Karlsbader Mitteilungsblatt

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Die Klimaschutzwerkstatt des Kreistags will die Wärmewende mit dem regionalen Wärmeausbau zügig angehen

19.04.2022 – 08.05.2022

Die dritte Klimaschutzwerkstatt des Kreistags des Landkreises Karlsruhe, die am Mittwoch, 13. April, in Schloss Stutensee stattfand, stand ganz im Zeichen des regionalen Wärmeausbaus. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel hatte dafür neben dem Kreistag auch Geschäftsführer sowie Vertreter der drei kommunalen Stadtwerke im Landkreis Karlsruhe sowie der in der Region aktiven Netzbetreiber Netze BW, Erdgas Südwest, Netze Südwest beziehungsweise der EnBW eingeladen, die sich wiederum den Fragen der Werkstattmitglieder gestellt haben. Das Statement der Energieversorger nach der Begrüßung durch den Finanzdezernenten des Landkreises Ragnar Watteroth war klar: Vom Ausbau eines landkreisweiten Verteilnetzes für klimaneutral erzeugte Wärme können alle Beteiligten nur profitieren – Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, aber auch der Landkreis und die Netzbetreiber selbst.

Projektmanager Jonas Wilke von der Umwelt- und Energieagentur Landkreis Karlsruhe untermauerte diese Feststellung mit einem Blick auf die ungleiche Verteilung von Wärme-Potenzialen und von Wärme-Bedarf. Dass solch ein Fernwärmenetz nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich umzusetzen ist, führte Geschäftsführer Wolfgang Schuler von der IBS Ingenieurgesellschaft dem interessierten Gremium vor Augen.

Auch wenn ein regionaler Wärmeausbau mit einem Backbone im Gremium durchaus kontrovers diskutiert wurde, herrschte allgemeine Einigkeit: Die Frage sei nicht ob, sondern wie solch ein Szenario umgesetzt werden solle. Erste Ideen dazu lieferte Rechtsanwältin Dr. Beatrice Fabry von der Kanzlei Menold Bezler, die die rechtlichen Rahmenbedingungen und möglichen Betreibermodelle eines solchen landkreisweiten Wärmenetzes skizzierte. Dabei zeigte sie auch erste Ansätze, wie Kommunen und die Bürgerschaft bei Interesse beteiligt werden könnten.

Zwar betonte Dr. Beatrice Fabry, sie könne bisher lediglich erste Ideen beisteuern, so herrschte dennoch bei den Anwesenden große Übereinstimmung, dass man diesen grob skizzierten Lösungsweg einer Betreibergesellschaft prüfen lassen und nach Möglichkeit weiterverfolgen wolle. Hochzufrieden zeigte sich zum Ende der Werkstatt auch Finanzdezernent Watteroth: Nicht nur die anwesenden Kreistagsmitglieder, sondern auch die Vertreter der Energieversorgungs- und Netzunternehmen bekannten sich einstimmig zur Erarbeitung eines solchen Betreibermodells.