Karlsbader Mitteilungsblatt

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Tradition pflegen und gefährdeten Bienen helfen

02.05.2017 – 31.05.2017

Bienen-Frühlings-Hoffest in Karlsbad-Langensteinbach – 10 Jahre Grüner Baum

Tradition und Natur verbindet. Dies zeigten am Samstag, 29. April 2017 der Gasthof Grüner Baum und die aktuelle Bienensommer Kampagne. Das Gasthaus Grüner Baum feierte unter  Leitung von Andreas Saborowski sein 10-jähriges Jubiläum und veranstaltete mit Höfels's Mostkultur das "Bienen-Frühlings-Hoffest". Bürgermeister-Stellvertreter Otto Höger hob positiv hervor, dass der Bienensommer an einem solch traditionsreichen Ort gefeiert werden kann. „Der Grüne Baum wird vorbildlich geführt und ist ein wichtiges Erscheinungsbild für die Gemeinde“, so Höger. Es sei wichtig, dass diese Veranstaltung genutzt werden kann, damit die Menschen über die Bienen lernen können. Andreas Saborowski bedankte sich bei den zahlreichen anwesenden Bürgerinnen und Bürger und freute sich über den Einklang von Tradition und Natur bei dieser Veranstaltung. Saborowski, der zugleich zweiter Vorsitzender des Imkervereins Ettlingen und Albgau ist, betonte, welch wichtige Arbeiten Bienen für die Menschen leisten. Nachdem Hans Rupp einige Anekdoten aus der Geschichte vom Grünen Baum zum Besten brachte, wurde der Fassanstich von Otto Höger vollzogen.

Multitalent Biene

An mehreren Ständen und bei Vorträgen der Hobby-Imker Gerhard Weber und Thomas Haas gab es viel Wissenswertes über die Biene zu erfahren. In einem Schaukasten konnte eine Bienenpopulation bestehend aus Königin, Arbeiterbienen, Drohnen, Honig, Pollen und Brut betrachtet werden. Ein besonderes und vor allem seltenes Anschauungsobjekt bildete die „Klotzbeute“. „Klotzbeute“ sind künstlich ausgehöhlte Baumstämme, welche eine eigene Ästhetik ausstrahlen und eine Bienenbehausung darstellen. Deutlich älter ist die Korbimkerei. Bereits vor 1500 bis 2000 Jahren ließen sich aus Zweigen geflochtene, mit Lehm abgedichtete Bienenbehausungen nachweisen. „Bienen sind Architekten, Ingenieure aber auch Meister der Kommunikation. Sie bilden ein komplexes Sozialsystem“, erklärte Haas in Kurzfassung die Welt der Bienen.  Gerhard Weber machte deutlich, dass eine Honigbiene rund 39.000 Kilometer für ein Kilogramm Honig zurücklegen muss. „Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Erde einen Umfang von 40.000 Kilometern hat“, so Weber. „Für zehn Kilogramm Honig muss eine Biene die Entfernung zwischen Erde und Mond zurücklegen“, erzählte er einem staunenden Kind. Die Imker Weber und Haas freuten sich vor allem über die zahlreichen Kinder, welche sich für die Bienenkultur begeisterten. „Es ist schön, dass sich viele junge Leute für die Natur und Bienen interessieren“, so die Imker. „Dieses Entgegenwirken ist aber bitter notwendig, da die Bienen akut bedroht sind“, fand Weber mahnende Worte. „Leider zerstört der Mensch in vielen Teilen die Natur“, zeigte sich Weber enttäuscht. Dennoch habe er Hoffnung, da die Nachfrage  beim Imkerverein Ettlingen und Albgau zuletzt größer wurde. Auch für Rüdiger Höfel ist der Erhalt der Bienen von großer Bedeutung. „Bienen sind für den Obst- und Gemüseanbau unentbehrlich. Sie fliegen die Blüten an, um Nektar zu sammeln. Über den Blütenstaub werden die Pollen befruchtet. Letztlich sorgen die Bienen für den Fortbestand sämtlicher Obstsorten“, so Höfel.  

Den Bienen helfen

Einige Meter weiter zeigten die Kleinen beim Basteln von Bienen-Dosen für Balkon oder Terrasse, wie einfach es ist, den Bienen zu helfen. „Mehr als Dosenkonserven und etwas Bambusholz benötigt es nicht“, erklärte Jasmin Mederus. Für Mederus ist es eine Herzensangelegenheit, Kindern die Natur näher zu bringen. „Bereits mit einfachen Mitteln kann man viel erreichen“, so Mederus. Neben der Bastelaktion waren Jasmin Mederus und Rüdiger Höfel auch für den Genuss zuständig. Bei Höfel’s MostKultur kamen alle Mostfreunde auf ihre Kosten: Vom milden Junggesellen-Most bist zum herben Großvater-Most war für jeden etwas dabei. Für den weiteren kulinarischen Genuss sorgte das Gasthaus Grüner Baum und die Brauerei Moninger-Hatz. „Besonders die Sparerips mit Honigkruste waren der Renner“, freute sich Saborowski über die große Resonanz. An einem Verkaufstisch standen mehrere Honigsorten bereit. Bei Bojana Alihodzic mit ihren "Kuchen am Stiel" gab es zahlreiche süße Leckereien.

Viel geboten war beim „Bienen-Frühlings-Hoffest“. Fotos: Meister