Ich freue mich, wenn ich gelegentlich mit Freunden aus Berlin zusammenkomme – schon der besonderen Sprache wegen. „Ick jlobe, det wird jut!“ heißt es manchmal. Und es fällt sofort auf, dass dieses „Ick jlobe“ eine doppelte Bedeutung hat, denn es heißt sowohl: „Ich glaube“ als auch „Ich gelobe“. Es zeigt, was „glauben“ ursprünglich einmal bedeutete – glauben heißt: Ich gelobe, ich schwöre auf…, ich verspreche feierlich…! Einer der Berliner Freunde wirkt als Musiker regelmäßig bei den Gelöbnisfeiern der Bundeswehr mit, wo junge Soldaten regelmäßig einen öffentlichen Eid ablegen. Eine außergewöhnliche Atmosphäre prägt dieses Bild. Wenn wir unser christliches Glaubensbekenntnis sprechen, hat das eine ähnliche Funktion: „Ich glaube an“ bedeutet viel mehr als nur eine Vermutung oder eine persönliche Überzeugung zu haben: „Ich schwöre auf…!“ – „Für mich gibt es nichts anderes als…!“ – „Ich setze mein ganzes Vertrauen auf diese Karte!“ Kennen Sie solche Treue-Versprechen? Was ist Ihr „Credo“? Worauf schwören Sie? Ich glaube an Gott, den Vater. Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn. Mit vielen Christen betonen wir in dieser Pfingst-Woche, wovon wir überzeugt sind: Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Das glaube ich. Das gelobe ich. „Ich jlobe, det wird jut!“
Mit herzlichen Grüßen
Pastor Norbert Rose, Langensteinbacher Höhe