Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: Redaktionelle Berichte

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Vor 70 Jahren

21.04.2015 – 31.05.2015

Aus der Ortsgeschichte

Zuerst zurück zum 6. April. An diesem Tag kam ein alliierter Jagdfliegerverband von Westen her. Die hinter dem Arbeitsdienstlager stationierte Flak schoss nach den Flugzeugen. Sie kamen tiefer und setzten eine Bombe hinter das Lager und eine in die Strietwiesen. Dann beschossen sie die Flakstellung, zerstörten ein Geschütz und trafen Unteroffizier Schwerin tödlich. Die Flaksoldaten rannten zu dem Platz auf die Ostseite des Lagers und schossen mit ihren Gewehren auf die Flugzeuge, die weiterflogen in Richtung Dorf. Die Flaksoldaten zogen am nächsten Tag die unzerstörten  Geschütze selbst weiter, da sie kein Fahrzeug und auch keine Pferde hatten. In Ittersbach am Heerweg stellten sie dann ihre Geschütze wieder auf. Zuvor brachten sie ihren toten Kameraden in ein Segeltuch gehüllt zum Friedhof. Ganz nahe am alten Eingang zum Friedhof  ist sein Grab zu finden. Kurz nach dem Kampftag, dem 8. April kam dann noch eine Schreckensmeldung in den Ort. Drei Männer und zwei blutjunge 16-jährige Burschen alle aus Langensteinbach, die dem Aufruf zum Volksturm befolgten, kamen in Burbach ebenfalls bei einem Tieffliegerangriff ums Leben.

 

Foto von Ludwig Müller aus dem Buch  „Die Karlsbader Orte im Krieg“ 

Der französische Chronist Daniel Decot schreibt in seinem Buch: „Pilotes Francaises sur  L’Alsace et L’Allemagne“:      

                                          Sonntag, 8.4.45

Um 11.10 Einsatz von   8 P47 „Thunderbold“ von der Jagdgruppe 3/3 „Ardennes“, geführt von Captain De Salabery unterstützten die Bodentruppen bei Karlsruhe. Sie warfen ihre Bomben auf die Gemeinde Burbach, wo mehrere Häuser getroffen wurden. Danach beschießen sie die Nachbarortschaft Völkersbach. Leichte und schwere Flak erwidert den Angriff der Jabo. Landung um 14,35 Uhr.

Nach dem Kampftag am 8. April wurden auf  Langensteinbacher  Gemarkung 33 Gefallene eingesammelt. In Ittersbach waren es 27 Gefallene und in Spielberg 4.

Hildegard Ried