ATSV anreisen. Sicherlich zeigt diese Nähe aber auch nicht Ortskundigen auf, wie nah sich die beiden Vereine doch zumindest örtlich sind und wie besonders ein solches Duell eben für die sonst gang Baden-Württemberg umfassende Oberliga ist.
Der FC Nöttingen ist mit Gründungsdatum 1957 ein vergleichsweise noch recht junger Verein. Hatte es ursprünglich schon ab dem Jahr 1910 Fußball im laut eigener Vereinshomepage „kleinen Bauerndorf an der Pfinz“ unter dem Namen Germania Nöttingen gegeben, so führte die sogenannte Hyperinflation in den 1920er-Jahren auch dem Fußball in Nöttingen ein vorübergehendes Ende. 1957 gründeten 34 Fußballbegeisterte im dortigen Gasthaus „Zum Löwen“ den FC neu und gaben damit den Startschuss für eine rund 45 Jahre später beginnende, respektvoll anzuerkennende Erfolgsstory. Hatte sich der FCN ab dem Jahr 1980 in der Landesliga etabliert, musste er zunächst zwischen 1994 und 1996 nochmals auf Pforzheimer Kreisebene zurück, ehe nach dem Landesligawiederaufstieg in der Saison 1997/98 sogleich der Durchmarsch in die erstmals Verbandsliga gelang. Vier Jahre verweilte man dort und schaffte dann mit der Verbandsligameisterschaft 2001/02 den Aufstieg in die Oberliga. Seit Anfang des 3. Jahrtausends spielt der FC Nöttingen damit auf zumindest Landesebene. Dreimal gelang seither sogar der Aufstieg in die Regionalliga, 2004/05 in die damalige Regionalliga Süd sowie 2014/15 und 2016/17 in die Regionalliga Südwest. Diese vierthöchste Spielklasse Deutschlands konnte man aber jeweils immer nur eine Spielzeit lang halten. In diese erfolgreichste Vereinszeit fielen auch 4 Teilnahmen an der DFB-Pokalendrunde. Hier traf man 2012 auf den damaligen Bundesligisten und Europa League-Teilnehmer Hannover 96 (1:6), 2013 auf den damaligen Bundesligisten Schalke 04 (0:2), 2017 auf den damaligen Zweitligisten VfL Bochum (2:5) und dazwischen zum Spiel der Vereinsgeschichte 2015 auf den FC Bayern München, gegen den man sich beim 1:3 auch noch mehr als ehrenvoll präsentierte.
Seit 2017 spielt der FCN wieder in der Oberliga und kam hier in der Regel in der oberen Tabellenhälfte ins Ziel. In der vergangenen Spielzeit befand man sich 5 Spieltage vor Saisonende überraschend in Abstiegsgefahr, nur 3 Punkte lag man zu diesem Zeitpunkt vom 1. Abstiegsplatz entfernt. Dank 4 Siegen aus den letzten 5 Spielen schüttelte man das Abstiegsgespenst aber ab und kam am Ende mit 13 Siegen, 6 Remis, 15 Niederlagen und damit 45 Punkten (12 weniger als unser ATSV) auf Platz 10 ins Ziel.
Der FC Nöttingen der Saison 2023/24
Mit dem neuen Gespann Dirk Rohde als Trainer und Riccardo Di Piazza als Sportlicher Leiter gingen die Nöttinger in die aktuelle Saison. Zugleich verpflichtete man im Sommer Tubluk (Sanliurfaspor/3. Türkische Liga, früher auch 3. Liga bei Viktoria Köln), Torres (Wormatia Worms/Regionalliga), Kececi (Stuttgarter Kickers/zuletzt Oberliga), Becker (vom Rohde-Vorgängerverein Elchesheim/Verbandsliga), Waldraff, Zimmermann (beide Pfullendorf/Verbandsliga) und Onohiol (FCA Walldorf/Torhüter). Im Winter kam Andric (Balingen/Regionalliga) hinzu.
