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80 Jahre Wasserversorgung im Zweckverband Mannenbach

21.06.2016 – 03.07.2016

Tag der offenen Tür am Samstag, 25. Juni 2016

Der Zweckverband Mannenbach-Wasserversorgung, der die Städte und Gemeinden Bad Herrenalb (Höhenstadtteile Neusatz und Rotensol), Birkenfeld, Dobel, Karlsbad, Neuenbürg und Straubenhardt mit Trinkwasser versorgt (45.000 Einwohner in 18 Ortschaften), feiert in diesem Jahr sein 80 jähriges Jubiläum. Elf Gemeinden, die nach der Gemeindereform im Jahr 1974 zum Teil in den vorgenannten Städten und Gemeinden aufgegangen sind, haben am 27. April 1936 eine Verbandssatzung beschlossen, die am 18. Mai 1936 durch die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung genehmigt wurde. Am 25. Juni 2016 öffnet der Verband zwischen 11.00 Uhr und 17.00 Uhr seine Pforten für einen Tag der offenen Tür rund um das Wasserwerk im Eyachtal, Eyachmühle 21 in Dobel.  Dabei wird es Führungen durch das Wasserwerk geben, die Besucher können den Quellsammelbehälter Eyachmühle und „Die schönste Quelle im Schwarzwald“, den Eschenbrunnen besichtigen. Daneben gibt es Informationen rund um die Wasserversorgung an verschiedenen Info-Ständen. Für das leibliche Wohl wird in einem Festzelt neben dem Wasserwerk im Eyachtal gesorgt. Die Bevölkerung ist zu dieser Veranstaltung  herzlich eingeladen.

Wasserturm in Dobel als Ausgangspunkt

Der neu gegründete Verband baute zunächst den Wasserturm in Dobel, er nutzte die vorhandenen Quelle des Manna-Bächleins und die alte Wasserleitung zwischen Eyachtal und Dobel. Diese wurde so verbessert, dass eine ausreichende Menge von Wasser aus dem Eyachtal nach Dobel und von dort in die Behälterkammer des Wasserturmes gepumpt werden konnte. Vor und während des 2. Weltkrieges realisierte der Verband dann keine weiteren Baumaßnahmen mehr.

Ittersbach 1950 aufgenommen

In den fünfziger Jahren wurde im Eyachtal eine neue Pumpstation gebaut und von dort eine Druckleitung zum neu errichteten Hochbehälter nach Dennach verlegt. Von Dennach aus wurden zunächst die Gemeinden Dennach, Schwann, Conweiler, Feldrennach und Ottenhausen versorgt. Anschließend wurde in Schwann der Druckregler Wolfsgrube gebaut, von dem aus eine weitere Fallleitung nach Neuenbürg und Birkenfeld verlegt wurde. Mit dieser Leitung wurden die Stadt Neuenbürg und die Gemeinden Arnbach und Birkenfeld versorgt. In den fünfziger Jahren wurde die Gemeinde Ittersbach als neues Mitglied aufgenommen, die dann auch eine eigene Versorgungsleitung erhielt.

Neue Quellen werden erschlossen – Bau weiterer Hochbehälter

Mit der Versorgung dieser zwölf Gemeinden war die Kapazität der Quellen des Manna-Bächleins relativ bald erschöpft. Insoweit musste als neue Quelle der Eschenbrunnen im Eyachtal (1954) und anschließend sukzessive weitere Quellen im hinteren Eyachtal (Neuackerquelle, Lochquelle und Große Wiesenquelle) erschlossen werden. Im Netzbereich reichten die früheren Hochbehälter der Gemeinden nicht aus, um die ständig zunehmende Bevölkerung mit einem insgesamt höheren Wasserverbrauch mit Trinkwasser versorgen zu können. Aus diesem Grunde mussten sukzessive die bestehenden Behälter erweitert werden, außerdem war es erforderlich, neue Behälter zu errichten. Dreh- und Angelpunkt der Wasserversorgung wurde der Haupthochbehälter Wolfsgrube in Schwann mit einem Fassungsvermögen von 5.000 Kubikmetern.

Moderne Steuertechnik hält Einzug

Mit der Sanierung des alten Pumpenhauses und der Umwandlung in ein neues, modernes Wasserwerk hielt auch das EDV-Zeitalter Einzug in die Wasserversorgung des Verbandes. Seit 1990 sind alle Außenstationen an die Rechneranlage im Wasserwerk angeschlossen, sie können von dort beobachtet und gesteuert werden. Im vergangenen Jahr wurde die Wehranlage im Eyachtal, die dafür sorgt, dass das Trinkwasser in die Höhenorte mit Wasserkraft gepumpt werden kann, nach den neuesten ökologischen Grundsätzen erneuert. Neben der Erneuerung der Wehrklappe und des Rechens, der mit einer automatischen Reinigungsanlage versehen wurde, hat der Verband sehr viel Geld in eine neue Fischtreppe gesteckt, die mehr als 30 m lang ist und mit der die Fische einen Höhenunterschied von 2,5 – 3 Meter überwinden können.

Beeindruckende Zahlen

Der Zweckverband hat in den 80 Jahren seines Bestehens nahezu 30 Mio. Euro investiert. Er erhielt hierfür Staatszuschüsse von mehr als 5 Mio. Euro. Aus den Quellen werden derzeit 1,8 bis 2 Mio. Kubikmeter Wasser jährlich entnommen und an die Mitgliedsgemeinden verteilt. Die Gemeinden Straubenhardt und Dobel und die Stadtteile Neusatz und Rotensol von Bad Herrenalb werden vollständig mit Mannenbach-Wasser versorgt. Die Gemeinden Birkenfeld, Neuenbürg und Karlsbad erhalten sowohl Mannenbach-Wasser als auch Wasser von anderen Versorgern und haben teilweise auch noch Eigenwasser zur Verfügung. Größte Abnehmer des Verbandes sind die Gemeinden Birkenfeld und Straubenhardt mit jeweils mehr als 500.000 Kubikmeter/Jahr: www.mannenbach-wasserversorgung.de

Das Foto zeigt „die schönste Quelle im Schwarzwald“ – den Eschenbrunnen. Auch er wird im Rahmen des Tages der offenen Tür am Samstag, 25. Juni 2016 zu besichtigen sein. Foto: Zweckverband Mannenbach-Wasserversorgung