Letzte Woche war der gewöhnliche Natternkopf Star der Woche. Er gehört zur Familie der Raublattgewächse. Er ist ursprünglich in ganz Europa und Westasien beheimatet. Er wächst auf trockenen, steinigen oder sandigen Lehmböden, bei uns in der Regel zweijährig. Nach der Aussaat bildet er im Herbst eine Blattrosette auf einer Pfahlwurzel aus, die überwintert. Im Folgejahr schiebt er dann seinen Blütenstand aus, der eine Höhe von 80 - 100 cm erreicht. Die Blütezeit erstreckt sich vom Mai bis in den August. Die trichterförmigen Blüten werden bis zu 2 cm groß und weisen eine intensive Blaufärbung auf. Der gespaltene etwas hervorragende Griffel der Blüte erinnert an eine Schlangenzunge, daher rührt wohl auch der Name der Pflanze. Der Natternkopf ist eine sehr gute Nektarquelle und wird häufig von Honigbienen und Hummeln besucht. Unter den Schmetterlingen ernähren sich die Nachtfalter Messingeule, weiße Tigermotte und Russischer Bär (auch: „spanische Fahne“) vom Natternkopf. Natternkopfblätter wurden früher hauptsächlich zur Behandlung äußerer Wunden verwendet. Heute ist der Natternkopf kaum noch in Gebrauch.
In dieser Woche ist der Arznei-Baldrian unser Star. Er gehört zur Pflanzenfamilie der Geißblattgewächse. Aus einer am Boden liegenden Blattrosette schiebt die Pflanze einen hohlen gerieften Stängel, der zwischen einem und zwei Meter hoch wird und als Blütenstand eine endständige weiß- bis rosafarbene Trugdolde ausbildet. Die Blüte zieht vom Mai bis Juli Bienen, Schwebfliegen, Käfer und Schmetterlinge an. Die Laubblätter, sitzen gegenständig am Stängel. Unterirdisch bildet der Baldrian ein stark bewurzeltes Rhizom aus, das der vegetativen Vermehrung dient. Er ist eine mehrjährige Pflanze und kommt in fast ganz Europa und in Teilen Asiens vor. Der Baldrian bevorzugt feuchte nährstoffreiche Böden an sonnigen oder halbschattigen Standorten. Er ist eine Pflanze, die von Beginn an in unserem Kräutergarten zuhause ist. Wir haben ihm im letzten Jahr einen schattigeren Standort gegeben. Allerdings sucht er sich auch selbst neue Standorte aus. Der Baldrian ist das bekannteste pflanzliche Beruhigungsmittel. Tagsüber eingenommen dämpft er die Nervosität und steigert die Konzentrationsfähigkeit, nachts fördert er die Schlafbereitschaft.
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