Die Wetterlage in der zweiten Januarhälfte rückt Wasserthema in Vordergrund
Regen und Schneeschmelze haben dem Landkreis Karlsruhe Ende Januar eine neue Hochwasserwelle beschert. Die Kommunen sind unterschiedlich stark betroffen, Katastrophen sind ausgeblieben. Auch in Karlsbad sind keine großen Hochwasserschäden aufgetreten. In solchen Zeiten interessiert das Thema Wasserabfluss und Hochwasserschutz stärker als sonst.
Karlsbader Gemarkungsflächen entwässern zum Teil in Bocksbach
Am Bocksbachtal kann man sehen, wie die natürliche Entwässerung funktioniert und welche zusätzlichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz realisiert worden sind bzw. in Zukunft noch anstehen. Der Bocksbach mit seinem umgebenden Galeriewald und dem schönen Wiesenbereich ist seit Mitte der 1930er Jahren Landschaftsschutzgebiet und damit eines der ältesten Schutzgebiete in Baden-Württemberg. Der Bocksbach selbst entwässert große Flächen der Gemarkung Karlsbad. Teile des Oberflächenwassers von Ittersbach und Spielberg fließen in das Gewässer. Das Oberflächenwasser von Langensteinbach und Mutschelbach nimmt er vollständig auf. Die Mittelwasserführung des Bocksbaches beträgt 0,3 Kubikmeter/sec (ca 300 l pro Sekunde). An heißen Sommern kann der Bocksbach aber durchaus bis ans Ende Mutschelbachs Richtung Kleinsteinbach austrocknen. Im anderen Fall erreicht er bei Hochwasser um die 20 Kubikmeter/sec.
Hochwasserrückhaltebecken als zusätzlicher Schutz
Um die Folgen von Hochwasser zu mildern, wurde in den Jahren 1974/75 vor Mutschelbach ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut, das bis heute Sicherheit für Mutschelbach bietet. Hier wird im Fall eines Einstaus die Hochwasserflut auf 6 Kubikmeter/sec reduziert. In den kommenden Jahren wird das Becken nach den neuesten gesetzlichen Vorgaben ertüchtigt.
Das Bocksbachtal ist eines der ältesten Landschaftsschutzgebiete in Baden-Württemberg. Der durchfließende Bocksbach entwässert große Teile der Gemarkungsfläche von Karlsbad. Zusätzlichen Schutz vor Hochwasser bietet der Hochwasserdamm. Fotos: Gemeinde Karlsbad