Ich bin keine große Billardspielerin. Als Teenie habe ich mich ab und zu darin versucht, aber mit eher mäßigem Erfolg. Bis heute Nachmittag wusste ich weder, wie man die Queues schreibt, mit denen man die Kugeln versenkt, noch wie man das schwarze Dreieck nennt, mit dem man die Kugeln zu Beginn ordnet. Es heißt Rack. Ab heute bin ich ein Fan davon. Zu Beginn eines Spiels sortiert man alle Kugeln in dieses Rack. Dann entfernt man es und stößt eine Kugel auf das schön sortierte Dreieck, sodass es in alle Richtungen auseinanderrollt.
Es gibt Tage, die irgendwie daran erinnern: Etwas prallt auf uns und lässt unser Innerstes in alle Richtungen auseinanderrollen. Alles war in Ordnung – und jetzt herrscht das Chaos.
Da wäre es doch genial, ein Rack für unsere Seele zu haben, das nicht entfernt wird, sobald alles sortiert ist, das bleibt, um weiße Kugeln abprallen zu lassen.
Ich denke, Jesus möchte so ein Rack für uns sein. Wenn wir auf das hören, was er uns sagt, werden wir weniger angreifbar für alle Worte von außen. Wenn wir mit ihm über alles sprechen, was uns täglich begegnet, können wir zur Ruhe kommen von unseren Sorgen. Wenn wir mit Lob und Dank zu ihm kommen, hören wir auf, uns um uns selbst zu drehen, und finden darin echte Freiheit. Ich habe es schon erlebt, wie ich an Tagen, an denen viele weiße Kugeln auf mich stießen, trotz allem von einem inneren Rack gehalten wurde und gelassen und fröhlich sein konnte. Das wünsche ich Ihnen und mir auch für heute.
Gemeindepädagogin Kristien Bögelein, Langensteinbacher Höhe