Karlsbader Mitteilungsblatt

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Je kälter der Winter.....desto weniger Schädlinge gibt es im Sommer

15.01.2018 – 21.01.2018

Das ist unter Gärtnern eine weitverbreitete Meinung. Leider liegen sie damit falsch. Die bei uns heimischen Insekten, Spinnmilben oder Schnecken haben mit der Zeit gelernt, sich an die Kälte in unseren Breiten anzupassen: Manche fressen sich zum Ende der Vegetationsperiode regelrecht Winterspeck an. Andere fahren ihren Stoffwechsel herunter oder fallen in eine Kältestarre. Der Maiszünsler beispielsweise überlebt im Maisstängel problemlos Temperaturen bis -26Grad. Auch den Larven des Apfelwicklers oder den Kartoffelkäfern schadet eisige Kälte nicht. Sofern nach einem milden Herbst die Temperaturen nicht zu schnell fallen und sich die Tiere auf die Kälte einstellen können, überstehen die meisten den Winter ohne größere Blessuren. Viele sterben aber, wenn im Mai noch Spätfröste auftreten, z.B. während der Eisheiligen. Dann trifft die Kälte die Tiere unvorbereitet. Auch ein verregneter Herbst oder ein nasses Frühjahr führt unter Insekten zu hohen Verlusten, da sie dann vermehrt von Pilzkrankheiten befallen werden. Ob sich im Laufe des Sommers eine Schnecken-, Raupen- der Läuseplage entwickelt, hängt also nicht vom Winter, sondern von der Witterung im Frühling ab.

Quelle: kraut & rüben