Karlsbader Mitteilungsblatt

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Theaterprojekt „ Mein Körper gehört mir“

13.03.2017 – 24.03.2017

Wieder einmal waren zwei Schauspieler der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück mit dem Projekt „Mein Körper gehört mir“ in den dritten und vierten Klassen der Grundschule Langensteinbach aufklärerisch tätig.

„Wenn ich berührt werde, weiß ich wie`s mir geht! Mein Gefühl, das ist echt, mein Gefühl hat immer Recht. Nein zu sagen, stark zu bleiben ist oft sehr schwer, doch ein Nein-Gefühl sagt mir: Ich will das nicht mehr!“ Dieser Refrain des Liedes, mit dem die beiden Akteure die Kinder und einige Tage zuvor die Eltern an einem Elternabend begrüßt haben, fasst die Thematik des Projektes zusammen: Jeder Mensch hat das Recht über seinen eigenen Körper zu bestimmen und zu entscheiden, was er an Berührung zulassen möchte und was nicht. Empfundene Grenzüberschreitungen sind individuell und nicht diskutierbar. Und ein Nein-sagen ist stets erlaubt und sofort zu respektieren.

Im Zeitraum von drei Wochen wurden die Kinder in drei Einheiten sehr einfühlsam mit Hilfe von Gesprächen und Rollenspielen in die schwierige Thematik des sexuellen Missbrauches eingeführt. In der ersten Einheit fanden die Kinder für sich heraus, was für sie Ja-und Nein-Gefühle sind. In dieser und in den beiden anderen Einheiten wurden verschiedene Beispiele sexuellen Missbrauches vorgespielt und ausführlich mit den Kindern besprochen. Immer wurden Handlungsmöglichkeiten bewusst gemacht, wie sich Kinder in unangenehmen oder gar bedrohlichen Situationen selbst helfen oder sich Hilfe holen können. Nicht zuletzt auch telefonisch mit der „Nummer gegen Kummer“ bei einer eigens für Kinder und Jugendliche eingerichteten Beratungsstelle.

Es wurde deutlich gemacht, dass Gefahr oder Grenzüberschreitungen nicht immer nur von Fremden ausgehen, sondern auch leider von Bekannten oder sogar von Familienmitgliedern.

Drei wichtige Fragen muss sich ein Kind immer stellen, wenn es zu jemandem gehen oder mit jemandem mitgehen möchte, bzw. dazu aufgefordert wird:

1.   Habe ich ein Ja- oder ein Nein-Gefühl?

2.   Weiß jemand, wo ich bin?

3.   Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?

Wenn nur eine dieser Fragen mit Nein beantwortet wird, sollte zu dem Vorhaben Nein gesagt werden.

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei den beiden Akteuren und ebenso bei der Jugendstiftung der Sparkasse Ettlingen, beim Elternbeirat der Schule und beim Förderverein, ohne deren finanzielle Unterstützung das Theaterprojekt nicht möglich gewesen wäre.