War da was zu feiern?
ERNTE konnten wir alle wieder halten. Wir haben bekommen, was wir zum Leben brauchen: das tägliche Brot, eine wirtschaftliche Entwicklung, die nicht nur den Reichen zugute kommt, soziale Netze, die einen auffangen können, und politische Verhältnisse, unter denen sich leben lässt. Und immer wieder auch die wie selbstverständliche Hilfe durch Nachbarn, Worte und Gesten, die uns trösten, neuen Mut zum Leben und ... und ... und ...
DANK dafür oder nur kühles Nachrechnen und wortloses Registrieren? Daran scheiden sich die Geister. Manche sehen in dem, was sie bekommen haben, nur das Ergebnis der eigenen Anstrengungen und fragen vielleicht noch empört zurück: „Habe ich mir das nicht sauer erarbeitet?“ Christen aber sehen in alledem Gott am Werk, der seine Kinder jeden Tag liebevoll umsorgt und der nicht mal danach fragt, ob die das auch wirklich verdient haben.
FEST ist der passende Ausdruck für diesen Blick in Dankbarkeit auf das Leben. Beim Feiern stimmen wir ein in den Jubelgesang der Schöpfung. Wir werden dabei auch frei von dem elenden Anspruchsdenken, das keine wirkliche Freude aufkommen lässt und das unser Leben so oft vergällt. Und auch den Neid auf andere und die Gier nach immer mehr werden wir endlich los, wo wir dankbar die Hände falten und unsere Festfreude mit anderen teilen.
Ein fröhliches Erntedankfest, das nicht nur auf einen Sonntag im Jahr beschränkt bleibt, wünscht Ihnen Ihr Christian Sauermann, Pfarrer i. R. (Langensteinbach).