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Karlsbad erneut mit European Energy Award ausgezeichnet

27.02.2018 – 31.12.2018

Urkundenverleihung am Montag, 19. Februar 2018 in Ulm

Zweite Runde erfolgreich bewältigt: Karlsbad darf seit Montag, 19. Februar 2018 erneut nach 2014 den European Energy Award tragen. „Das ist ein Ansporn, weiter in Sachen Klimaschutz aktiv zu bleiben“, freute sich Bürgermeister Jens Timm. Er nahm zusammen mit Garten- und Umweltamtsleiter Dr. Klaus Rösch, Birgit Schwegle von der Umwelt- und EnergieAgentur des Landkreises Karlsruhe sowie Sabine Wand – Eea-Betreuerin die Auszeichnung von Umweltminister Franz Untersteller entgegen. Sie ist mit einem Zuschuss von 10.000 Euro verbunden. „Globaler Klimaschutz erfordert lokales Handeln! Mit 121 teilnehmenden Kreisen, Städten und Gemeinden am European Energy Award belegt Baden-Württemberg hierbei den bundesweiten Spitzenplatz.“, so Untersteller. Er konnte neun Landkreise, acht Städte und zehn Gemeinden aus Baden-Württemberg mit dem European Energy Award auszeichnen. „Regionen und Kommunen sind der entscheidende Faktor im globalen Klimaschutz“ betonte der Minister.

Was zeichnet Karlsbad aus?

Das Unterzentrum Karlsbad (rund 16.00 Einwohner) mit seiner Lage zwischen Pforzheim und Karlsruhe und großen Naturanteilen hat schon immer Wert auf das Thema Ökologie und Energieeinsparung gelegt. Bereits in den 90-er Jahren hat die Gemeinde einen Umweltpreis vom Land Baden-Württemberg erhalten.  Beginnend mit Energieberichten zu allen kommunalen Liegenschaften wurden die Energieeinsparung und  die Energieversorgung früh Teil der Gemeindepolitik. Wesentliche Erfolge wurden beispielsweise durch das Umstellen der Energieversorgung des Schulzentrums von Wärmestrom auf eine Holzhackschnitzelheizung erreicht. Auch bei der Förderung von Stromerzeugung durch Solarenergie hat die Gemeinde Beispielhaftes geleistet. Einen wichtigen Anteil am Thema Klimaschutz nimmt der Öffentliche Personennahverkehr ein. Drei von fünf Ortsteilen wurden auf Initiative der Gemeinde in den Jahren nach der Gemeindereform an das Straßenbahnnetz nach Karlsruhe angeschlossen. Mit der Teilnahme am European Energy-Award wurde Energie- und Klimaschutzpolitik ganz bewusst auf eine breite Basis gestellt, unter anderem mit den Themen Energie und Mobilität. Mittlerweile wird die Bevölkerung bei räumlichen Energieeinsparungsinitiativen und Nahwärme-versorgungsüberlegungen gezielt mit ins Boot genommen. Seit der ersten Auszeichnung sind unter anderem solche Projekte in Karlsbad-Ittersbach und Karlsbad-Langensteinbach in Angriff genommen worden. Nach der Planungsphase erfolgen im Jahr 2019 die Leitungsbauarbeiten und die Nahwärmesysteme sollen in Betrieb gehen. Bereits seit 2017 sind große Teile der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Beim Ausbau der Kindergärten in Mutschelbach und Auerbach sind die neuesten gesetzlichen Vorgaben für Energieeinsparungen berücksichtigt worden. Beim Umbau der Werkrealschule zur Gemeinschaftsschule wird das Gebäude mit LED-Technik ausgestattet. Zudem ist die Wärmeversorgung des Kindergarten Mutschelbach von Heizstrom auf Flüssiggas erfolgt. Derzeit erarbeitet die Gemeinde ein Radverkehrskonzept. Es gibt bereits jeweils eine Tankstellen für E-Bikes und E-Autos in der Gemeinde. In den kommenden Jahren soll das Netz deutlich erweitert werden. Geplant sind zudem eine Bauherrenmappe und ein „Live-Ticker“ zum Verbrauch von Energie in kommunalen Liegenschaften.

Was ist der European Energy Award?

Der European Energy Award ist ein Programm, um konkrete Maßnahmen zur Energie- und Klimaschutzpolitik in den Gemeinden umzusetzen. Es geht unter anderem  darum, die Aktivitäten der Kommune zu erfassen, zu bewerten, zu planen, zu steuern und regelmäßig zu überprüfen. Mit Fragebögen zu sechs Handlungsfeldern (Raumordnung, kommunale Gebäude, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, Kommunikation und Kooperation und interne Organisation) wird untersucht, wo die Gemeinde steht und welche Entwicklungspotenziale bestehen. Daraus entsteht dann das Energiepolitische Programm, in dem die konkreten Maßnahmen benannt sind. In der Sitzung des Bau- Planungs- und Umweltausschusses (siehe auch Bericht im Mitteilungsblatt vom 25.01.2018) gab dieser übrigens grünes Licht dafür.  Insgesamt werden maximal 35.00 Euro für das Verfahren gebraucht.

Bürgermeister Jens Timm (links) mit Umweltminister Franz Untersteller. Foto: Umweltministerium

Foto v.l.n.r.  Das Eea-Team: Sabine Wand – Eea-Betreuerin,  Birgit Schwegle von der Umwelt- und EnergieAgentur des Landkreises Karlsruhe sowie Garten- und Umweltamtsleiter Dr. Klaus Rösch (rechts) mit   Umweltminister Franz Untersteller (Bildmitte) und Bürgermeister Jens Timm (2. von rechts). Foto: Umweltministerium