„Friede ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“
Dieses Zitat von Willi Brandt könnte als Überschrift über all den Gedanken stehen, die am vergangenen Sonntag auf dem Friedhof Langensteinbach in den verschiedenen Ansprachen zum Ausdruck kamen. Peter Kerner von der evangelischen Kirchengemeinde, Andreas Schütte vom Sozialverband VdK Ortsverband Karlsbad-Langensteinbach und Ortsvorsteherin Heike Günther versuchten mit nachdenklich stimmenden Worten, an die Kriege und Konflikte der Vergangenheit zu erinnern, gleichzeitig aber die daraus erwachsende Verantwortung für eine friedliche Gestaltung der Gegenwart und Zukunft klar zu benennen.
Es ging um die unheilvolle Verwicklung Deutschlands in die Kriege und Konflikte dieser Welt durch den nach wie vor lukrativen Export von Rüstungsgütern. Es ging um das stetige Ansteigen der Flüchtlingszahlen, bedingt durch kriegerische Auseinandersetzungen oder Armut und Hunger. Es ging um unsere eigene Bequemlichkeit und Trägheit, die es verhindern, dass manche unhaltbaren Zustände beim Namen genannt werden. Es ging in der Predigt von Prädikant Peter Kerner um den Begriff der „Schuld“. Es ging darum, dass es ein größeres Heldentum ist, Kriege zu verhindern als Kriege zu führen.
Einen sehr würdigen Rahmen verliehen der Feierstunde der Posaunenchor und der Chor der evangelischen Kirchengemeinde. Die Stücke und Lieder unterstrichen den Ernst der Veranstaltung sehr deutlich.
Der Ortschaftsrat Langensteinbach bedankt sich bei allen Bürgern für ihre Teilnahme an dieser Feierstunde, den Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Stefan Fritz und den Bläsern unter der Leitung von Martin Schüler für die eindrucksvolle Gestaltung der Gedenkfeier. Unser herzlicher Dank gilt natürlich auch den beiden Rednern Herrn Schütte vom VdK Ortsverband und Herrn Kerner von der evangelischen Kirchengemeinde.
Beendet wurde die Gedenkfeier durch Kranzniederlegungen auf dem Friedhof durch Mitglieder des Ortschaftsrates, der Ortsgruppe Langensteinbach des VdK und der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Betrachtet man die doch überschaubare Anzahl der Besucher dieser Feierstunde, so ist es wohl an der Zeit, sich zu überlegen, wie ein Volkstrauertag, der ja eigentlich ein Antikriegstag ist, gestaltet sein könnte, um mehr Menschen anzusprechen. Denn ein Leben in Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.
Heike Günther
Ortsvorsteherin