Karlsbader Mitteilungsblatt

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Der Hirschkäfer -ein gefährdeter „Geweihträger“ in Karlsbad gesichtet

22.06.2021 – 04.07.2021

Der Hirschkäfer ist heutzutage relativ selten geworden, dennoch kennt ihn fast jeder. Mit fast neun Zentimetern ist der Hirschkäfer unser größter einheimischer Käfer. Nur die Männchen haben die großen „Geweihe“, mit denen sie miteinander kämpfen.

Bis zu acht Jahre ihres Lebens verbringen Hirschkäfer als Larve im Totholz, bevor sie sich für die Verpuppung in den Boden graben. Als fertiges Insekt lebt der Hirschkäfer allerdings nur 3 bis 8 Wochen.

Die Hirschkäfer schwärmen von Mitte Juni bis Ende Juli an lauen Abenden mit lautem Brummen in naturnahen Eichenwäldern herum. Auch an alten Linden, Buchen, Pappeln, Eschen oder Obstbäumen können sie vorkommen. Manchmal trifft man ihn auch in Rindenmulchhaufen und Gärten an.

Hirschkäfer können mit ihren riesigen geweihartigen Oberkiefern keine Nahrung abbeißen oder kauen. Stattdessen ernähren sie sich von „blutenden“ Bäumen, indem sie die austretenden Baumsäfte auflecken.

Auf der bundesweiten Roten Liste wird der Hirschkäfer in der Kategorie 2 „stark gefährdet“ geführt. Als Gründe nennt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) vor allem „die Entnahme von Alt- und Totholz, den Einschlag von Altbäumen, die Anpflanzung standortfremder Arten, den ersatzlosen Verlust von Altbäumen zum Beispiel in Alleen und die Nutzungsaufgabe von Streuobstwiesen“.