Viele von uns haben die Geschichte vielleicht schon einmal gehört: Jesus ist mit seinen Jüngern im Boot unterwegs auf die andere Seite des See Genezareths. Während die Jünger die Segel hissen und den Anker lichten, hat Jesus sich schlafen gelegt. Ein Sturm kommt auf, der so stark ist, dass er selbst die erfahrenen Fischerleute unter den Jüngern in Angst und Schrecken versetzt. Und sie laufen zu Jesus, wecken ihn aus seiner wohlverdienten Ruhe und die Frage, die sie ihm stellen, zeigt all ihre Angst, ihre Sorgen und vor allem ihr fehlendes Vertrauen: „Kümmert es dich nicht, dass wir umkommen“ (Mk 4, 38)?
Schlechter kann man wohl nicht zu Jesus kommen. Wenn es mal eine Top 10 der schlechtesten Gebete geben würde, dann würde dieses Gebet der Jünger wohl mit dabei sein. Sie wecken ihn, sie schreien ihn an und nach allem was sie schon erlebt haben, machen sie ihm einen Vorwurf und zeigen ihren fehlenden Glauben.
Und Jesus? Er erhört ihr Gebet. Er tut das, worum sie ihn bitten.
Warum? Weil es im christlichen Glauben nicht darum geht wer betet oder wie du betest, sondern einzig und allein zu wem du betest? Ein kleiner Glaube an einen großen Gott. Ein Schreien voller Misstrauen in der größten Not zu einem schlafenden Jesus. Ein Gebet, dem es wie dem Gebet der Jünger an Vertrauen und Dank fehlt, aber zu einem mächtigen sturmstillenden Gott, wird Wunder wirken.
Das ist eine der vielen guten Nachrichten des christlichen Glaubens: Nicht von den richtig gesprochenen Worten in unseren Gebeten ist es abhängig, sondern einzig und allein von einem großen Gott zu dem wir beten.
Conny Jan Vehrs
Jugendreferent Junge Kirche Karlsbad Waldbronn