Karlsbader Mitteilungsblatt

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Christoph Spiegel - der erste LKW-Fahrer in Langensteinbach

14.10.2014 – 31.10.2014

Aus der Ortsgeschichte

Bei der Suche nach Erinnerungsstücken und Dokumenten zur Ausstellung in der evangelischen Kirche zum Ersten Weltkrieg ging auch dieses Foto ein. Es zeigt Christoph Spiegel als Chauffeur an der Front, wahrscheinlich in Frankreich.

Dem pompösen Fahrzeug und auch der schmucken Uniform ist zu entnehmen, dass Christoph Spiegel an der Front Offiziere zu chauffieren hatte. Dass eine solche Aufgabe bestimmt nicht nur an äußerst zuverlässige sondern auch an gut aussehende junge Soldaten vergeben wurde, darf  angenommen werden.

Christoph Spiegel durfte nach dem Krieg wieder in seine Heimat zurückkehren. Er ist hier bekannt, als der tüchtige Sohn, der seine elterliche Landwirtschaft mit seinen beiden Schwestern weiterbetrieb. Viele erinnern sich auch noch an den stets freundlichen und immer zufrieden wirkenden Bauer, der mit Kühen in althergebrachter Weise seine Landwirtschaft und sein Feldgeschäft bestellte. Zu Hause hatte er also kein modernes selbstfahrendes Fahrzeug mehr. Da er im Kriegseinsatz auch Lastwagen zu fahren hatte, galt er hier als der erste LKW-Fahrer in Langensteinbach allgemein.

Christoph Spiegel blieb Junggeselle und darf als ein originelles und bemerkenswertes  Stück Alt-Langensteinbach bezeichnet werden. Er war am 11. April 1890 geboren. Der Bäcker Friedrich Spiegel und Margaretha geborene Hartmann waren seine Eltern. Als seine  beiden Schwestern starben, verbrachte er seine letzte Lebenszeit bis zu seinem Tode 1976 in der Obhut seiner Nichte Lydia Rühle geborene Wettach.

Hildegard Ried