Mit aus den ersten 4 Spielen 1 Sieg, 2 Remis und 1 Niederlage (chronologisch 0:3 in Holzhauen, 5:3 gegen Ravensburg, 1:1 in Offenburg, 1:1 gegen Essingen) starteten die Nöttinger solide in die aktuelle Runde. Anschließend führte man beim Meisterschaftsanwärter Villingen mit 2:0, musste sich aber doch noch mit 2:3 geschlagen geben. Diese bittere Niederlage war wohl zu schwer verkraftbar, denn inklusive dieser musste man beim FCN 7 Spiele lang auf den nächsten Sieg warten. Zwischenzeitlich verlor man gegen Backnang (0:2), in Göppingen (2:3), spielte dann zweimal 2:2 unentschieden, gegen unseren ATSV (siehe auch nachstehend) und in Hollenbach und zog auch gegen Oberachern (0:1) und in Pforzheim (0:3) den Kürzeren. Die Wende schaffte man mit 2 Siegen im Oktober gegen Mannheim (4:1) und in Denzlingen (2:0). Am 17. Oktober verkaufte man sich auch richtig gut im Verbandspokalachtelfinale gegen den Regionalligisten FCA Walldorf, dem man sich erst in der Nachspielzeit (112. Minute) mit 0:1 geschlagen geben musste. Anschließend bezwang man auch Bietigheim-Bissingen mit 2:1, holte gegen Tabellenführer Großaspach ein 0:0, spielte in Reutlingen 1:1 und besiegte zum Jahresende auch Normannia Gmünd (3:1), Holzhausen (5:1) und auswärts Ravensburg mit 2:0. Auf zuvor 7 Spiele ohne Sieg hatte man damit mit einer beeindruckenden Serie von 6 Siegen und 2 Punkteteilungen geantwortet.
Zum Hinrundenende belegte man mit 5 Siegen, 6 Unentschieden und 6 Niederlagen den 11. Tabellenplatz. Über die Winterpause hinweg war es mit 7 S, 6 U und 6 N der 8. Rang, punktgleich mit dem Neuntplatzierten, unserem ATSV.
Zu Beginn des neuen Fußballjahres 2024 musste der FCN eine 0:1-Niederlage in Essingen einstecken, auf die man mit einem 5:1-Sieg im Nachholspiel gegen Offenburg reagierte. Anschließend gewann man auch gegen das Top-Team Villingen mit 3:0, holte in Backnang einen 0:2-Rückstand zum 2:2 auf und besiegte am vergangenen Samstag mit Göppingen auch den nächsten Meisterschaftsanwärter mit 3:0.
Allein die jahresübergreifend letzten 13 Spiele betrachtet, hat Nöttingen mit hier 9 Siegen, 3 Unentschieden und 1 Niederlage einen wahren Lauf und darf durchaus als „Mannschaft der Stunde“ in der Oberliga bezeichnet werden. Versüßt wurde diese Leistungssteigerung mit inzwischen Tabellenplatz 6 (insgesamt 10 S, 7 U, 7 N) – 5 Plätze und 6 Punkte besser als unser ATSV. Mit 47 Treffern und 33 Gegentoren haben die Nöttinger den jeweils sechstbesten Ligawert vorzuweisen. Bester Vereinstorschütze ist der ehemalige Drittligaspieler Dobros (u. a. SC Paderborn) mit 10 Treffern, gefolgt von Vereinsurgestein und Kapitän N. Hecht-Zirpel (7) sowie Sommerneuzugang Tubluk (6).
Die bisherigen Duelle
Obwohl nur weniger als 5 km entfernt, gab es erst 3 Derbys um Ligapunkte. Unser ATSV gehört bekanntlich dem Fußballkreis Karlsruhe an, während Nöttingen dem Fußballkreis Pforzheim zuzurechnen ist. Da Nöttingen bereits seit Anfang der Jahrtausendwende auf Landesebene spielt und unser ATSV lange danach noch auf Kreisebene unterwegs war, konnte erst zur vergangenen, erstmals gemeinsamen Oberligazeit, ein Ligaspiel zwischen den beiden Teams ausgetragen werden. So eng beieinander und dann erstmals ausgerechnet in der landesweit ausgespielten Oberliga, dies ist sicherlich bemerkenswert!
