Karlsbader Mitteilungsblatt

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Nachfrage nach Kurzzeitpflege steigt

18.09.2018 – 07.10.2018

Im Landkreis sollen weitere Plätze entstehen

Wie überall ist auch im Landkreis Karlsruhe eine steigende Nachfrage nach Kurzzeitpflegeangeboten zu verzeichnen. Obwohl 219 solcher Plätze in 52 Altenpflegeheimen in den Städten und Gemeinden eingerichtet sind, haben Angehörige von ambulant Pflegebedürftigen mitunter Probleme, kurzfristig einen Pflegeplatz zugesagt zu bekommen. Über die aktuelle Situation wurde dem Jugend- und Sozialhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung vom 17. September berichtet. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, auf einen Ausbau des Angebots hinzuwirken. „Die Kurzzeitpflege ist ein ganz wesentliches Element zur Stabilisierung der ambulanten Versorgung von pflegebedürftigen Menschen, die erfahrungsgemäß auch bei steigendem Unterstützungs- und Pflegebedarf in ihrer vertrauten Umgebung bleiben wollen“ führte der Leiter des Amtes für Versorgung und Rehabilitation Dieter Zimmermann aus. Verschärft habe sich die Situation durch immer kürzere Liegezeiten bzw. frühzeitige Entlassungen aus Kliniken und es fehle auch häufig an der unmittelbaren Überleitung älterer Menschen in geriatrische Rehabilitationseinrichtungen. Die aktuellen Bedarfswerte des Ministeriums für Soziales und Integration, welches für Herbst 2018 ein landesweites Konzept avisiert hat, sehen für den Landkreis Karlsruhe bis 2025 einen Bedarf von ca. 230 - 260 Plätzen in der Kurzzeitpflege vor. Um rasch mehr verfügbare Plätze zu schaffen, soll besser zwischen Dauerpflege, solitärer und eingestreuter Kurzzeitpflege differenziert werden. Aus Sicht der Kreisverwaltung wäre es sinnvoll, die Anzahl ganzjährig vorgehaltener Kurzzeitpflegeplätze in den Pflegeheimen zu erhöhen, wofür entsprechende Anreize gegeben werden müssen. Erste Sondierungen bei Pflegeeinrichtungen haben ergeben, dass durchaus Bereitschaft besteht, zusätzliche Kurzzeitplätze einzurichten, sofern die finanziellen Rahmenbedingungen auskömmlich sind. Zumindest vorübergehende Entspannung könnte die temporäre Nutzung noch bestehender, aber entsprechend der neuen Landesheimbauverordnung aufzulösende Doppelzimmer bringen. Im Falle eines vorherigen Krankenhausaufenthalts sollte darüber nachgedacht werden, solitäre Kurzzeitpflegeangebote an den Klinikstandorten zu realisieren. Ein weiterer Mosaikstein könnte die Einrichtung von Krankenwohnungen mit einer Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit ambulanter Pflegedienste sein, wie es ein Träger in Pfinztal bereits seit längerem anbietet. Um eine bessere Übersicht über vorhandene Kurzzeitpflegeplätze zu bieten hat die Kreisverwaltung erste Überlegungen für ein Internetportal angestellt, das sowohl den Angehörigen wie auch den Sozialdiensten eine zeitraubende Einzelabfrage per Telefon erspart.