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Verwaltung stellt sich Erfordernissen der Zukunft

24.04.2018 – 06.05.2018

Dritter Personal- und Organisationsbericht vorgelegt

Um die eigene Organisation analytisch zu erfassen und die Zielsetzungen des Personal- und Organisationsmanagements aufzuzeigen wurde dem Verwaltungsausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung vom 19. April die mittlerweile dritte Fortschreibung des Personal- und Organisationsberichtes vorgelegt. Mit seinen rund 2.000 Beschäftigten ist das Landratsamt Karlsruhe einer der größten Arbeitgeber in der Region. Vor dem Hintergrund der fortwährenden Veränderung der Arbeitswelt und insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung der Gesellschaft gilt es, sich gleichermaßen zukunftsgerichtet wie serviceorientiert und kundenfreundlich aufzustellen. Der 48-seitige Bericht enthält Kennzahlen und Statistiken und legt Strategien für die Zukunft fest. Eine Kraftanstrengung musste die Landkreisverwaltung im Zusammenhang mit den Flüchtlingszahlen unternehmen: Innerhalb kürzester Zeit mussten in den Jahren 2015 und 2016 große Personalkapazitäten geschaffen werden, als es galt, monatlich bis zu 600 Flüchtlinge unterzubringen und zu verwalten. In diesem Zuge stieg die Gesamtstellenzahl um fast 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit Rückgang der Asylbewerberzahlen werden diese Kapazitäten wieder abgebaut, allein im vergangenen Jahr um rund 107 Stellen. Teilweise wurden die Stellen auch verlagert, etwa in dem Personal, das vorher in den Gemeinschaftsunterkünften eingesetzt war nun im Integrationsmanagement oder in den Kombimodellen der Anschlussunterbringung eingesetzt wird. Wo nötig – weil in den Jahren der rasanten Stellenzuwächse nicht immer Bewerber mit verwaltungsspezifischer Qualifikation gewonnen werden konnten - finden Qualifizierungsmaßnahmen statt. In verschiedenen Bereichen gab es auch Personalzuwächse aufgrund gestiegener Fallzahlen wie bei der Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe oder der Hilfe zur Pflege bzw. in Folge gesetzlicher Änderungen wie zum Beispiel im Bereich des Ausländerwesens, des Veterinärwesens und Lebensmittelüberwachung oder in Folge des neuen Prostituiertenschutzgesetzes. Die Stellenzahl blieb im Haushaltsjahr 2018 mit 1.607 auf dem Niveau des Vorjahres. Der Personaletat ist jedoch durch nicht beeinflussbare Entwicklungen in der Gehaltsstruktur in dieser Zeit von 88,9 Mio auf 91,0 Mio EUR gestiegen. Um im Hinblick auf die in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehenden geburtenstarken Jahrgänge auch künftig Fachkräfte zu gewinnen legt die Kreisverwaltung Wert darauf, sich als attraktiver Arbeitgeber aufzustellen. Aus diesem Grund hat sich das Landratsamt erfolgreich der Re-Zertifizierung des Audits Beruf und Familie unterzogen, wozu auch eine gute betriebliche Gesundheitsversorgung gehört, die sich nach Außen hin durch die Auszeichnung mit dem Corporate Health-Award ausdrückt. Neue Mitarbeiter erhalten mittels eines START-UP-Programm einen optimalen Start, die digitale Bewerbungsmöglichkeit wird ebenso angeboten wie ein Facebookbereich für Auszubildende. Der Schwerpunkt der Entwicklung liegt derzeit auf der verstärkten Einführung von E-Government-Prozessen, also der Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen. Der Landkreis engagiert sich hier in mehreren Pilotprojekten auf Landesebene und hat bereits Erfolge aufzuweisen: So erfolgt seit kurzem die Fallbearbeitung im Bereich der Versorgungsverwaltung volldigital, das heißt rein elektronisch ohne Papierakten.