Karlsbader Mitteilungsblatt

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Wie geht es weiter mit der Ehrenamtskoordination?

10.10.2018 – 24.10.2018

Seit März 2016 arbeitet Frau Sabine Meglio als Ehrenamts­koordinatorin in der Flüchtlings­arbeit in Karlsbad. Ihre 70% Stelle wird mit 25% (einer 100%-Stelle) von der Kommune bezuschusst. Die restlichen 45% werden über Spenden finanziert: Viele Karls­bader Bürgerinnen und Bürger haben den „Runden Tisch Asyl Karlsbad“ seit März 2016 mit zahlreichen Spenden bedacht. Den Bärenanteil der Kosten haben allerdings durch Karlsbader Firmen mit teilweise sehr großzügigen Spenden im Bereich von 5.000 bis 10.000 Euro beigesteuert. Anstellungsträger war im Auftrag des „Runden Tisches Asyl Karlsbad“ die evangelische Kirchengemeinde in Spielberg. Dies hatte vor allem formelle Gründe, da der „Runde Tisch Asyl Karlsbad“ ein Initiativkreis ist und nicht selber Personen anstellen kann. Inhaltlich wurde die Arbeit aber vom Koordi­nationskreis des „Runden Tisches Asyl Karlsbad“ getragen und verantwortet.

 

Leider gingen die Spenden für diese wichtige Arbeit im vergan­genen Herbst und Winter kontinuierlich zurück. Zu Beginn des Jahres 2018 stand deshalb die Frage im Raum, ob der „Runde Tisch Asyl“ überhaupt seine finanziellen Verpflichtungen auch weiterhin nach­kommen kann. Durch erneute verbindliche Spendenzu­sagen von Karlsbader Firmen sowie dem schon bisher geleisteten Zuschuss der Kommune konnte die Stelle dann auch im Jahr 2018 vollständig finanziert werden. Erwähnenswert sind neben manchen anderen dabei vor allem Firma „Herr­mann Ultraschall“ und Firma „Global Truss“ in Ittersbach. Vielen Dank für die großzügige Unterstützung!

 

Nachdem der „Runde Tisch Asyl“ seine Arbeit im Frühjahr 2018 im Gemeinderat vorstellen konnte, stellte die Kommune einen Antrag beim Land Baden-Württemberg auf Mittel aus der sogenannten „VwV-Förderung“ („Verwaltungsvorschrift über die Gewährung von Zuwen­dungen zur Förderung der gesell­schaftlichen Teilhabe und Integration“ – kurz VwV-Integration). Im Sommer 2018 kam dann aus Stuttgart leider eine Absage: Karls­bad wird in 2018 nicht berücksichtigt.

 

Inzwischen hat Bürgermeister Timm allerdings positive Signale aus Stuttgart erhalten, dass Karlsbad gute Chancen habe, im Jahr 2019 Gelder aus diesem Förder-Topf „VwV-Integration“ zu erhalten. Das sind zwar gute Aussichten, stellt uns als Koordinationskreis „Runder Tisch Asyl Karlsbad“ allerdings vor die Aufgabe, die Stelle der Ehren­amtskoordination ein weiteres Jahr zu finanzieren und die Zeit bis zum Herbst 2019 zu überbrücken. Denn das denkbar schlechteste Szenario wäre, wenn wir die Stelle der Ehrenamts­koordination auf Ende des Jahres 2018 kündigen müssten. Dann wären die Ehren­amtlichen über ein halbes Jahr auf sich selbst gestellt, bis im Herbst 2019 die Betreuung in einem neuen Stellenzuschnitt gewährleistet wäre.

 

Dass die Aufgabe von Sabine Meglio weiterhin ausgesprochen wichtig ist, darüber besteht bei den Mitarbeitenden und den Verant­wortlichen beim „Runden Tisch Asyl Karlsbad“ kein Zweifel. Die Belegungszahlen in der Gemein­schaftsunterkunft Ittersbach sind zwar zurückgegangen. Die früheren Gemeinschaftsunterkünfte in Fischweier und Langen­steinbach wurden bereits vor über einen Jahr geschlossen. Aber: In Karlsbad wohnen inzwischen rund 300 Menschen in der sogenannten „Anschluss-Unterbringung“: Sie wohnen zum einen in Wohnungen, die von der Kommune angemietet wurden, aber auch in Wohnun­gen, die die Geflüchteten selber auf dem freien Wohnungsmarkt gemietet haben. Diese Menschen sind dabei, in unserem Land und in unseren Dörfern Fuß zu fassen. Viele haben verschiedene Sprachkurse absol­viert. Manche gehen zur Schule oder machen eine Ausbildung.

