Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Imkerei heißt auch immer Umwelt und Naturschutz, ohne ein intaktes Umfeld werden wir auch unsere Völker nicht gesund und vital erhalten können.
Meine Frau und ich haben eine Auszeichnung des NABU für unser „schwalbenfreundliches Haus“ erhalten.
Wir lieben Schwalben, weil sie wunderbare Flieger sind und ihr abendliches Gezwitscher so gesellig und beruhigend ist. Wir bewundern sie, weil sie zwei mal im Jahr tausende Kilometer zu ihren Brutgebieten zurücklegen und weil sie unermüdlich kiloweise Insekten fangen um ihre Jungen aufzuziehen.
Wir bedauern sie, weil der Mensch ihnen das Überleben unnötig schwer macht. Nur 50% der Jungvögel überlebt das erste Jahr. Versiegelte Landschaften, Spritzmittel und hermetisch abgeriegelte Ställe in der Tierhaltung lassen die Bestände kontinuierlich schrumpfen, obwohl die Schwalben und Mauersegler schon seit den 70ger Jahren unter strengem Schutz stehen.
Das Schlimmste und Verwerflichste ist aber das Entfernen der Nester. Auch im Winter stehen Nester und auch deren Fragmente unter strengem Schutz. Der Lebensstättenschutz wird vom Bundesnaturschutzgesetz sehr hoch bewertet und bei Zuwiederhandlung mit empfindlichen Strafen belegt. Alle Baumaßnahmen an Haus und Fasade müssen zwingend mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden. Auch wenn Kunstnester genutzt werden!
Wir haben einfach die Arbeiten zur Fasadendämmung auf den Herbst verlegt und danach wieder die Kunstnester mit Kotschutzbrettern angebracht. Inzwischen hat sich eine richtige Kolonie entwickelt.
Darum sind wir ausgezeichnet worden.
Uwe Kille, Bienenzuchtverein Pfinztal