Täglich hat sie 15 kg Sauerstoff hergestellt, ausreichend für 10 Menschen, in all den über 850 Lebensjahren unglaubliche 4.600 Tonnen.
3.400 Tonnen Kohlendioxyd wurden aus der Luft gefiltert. Mit 400 l Wasser täglich die Luft gekühlt. 6.375 kg Honig hat sie produziert, Bienen und Menschen davon ernährt. Krankheit und Fieber haben ihre Blüten gelindert.
Sie hat Schatten unter ihrem Blätterdach gespendet, den Menschen im Dorf einen Platz geschaffen um sich zu treffen und zu beraten, um zu reden und zu richten. Sie haben geredet über Dinge, die von den Armen nicht zu ändern waren, über Kaiser Heinrich, die Kreuzzüge, das Rittertum, die Inquisitoren und deren Hexenverfolgung, man hörte von Kolumbus, von Luther und dem dreißigjähriger Krieg der den Tod ins Dorf brachte, man redete über Mönche und Klöster und über die Armut , über Revolutionen und immer wieder über Kriege.
Menschen haben sich unter ihr getroffen, beim Wasserholen, beim Viehtränken, zum Kirchgang nach Langensteinbach, Paare haben sich verbunden, Kinder haben um sie gespielt und haben sich in ihr versteckt !
Die alte Linde in Auerbach. Ein uralter Stamm. Eine Skulptur der Natur. Geschichte und Emotion eines Dorfes in seiner Mitte.
Der Ortschaftsrat Auerbach hat ausführlich darüber diskutiert, ob die Linde, eigentlich nur als Stamm erhalten, in unserer Ortsmitte so stehen bleiben kann und soll. Da bereits Bruchgefahr bestand, wurden die Triebe oben am Stamm weggeschnitten. Wie sich im Inneren der Linde zeigte, hat der Baum noch drei starke Triebe, die ihn halten und aus denen wiederum einige Triebe und Blätter entstehen können. Der Ortschaftsrat ist der Meinung und ist auch wohl mit der Verwaltung einig, dass man mit diesem Denkmal sorgsam umgehen und es auch für unsere Kinder erhalten sollte, soweit die Sicherheit nicht beeinträchtigt wird.
Hans Kleiner, Ortsvorsteher