Eine kleine Zeitreise. Wir sind im Jahr 2022. Und schauen zurück. Was wird uns beim Stichwort Sommer 2021 als erstes einfallen?
- Geimpft, genesen, getestet.
- Im Juni und Juli kaum Coronafälle in der Region. Erleichterung … Treffen sind möglich, singen ist möglich, Sport ist möglich. Die Schulen sind offen. Die Gastronomie ist offen.
- Der Juni und Juli brachte viel Regen. Hochwasser, vollgelaufene Keller in Waldbronn und Karlsbad. Geschockte Anwohner. Der Franziskus-Kindergarten in La wurde komplett geflutet und ist seitdem mehr nicht benutzbar.
Und dann?
- Der Sommer, der gut anfing, bis die Delta-Variante überhand nahm …
- Oder: Der Sommer, in dem wir alle doch nicht ins Ausland verreisen durften.
- Oder: Der Sommer, in dem es erstaunlich ruhig blieb, reisen möglich war, alle sich an die Regeln gehalten haben …
Was uns dieser Sommer bringt? Wir wissen es nicht. Das wird uns mehr denn je bewusst.
Wie gehen wir damit um? Gehören Sie zu den Optimisten, den Pessimisten, den Realisten? Gehören Sie zu denen, die eher viel hadern, - oder in der glücklichen Lage sind, sich schnell auf eine neue Situation einzustellen?
Von Hans Rosling stammt der Spruch: „Ich bin weder Pessimist, noch Optimist. Ich bin ein Possibilist. Ich sehe das, was möglich ist.“
Das klingt vielleicht ein bisschen kompliziert, gemeint ist folgendes: Sie kennen den Spruch vom halbleeren oder halbvollen Glas? Bei manchen ist das Glas immer halbleer, bei anderen immer halbvoll. Der „Possibilist“ (der, der sieht, was möglich ist), hat eine andere Perspektive: Er schenkt nach!
Ich finde, dass das eine gute Idee ist. Aktuell wissen wir nicht, wie es weitergehen wird mit unserem Sommer 2021. Ob wir in den Urlaub fahren können oder nicht (das ist die Luxusklasse der Unsicherheit). Oder ob das Hochwasser nochmal kommt oder nicht (das ist die existenzielle Klasse der Unsicherheit).
Zu sehen, was möglich ist – und dann das Mögliche tun. Das ist eine zutiefst christliche Haltung. Ich wünsche Ihnen viel Kraft dazu - und viel Freude.
Gottes Segen für diese Sommertage,
und herzliche Grüße vom gesamten Seelsorgeteam und den Sekretärinnen, Ruth Fehling (katholische Kirchengemeinde Waldbronn-Karlsbad)