Karlsbader Mitteilungsblatt

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25 Jahre Partnerschaft Karlsbad - Heldrungen

06.12.2016 – 31.03.2017

Praktische Hilfen

Nach dem Bericht zum 25 jährigen Bestehen der Partnerschaft Heldrungen – Karlsbad im Mitteilungsblatt vom 1.12.2016 folgt nun ein Erlebnisbericht von Wolfgang Beuchelt: Die überaus herzlichen Kontakte, geknüpft bei unserem ersten Besuch, hatten in Heldrungen die Türen weit geöffnet. Praktische Hilfe war gerne willkommen, zuvor in den 40 Jahren hatte das DDR-Regime vieles staatlich gelenkt. Es galten andere Gesetze, die Bürger mussten sich mit diesen arrangieren. So fand Peter Kiesinger bei seinem Referat über Steuer- und Rechtsfragen zahlreiche Zuhörer. Der noch im alten System verharrende Bürgermeister von Heldrungen verweigerte einen Saal für diesen Vortrag. Pfarrer Hirsch half sofort und öffnete seine Wigberti-Kirche für die zahlreichen interessierten Bürger. Egon Dennig half im Rathaus bei der Erarbeitung kommunaler Anliegen und Stefan Selinger bot Kurse über neue Schweißverfahren an. In Karlsbad gesammelte Kleiderspenden fanden in Heldrungen zugunsten des Kindergartens neue Besitzer. Später ließen sich Sportler aus Karlsbad es sich nicht nehmen, die 440 Kilometer nach Heldrungen mit einer Radfahrstafette zu überwinden. Und die Mutschelbacher Feuerwehr stattete den Kollegen dort einen Besuch ab. Jürgen Geßner und Karl-Friedrich Konstandin installierten rechtzeitig vor Weihnachten eine Lautsprecheranlage in der Kirche, so dass man die Predigt von Pfarrer Hirsch auch auf der letzten Bank gut hören konnte. Die Heldrunger Freunde bedankten sich oft mit ihrer Spezialität, einem Zwiebelzopf. Viele Bürger dort bauten in der fruchtbaren Umgebung der Goldenen Aue Zwiebeln an. Fleißige Hände fertigten daraus Zwiebelzöpfe oder auch Rispen genannt. Seit Goethes Zeiten wurden diese dann in Weimar, Jena und anderen Städten auf den Märkten angeboten. Eine wertvolle Nebeneinnahme. Die Gottesdienste fanden im Winter oft in der Martin-Luther-Stube statt. Eine hierfür gespendete Heim-Orgel fand im PKW trotz schlechter Straßen und zum Teil über Feldwege ihren Weg dorthin und  wurde dankbar begrüßt. Die Begegnungen wurden inniger und führten durch Übernachtungen in Privatquartieren zu langjährig haltenden Freundschaften. Heute lädt eine direkte Autobahnverbindung zum Besuch nach Heldrungen ein. Unsere ersten Fahrten 1990 waren etwas mühsamer. So führte die abkürzende Straße von Langensalza zur Autobahn bei Eisenach sogar durch ein früheres militärisches Sperrgebiet. Dort im Übungsgelände erinnerten verlassene sowjetische Panzer noch an die DDR-Diktatur. Wolfgang Beuchelt

Infos

Wer mehr zur Partnerschaft erfahren oder sich einbringen will, der kann gerne Kontakt zu Wolfgang Beuchelt, Telefon 0721/1831678 aufnehmen.

Die Zwiebelzöpfe gehören fest zu Heldrungen. Foto: Archiv Gemeinde