Karlsbader Mitteilungsblatt

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Erfolg der Drückjagd in Karlsbad hielt sich in Grenzen

28.11.2017 – 17.12.2017

Starker Dauerregen erschwerte die Aktion

Wie bereits bei den Drückjagden im Herbst vergangenen Jahres hielt sich auch am Samstag, 25. November 2017 der Erfolg dieser Aktion sehr in Grenzen. Beteiligt waren immerhin vier Reviere. Zwei davon bejagen Waldbereiche in Langensteinbach, hinzu kam die Waldfläche des Reviers zwischen dem Ittersbacher Industriegebiet in Richtung Langensteinbach sowie als viertes Revier der Wald außerhalb Karlsbads, zwischen Keltern-Weiler und Karlsbad-Auerbach. Allein im Karlsbader Revier V, in Langensteinbach, in dem seit drei Jahren Lorenz und Bettina Bösch als Jagdpächter aktiv sind, konnte man zumindest einen kleinen Erfolg vermelden. Zum Abschluss konnte hier der Jagdpächter auf der „Strecke“ beim traditionellen Halali, begleitet von den Jagdhornbläsern Karlsruhe, ein Wildschwein und ein Reh präsentieren. Hinzu kamen drei Füchse. Unter Beteiligung von insgesamt nahezu 100 Jägern und etwa 50 Treibern ist dies sicher ein bescheidenes Ergebnis. „Wir hatten heute bei dem extremen Regen eine insgesamt schwierige Jage. Ich freue mich aber, dass alle Jäger, Treiber und Hunde gesund zurückkehrten“, so Lorenz Bösch. Ziel ist es bekanntlich, durch solche zentrale Aktionen die kontinuierlich steigenden Bestände an Schwarzwild (Wildschweine), das in den zurückliegenden Jahren immer wieder für Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen sorgte, zu reduzieren. Bei dem ebenfalls relativ hohen Bestand an Rehwild geht es darum, die Balance im Zusammenhang mit Verbissschäden auf den großflächigen Nachpflanzungen von jungen Nadelbäumen und Eichen zu bewahren. Bettina Bösch hat den Eindruck, dass die Schäden durch Wildschweine in jüngster Zeit etwas eingedämmt wurden. Daneben dränge allerdings das Veterinäramt im Hinblick auf die gefürchtete „afrikanische Schweinepest“ auf das regelmäßige Bejagen der Wildschweine, wodurch jeweils Untersuchungsergebnisse vorliegen. Volker Göring und Markus Kappler, verantwortlich für das beteiligte Ittersbacher Jagdrevier, stellen im Zusammenhang mit dem „bescheidenen Treibjagdfolg“ fest, dass hier mindesten siebzig Prozent der Wildschweine beim Ansitzen auf dem Hochsitz geschossen werden. Fakt ist laut der Beteiligten, dass die Tiere gerade durch eine zunehmende „Waldbevölkerung“, wie Jogger mit Hunden oder zunehmend bei Dunkelheit mit Stirnlampen, sensibilisiert beziehungsweise vorsichtiger werden und eher im Dickicht bleiben. „Wir bieten schließlich den Abnehmern Fleischprodukte, die im Kreislauf ohne jegliches Zutun natürlich nachwachsen. Hier wird nichts gezüchtet“, so Markus Kappler, der damit ein weiteres Thema der Jagd beleuchtet. Bürgermeister-Stellvertreter Peter Kiesinger, selbst seit Jahrzenten passionierter Jäger, dankte der Jagdgesellschaft namens der Gemeinde Karlsbad für ihr großes Engagement. Auch die Kommune habe ein großes Interesse, dass die Bedürfnisse der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Jäger, soweit dies möglich ist, im Einklang stehen.

Bescheidenes Ergebnis. Bei der Treibjagd in den Wäldern von Karlsbad und Teilbereichen von Keltern-Weiler konnten nur Jagdpächter Lorenz und Bettina Bösch –Bildmitte Jacke in Gelb-Orange und gelbe Mütze- mit einem Wildschwein und einem Reh beim Halali „die Strecke legen“. Hinzu kamen drei Füchse. Vierter von rechts Bürgermeister-Stellvertreter Peter Kiesinger. Foto: Weber