Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: Umweltseite des Garten- und Umweltamtes

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Nützlinge im Garten

14.03.2022 – 04.04.2022

Chemie raus, Natur rein! Der beste Magnet für alle Gartennützlinge ist ein Garten, in dem auf den Einsatz von Gift verzichtet wird und viele verschiedene heimische Pflanzen stehen. Sehr praktisch: Ein Holzhaufen, Schnittgut oder liegengelassenes Laub bieten den Nützlingen einen guten Lebensraum.

1. Die Florfliege: hält Blattläuse in Schach

Die hübschen Netzflügler mit ihren grün-schillernden Flügeln sind Fressfeinde der Blattläuse. Besonders die Larven der Florfliegen haben einen enormen Appetit auf die kleinen Schädlinge, die sich gerne in Kolonien an den zarten Pflanzentrieben aufhalten. Weil jedes Florfliegenweibchen drei Mal pro Jahr rund 350 Eier legt und jede geschlüpfte Larve etwa 450 Blattläuse verspeist, vertilgt der Nachwuchs eines einzigen Florfliegenweibchens die erstaunliche Anzahl von rund 500.000 Blattläusen pro Jahr! Ungefähr ab September ist die Florfliege auf der Suche nach einem Winterquartier. Aus Mangel an geeigneten Unterkünften flüchtet sie sich häufig in Wohnungen, wo sie aber oft erschlagen wird. Wer die Florfliege bei der Quartierssuche unterstützen möchte, kann in seinem Garten einen Überwinterungskasten aufstellen. Oder verzichtet im Herbst auf das Wegschaffen des Laubhaufens – und spart sich damit noch Arbeit und Zeit.

2. Der Marienkäfer: Appetit auf Blattläuse

Ein Siebenpunkt-Marienkäfer frisst zwischen 100 und 150 Blattläuse pro Tag, seine hungrigen Larven verspeisen in der Zeit bis zu ihrer Verpuppung nochmal je 400 bis 600. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers können so während des Sommers rund 100.000 Läuse vertilgen. Auch der Marienkäfer braucht gerade in der kalten Jahreszeit menschliche Hilfe. Im Herbst begibt er sich auf die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Findet er im Garten Laubhaufen, altes Holz, Hohlräume oder auch Insektennistkästen, schafft es der Marienkäfer durch den Winter und wacht im Frühjahr, wenn Blattläuse oft explosionsartig auftreten, mit einem Bärenhunger aus der Winterstarre auf – dann kann die Jagd beginnen.

3. Die Hummel: Helfer für eine gute Ernte

Damit die Ernte reich ausfällt, müssen zuerst Bestäuber ran. Zu denen gehören neben den Bienen auch die sympathischen Hummeln. Sie erreichen mit ihren langen Rüsseln auch tiefe Blüten, an die andere Bestäuber nicht gelangen. Außerdem beginnen sie mit dem Bestäuben bereits früher als alle anderen und sind zudem auch in Schlechtwetterperioden einsatzbereit, denn anders als Honigbienen haben Hummeln die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur bei kaltem Wetter zu erhöhen. Wer Hummeln etwas Gutes tun will, macht das am besten im zeitigen Frühjahr. Dann erwachen die Hummelköniginnen ausgehungert aus dem Winterschlaf. Finden sie nun genug Nektar, ist nicht nur ihr eigenes Überleben, sondern auch das ihres Hummelvolks gesichert. Wichtige Nahrungsspender sind zum Beispiel Salweide und Krokusse. Stimmt das Nahrungsangebot, ist die Hummel ein Dauergast im Garten und erfreut uns nicht nur mit ihrem Anblick, sondern auch mit einer reichen Obst- und Gemüseernte. Wer zudem im Herbst bei der Quartiersuche behilflich sein will, kann eine Nisthilfe anbringen.

Quelle: NABU