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Karlsbader Wirtschaftsgespräche vom 23.06.2016

28.06.2016 – 05.07.2016

Karlsbader Wirtschaftsgespräche im stilvollen Ambiente zum Thema „Tourismus als weicher Standortfaktor“

Am vergangenen Donnerstag, den 23.6. fanden im Bed & Breakfast Alte Apotheke in Langensteinbach die fünften Karlsbader Wirtschaftsgespräche statt. Nahezu einhundert Vertreter aus Wirtschaft, Handel, Tourismus und Gastronomie sowie aus der Kommunalpolitik waren der Einladung gefolgt. Auch der Waldbronner Bürgermeister Franz Masino, weilte unter den Gästen und wollte für seine Gemeinde Waldbronn neue Erkenntnisse sammeln.

Karlsbads Bürgermeister Jens Timm lobte zu Beginn seiner Rede die „hervorragenden Unternehmen“ in Karlsbad. „Mittlerweile sind die Grundstücks- und Gewerbepreise nicht mehr der primäre Faktor, weshalb Unternehmen sich niederlassen“, betonte Timm. „Deutlich höher wiegen die weichen Faktoren, wie das Image der Region, der Wohnwert, das Wohnumfeld sowie das Kultur- und Freizeitangebot“, ergänzte Timm. Diese Faktoren sind in Karlsbad sowohl für jüngere als auch ältere Bewohner und Bewohnerinnen gegeben. Insbesondere das vielfältige Schulangebot und die Betreuungsmöglichkeiten für die Kleinsten spielen eine wichtige Rolle. Bürgermeister Timm, zeigte sich stolz, dass es viele „Glanzlichter“ in Karlsbad zu finden gibt. Hierbei hob er nicht nur das Bed & Breakfast Alte Apotheke heraus, sondern auch die landschaftlich herrlich gelegenen Wanderwege. Die Anwesenden konnten im Hintergrund viele weitere „Glanzlichter“ Karlsbads auf einem großen Monitor betrachten. „Es ist schade, dass diese Aspekte oft nicht beachtet werden, obwohl man mitten in dieser Landschaft wohnt“, äußerte sich Timm.

Die Alte Apotheke – ein Haus mit Charme und Geschichte

Die Inhaberin des Bed & Breakfast Martina Oehler, freute sich über die Vielzahl der Gäste und erzählte lebhaft von der Historie des Hauses. 1848 wurde das Haus im Stil eines herrschaftlichen Stadthauses gebaut und sollte unter dem Markgraf von Baden als Heilzentrum dienen. Das herrschaftliche Haus wurde dann über mehrere Generationen als Apotheke geführt. Viele der anwesenden Gäste haben das Haus noch aus Kinder- und Jugendtagen in Erinnerung, als sie in der Apotheke verschiedenste Mittel einkauften. Die Apotheke hatte in der ganzen Region einen hervorragenden Ruf. 2013 wurde das Haus von der Familie Oehler gekauft und 2014 umgebaut. Das unter Denkmalschutz stehende Schmuckstück wurde dann im Jahr 2015 als Bed & Breakfast eröffnet. Aufgrund der familiären Erfahrungen in England, hat das Haus einen englischen Charme. „Viele Gäste fühlen sich hier wie bei Rosamunde Pilcher“, schmunzelt Martina Oehler. Mit 80 bis 90 Prozent Auslastung, zeigte sich Oehler sehr zufrieden. Die Inhaberin erklärte, dass sich der Kundenkreis aus drei Bereichen zusammensetzt. Zum einen logieren die auswärtigen Gäste vieler Firmen im Bed & Breakfast. „Hier hat sich ein Jahr nach der Eröffnung ein reger Kontakt zu den Firmen gebildet“, freute sich Oehler. Zweitens übernachten viele Gäste von Geburtstagen und Hochzeiten bei Familie Oehler. Drittens dient das Bed & Breakfast als Zwischenstation bei der Durchreise. „Etliche Gäste zum Beispiel aus den Niederlanden und England reisen von Süd nach Nord oder Nord nach Süd und wählen die Region um Karlsruhe als Zwischenhalt“, erklärte Oehler. „Mit diesem großen internationalen Zuspruch haben wir nicht gerechnet“, so Oehler weiter. In der vergangenen Woche verweilte beispielsweise ein Ehepaar aus Israel im Bed & Breakfast Alte Apotheke, dem auch die Schönheit Karlsbads nicht verborgen blieb und vom Fachwerk am Ort schwärmte. Abschließend freute sich Oehler über die rege Zusammenarbeit mit der Gemeinde.

Förstliches Angebot

Als neues „Glanzlicht“ will Stefan Schweisgut in Erscheinung treten. Familie Schweisgut sorgte bei der Veranstaltung für die kulinarischen Genüsse, die Gaumen und Augen erfreuten. Im Herbst dieses Jahres will die Familie Schweisgut im Alten Forsthaus eine Bier- und Weinstube mit allerlei Köstlichkeiten, namens „Förstlich“ eröffnen.

Tourismus als Chance für alle

Mit Christopher Krull konnte die Wirtschaftsförderung um Martina Danese deren Aufgabenbereich Tourismus und Marketing umfasst und Elke Wildenmann, die sich um die Firmenbetreuung kümmert, einen renommierten Redner gewinnen. Krull ist Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH und verzichtete aufgrund der Veranstaltung in Karlsbad auf eine Einladung im benachbarten Ausland. Krull erklärte, dass die Gemeinde und die Unternehmer eine große Chance haben, ihr Potential im Tourismus zu verwirklichen. „Hierzu ist es notwendig mit Herz und Leidenschaft zu arbeiten“, forderte Krull. Die Marke Schwarzwald hat eine große Bedeutung. Insgesamt drei Millionen Menschen leben im Verbandsgebiet. Der Schwarzwald hat laut einer Marktforschungsstudie einen Bekanntheitsgrad von 93 Prozent innerhalb Deutschlands. Mit 30 Millionen Übernachtungen und mehr als acht Millionen Gästen ist der Schwarzwald eine bedeutende Tourismusregion und Wirtschaftsfaktor. Im vergangenen Jahr wurden rund sechs Milliarden Euro erwirtschaftet. Krull legte dar, das Karlsbad ein interessanter Ort ist und die positive Dynamik der Marke Schwarzwald ausnutzen kann. „Der Tourismus ist ein Markt in dem alle profitieren. Karlsbad hat mit seinen hervorragenden weichen Standortfaktoren gute Bedingungen“, lobte Krull die Gemeinde. „Nun gilt es die touristischen Faktoren zu stärken“, so Krull weiter.

Nach den Vorträgen konnten sich die Anwesenden von den Räumlichkeiten des Bed & Breakfast und dem stimmungsvoll angelegten Garten überzeugen und den Abend in einer lockeren Gesprächsrunde im Hof ausklingen lassen.