Der 1. TC Ittersbach trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Günter Kern, der am 13. Februar im Alter von 78 Jahren verstarb.
Günter trat bereits im Jahr 1954 in den Verein ein, unmittelbar nach dessen Gründung. Dabei war es nicht nur die Sportart, die ihn dazu bewegte Mitglied zu werden, sondern sein Sinn für Gemeinschaft, Geselligkeit, Harmonie, Heimat und Brauchtum. Er übernahm viel Verantwortung, packte an und trug zur Entwicklung des Vereins entscheidend bei. Er organsierte Vereinsausflüge, das Straßenfest und vieles mehr. Bei Veranstaltungen war er der Küchenchef. Beim Straßenfest war für ihn Siedfleisch mit Meerrettich alternativlos, für dieses sehr beliebte Essen war der TC bekannt.
In den 70er und 80er-Jahren prägte Günter, zumeist als 1. Vorsitzender, eine ganze Ära des Vereins. Er entwickelte immer wieder neue Ideen, unter seiner Regie entstanden viele gute Projekte. So organisierte er im Mai 1968 den ersten Vaterstags-Ausflug. Alljährlich zogen die Mitglieder unter dem Motto „Väter und solche die es werden wollen“ durch die schönsten Ecken der Region. Ende der 60er-Jahre hatte Günter die Idee Altpapier zu sammeln, um die Vereinskasse aufzubessern. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus ein wahrer Kult. In drei Jahrzehnten sammelte der TC über 1.300 Tonnen Altpapier. Im Jahr 1979 feierte der Verein unter der Regie von Organisationschef Günter Kern mit einem mehrtägigen Zeltfest und einem bunten Programm bei der Ittersbacher Schule sein 25-jähriges Bestehen. Mitte der 80er-Jahre gründete er mit anderen Mitgliedern die Faschingsgruppe TC-Dominos. Als 1985 der erste Zunftball stattfand, nahm er in der Bütt die Lokalpolitik aufs Korn und die Dominos hatten mit einem Gesangsbeitrag mit selbst getexteten Liedversen über das Dorfleben die Lacher auf ihrer Seite. Als Gedenken an ihn ließen die Dominos ihre Kostüme beim Umzug vor wenigen Tagen im Schrank. Sein letztes großes Projekt galt der Digitalisierung der Heimatfilme. Als es darum ging, die dort dargestellten Personen zu identifizieren, war Günter die treibende Kraft. Er setzte alles daran, auch noch dem letzten kaum erkennbaren Kind der Kindergarten-Szene oder dem letzten vorbeiwitschenden Schüler der Volksschul-Szene einen Namen zu geben. Als wir die Filme dann im Rahmen des Heimatfilmfestivals im März 2010 im Heimatmuseum zeigten, ließ er es sich nicht nehmen - obwohl gesundheitlich schon angeschlagen - die unvertonten Filme live zu kommentieren.
Für sein unermüdliches Engagement erhielt Günter 1979 die goldene Vereinsnadel und 1994 den Vereinsehrenteller. Als er 1987 als 1. Vorsitzender ausschied wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er hielt zum Verein immer Kontakt und nahm bis vor wenigen Jahren stets an der Mitgliederversammlung teil, um auf dem Laufenden zu bleiben was seinen TC angeht. Günter hat Großes für den Verein geleistet. Wir verlieren mit ihm den Macher des Vereins. Einige seiner Projekte werden auch in Zukunft weitergeführt und uns stets an ihn erinnern.
Wir trauern mit seiner Familie sowie allen Angehörigen und werden Günter ein ehrendes Andenken bewahren.