„Wieder zurück“ - so könnte man das jüngste Konzert von AccoMusica überschreiben und entsprechend gutgelaunt und motiviert präsentierten sich auch die Orchester, Dirigent Uwe Müller und Vorstand Thomas Lehmann, der unterhaltsam, humorvoll und kurzweilig durch den Abend führte.
Uwe Müller hatte für das Konzert unter dem Titel „Musikalisches Mosaik“ ein anspruchsvolles, nuancenreiches und stimmiges Programm zusammengestellt; eine Reise durch verschiedene Epochen, Stilrichtungen und Rhythmen.
Nach über drei Jahren erzwungener Pause zeigten die Musiker des 1. Orchester schon beim Auftakt im Waldbronner Kurhaus die ganze Vielfältigkeit des Akkordeons.
„Palladio“ von Karl Jenkins und „Café Paris“, das Janusz Wojtarowicz für sein virtuoses Motion Trio komponierte, waren genau der richtige Einstieg, um die zahlreichen Konzertbesucher in die Welt der modernen zeitgenössischen Musik zu entführen.
In dieser Welt darf Astor Piazzolla nicht fehlen. Im "Novitango", ein bekanntes Spätwerk des Komponisten, griffen die Akkordeonisten den Wechsel zwischen temperament- und gefühlvollen Passagen gekonnt auf, um dann – Kontrast pur - mit "Misteriosa Venezia" eines der erfolgreichsten Stücke des italienischen Orchesters Rondò Veneziano virtuos zu präsentieren.
Herausragende „Mosaiksteinchen“ im Konzertprogramm waren die beiden jungen Solistinnen Jule und Meike Dirrler. Die Schwestern wurden bei Wertungsspielen der DHV Bezirke Karlsruhe und Mittelbaden und beim Landesmusiktag Baden-Württemberg in verschiedenen Altersgruppen in diesem Jahr mit besten Platzierungen ausgezeichnet. Die beiden stellten mit Musikstücken aus ihrem vielseitigen, anspruchsvollen Wettbewerbsprogramm ihren hohen Leistungstand auch an diesem Abend zur Freude des Publikums unter Beweis.
„Man hat einfach viele Vorteile, wenn man früh mit Musizieren anfängt“, hob Thomas Lehmann in seiner kurzen Einführung zum nächsten Programmpunkt die Bedeutung der musikalischen Frühförderung hervor. Und dann trauten sich auch die ganz Kleinen auf die große Kurhaus-Bühne. Unter der Leitung von Christiane Becker boten sie mit dem Regen-Lied-Tanz eine besondere Programmeinlage.
Das Jugendensemble AccoMusica
In das musikalische Mosaik reihte sich dann das Jugendensemble mit durchaus anspruchsvollen Musikstücken ein. Einen wunderbaren Spannungsbogen schafften die jungen Musiker und Musikerinnen mit „Short Tracks Suite“ (Hans-Günther Kölz) und dem bekannten Musical-Song aus „König der Löwen „Can You Feel the Love Tonight“ von Elton John.
Gelungene Konzertpremiere hatte an diesem Nachmittag auch das Schülerorchester. In nur sechs Monaten hatte Uwe Müller mit seinen Akkordeonschülern verschiedene Stücke aus den Akkordéon Miniatures erarbeitet.
„Die „Humoreske“ ist in der Musik die Bezeichnung für ein kurzes, heiteres, lustiges oder komisches Instrumentalstück, das neben Tiefsinn auch Kontrastreichtum haben sollte“, führte Lehmann in den nächsten Programmpunkt ein. Gemeinsam mit dem Malscher Akkordeon Ensemble hatte das 1. Orchester die „Suite Humoresque“ (Wolfgang Russ) einstudiert und die Musiker zeigten ein überaus facettenreiches Akkordeonspiel.
Ein weiterer Höhepunkt des Konzerts war der Auftritt des Projektorchesters, das Filmmusik des legendären Italieners Ennio Morricone präsentierte.
Das Arrangement „Moment for Morricone“, ein Medley aus drei verschiedenen Themen aus dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ ("Once Upon a Time in the West") und zwei Themen aus "Zwei glorreiche Halunken“ (The good, the bad and the ugly) begeisterte das Publikum.
Das 1. und 2. Orchester, Jugendensemble und Malscher Akkordeon Ensemble
Auch der „Ohrwurm“ von Hans-Günther Kölz „A new Beginning“ – das Musikstück hätte vom Thema her auch gut an den Anfang des Konzertes gepasst – ging unter die Haut.
Zum großen Finale kam auch das Schülerorchester wieder mit auf die Bühne. Gemeinsam präsentierten sich die fast 40 Akkordeonisten jeden Alters.
Vangelis‘ „Chariots of Fire“ war der grandiose Abschluss eines gelungenen Konzertnachmittags.
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