 

Aber: All diese vielen Menschen in unseren Dörfern wirklich zu inte­grieren, das ist keine Aufgabe, die man in ein paar Monaten erledigt hätte. Immer noch gibt es – zum Glück – viele Karlsbader Bürger, die solche Familien weiter­hin unter­stützen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Sie auch weiter zu begleiten und fachlich zu beraten, ist die zentrale Aufgabe der Ehrenamts­koordinatorin. Darüber hinaus beteiligt sich der „Runde Tisch Asyl Karlsbad“ regelmäßig bei Dorf­festen oder erinnert durch verschie­dene Aktionen die Öffentlichkeit über diese bleibende wichtige Aufgabe. Über gelungene Beispiele einer solchen Unterstützung von Flücht­lingen durch Ehrenamtliche hat Frau Astrid Herrmann in einer der letzten Nummern des Karls­bader „Mitteilungsblattes“ ja in eindrucks­voller Weise berichtet.

 

Wie geht es nun weiter? Das ist im Moment die entscheidende Frage. Gemeinsam mit Bürgermeister Jens Timm hat der Koordinationskreis „Runder Tisch Asyl Karlsbad“ folgendes Modell entwickelt:

 

Die Gemeinde Karlsbad stellt im Jahr 2019 erneut einen Antrag auf Förderung im Rahmen der „VwV-Integration“. Sofern Karlsbad im Jahr 2019 einen positiven Bescheid erhält, wird die Kommune ab Herbst 2019 eine neue 100%-Stelle schaffen. Ein wichtiger Auftrag der Person auf dieser Stelle wird die Entwicklung eines Integrations-Konzeptes für Karlsbad sein. Ein zweiter zentraler Aufgabenbereich wird die Weiterführung der Ehrenamtskoordination sein. Die neue Stelle würde dann allerdings bei der Kommune angesiedelt sein; die Anstellungsträgerschaft bei der Evangelischen Kirchengemeinde Spielberg würde zu diesen Zeit­punkt (also Herbst 2019) enden.

 

Soweit die Pläne für die Zukunft. Zentrales Thema für den „Runden Tisch Asyl Karlsbad“ ist aber nun, die Stelle von Frau Meglio als bisherige Ehrenamtskoordinatorin bis im Herbst 2019 zu finanzieren. Denn unser großes Ziel ist es, im Herbst 2019 einen fließenden Übergang zu gewähr­leisten.

 

Inzwischen haben wir bereits Zu­sagen von verschiedenen Firmen erhalten, uns auch im Jahr 2019 kräftig zu unterstützen. Dem Karls­bader Gemeinderat liegt ein Antrag vor, den bisherigen Zuschuss für die Ehrenamtskoordination von Januar bis ca. Oktober 2019 befris­tet zu erhöhen. Wenn wir dann noch aus der Karls­bader Bevölke­rung im Jahr 2019 mit der tat­kräftigen Unterstützung in Form von weiteren Spenden rechnen kön­nen, sind wir zuversichtlich, auch diese finan­zielle Herausforderung meistern zu können.

 

Wenn Sie Rückfragen haben, können Sie sich jederzeit an die Mitglieder des Koordinationskreises wenden: koordination@rt-asyl.de. Frau Sabine Meglio ist per Mail (sabine.meglio@rt-asyl.de) oder telefonisch (01573 – 45 97 235) zu erreichen.

 

Wenn Sie die Ehrenamtskoordina­tion mit einer Spende unterstützen möchten, können Sie das unter folgender Bankverbin­dung tun:

Ev. Kirchengemeinde Spielberg: Sparkasse Karlsruhe:

DE59 6605 0101 0001 1795 97; SWIFT-BIC: KARSDE66

Stichwort: Ehrenamtskoordination

 

Für den Koordinationskreis:

Theo Breisacher (in Absprache mit Bürgermeister Jens Timm)