Die beiden letztjährigen Partien endeten mit einem 1:1 an der Waldenserstraße (ATSV-Ausgleich in der 88. Minute) und einem 2:0-Sieg unserer Mutschelbacher in Nöttingen, dank des Doppelpacks von Dennis Klemm. In der diesjährigen Vorrunde gab´s am 15. September in Nöttingen ein 2:2-Unentschieden. Trotz einem Chancenplus für unseren ATSV war der FCN hier bis zur 47. Minute mit 2:0 in Führung gegangen. Alles roch nach Nöttingens erstem Liga-Sieg über unsere Mannschaft, die jedoch durch Treffer von Felix Kender (49.) und Moritz Weißer (61.) doch recht schnell zum hochverdienten Ausgleich kam. Beide Teams spielten weiter auf Sieg, Tore fielen jedoch keine mehr. Nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand durfte man im Mutschelbacher Lager mit dem Punktgewinn nicht unzufrieden sein, wenngleich gemessen an den Torchancen durchaus auch ein Auswärtssieg drin gewesen wäre. Somit liest sich die bisherige Derby-Statistik um Ligapunkte mit aus ATSV-Sicht einem Sieg und zwei Unentschieden ganz gut.
Die aktuelle Situation bei unserem ATSV
Das zwischenzeitliche Polster von nach Spieltag 21 fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz und von acht auf den ersten Abstiegsplatz ist auf einen bzw. sechs Zähler geschrumpft. Grund dafür sind in 2024 bisher erst 1 Sieg (am 02.03. 2:0 gegen Mannheim), 1 Unentschieden (am 16.03. 3:3 gegen Bietigheim-Bissingen) und 3 Niederlagen: 1:3 in Pforzheim, 1:2 in Denzlingen und am vergangenen Samstag nach eigener 1:0-Führung 1:5 beim Klassenprimus Großaspach.
Nervös muss und wird man bei unserem ATSV aber sicherlich nicht werden. Noch immer steht unsere Mannschaft über dem Strich und wird kontinuierlich ihren Weg weitergehen. Punkte im nun Derby gegen Nöttingen wären da natürlich solche der Kategorie „Big Points“. Jungs, packt es an!
Was sagt unser Trainer?
Marco Kratzer zum Derby: „Ich denke, dass es ein 50/50-Spiel werden wird. Nöttingen ist gut drauf und hat am vergangenen Wochenende den Titelaspiranten Göppingen geschlagen. Wir haben am Freitag zwar mit 1:5 bei Aufstiegsfavorit Großaspach verloren, hier war unser Auftritt in den ersten rund 65 Minuten aber echt gut. Daran knüpfen wir wieder an und wollen im Derby natürlich die grundlegenden Dinge, die wir eh immer verkörpern, wie Einsatz und Zweikampfhärte auf den Platz bringen, natürlich auch spielerisch überzeugen und das Derby für uns entscheiden. Wir hoffen auf zahlreiche Zuschauer, das haben sich die Jungs echt verdient. Wir freuen wir uns auf das Derby!“
Derbytime - auf geht´s zum ATSV!
Unsere Piston-EDEKA-Arena erwartet euch! Unsere Mannschaft freut sich auf euch! Also, Frau, Mann und Kind an die Hand nehmen und raus geht´s an die Waldenserstraße! Gründonnerstagabend, ein langes Wochenende vor der Tür, Vorfreunde auf Ostern und dann noch Flutlicht und Derbytime – Fußballherz was willst du mehr?! Wir laden alle Fußballinteressierten/innen recht herzlich hierzu ein und wünschen auch an dieser Stelle schon mal Frohe Ostern – gerne mit drei Ostereiern in Form von drei Punkten für unseren ATSV!