Karlsbader Mitteilungsblatt

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Ortschaftsrat Langensteinbach wird abgeschafft

13.11.2018 – 11.12.2018

Gemeinderat befürwortet mehrheitlich Auflösung an Gemeinderatssitzung 24. Oktober 2018

Der Ortschaftsrat Langensteinbach wird abgeschafft und mit ihm die Regelungen zur Ortschaft Langensteinbach selbst. Mit 18 Ja- 3 Neinstimmen und 1 Enthaltung beschloss der Gemeinderat dies bei seiner letzten Sitzung. Die Hauptsatzung der Gemeinde wird entsprechend geändert. Mit den kommenden Kommunalwahlen 2019 gibt es die Einrichtung in der Gemeinde Karlsbad dann nicht mehr. Im Hinblick auf die Zukunft sagte Bürgermeister Jens Timm, dass er sich im keine Sorgen mache, dass die Langensteinbacher Belange nicht berücksichtigt werden. Man werde  beobachten, wie die neue Situation in Langensteinbach sich darstelle und ob das Ganze funktioniert um dann gegebenenfalls nachzusteuern. Auch bei der Vereinsförderung werde Langensteinbach nicht schlechter gestellt. Falls dies trotzdem geschehe, könnten jederzeit entsprechende Anträge gestellt werden.  Die Ortsteile seien prozentual im Gemeinderat vertreten und bisher hätten die Ortschaftsräte auch im Sinne der Karlsbader Belange agiert. 

Spezielle Regelungen in der Gemeindeordnung

Hauptamtsleiter Benedikt Kleiner erläuterte, dass  die  Diskussion um die Thematik bereits 2010 begann. Der Gemeinderat habe damals das Thema „Abschaffung Ort-schaftsverfassung“ öffentlich thematisiert und beschlossen,  die Diskussion um die Ort-schaftsverfassung ohne Zeitdruck zu führen. Zuletzt wurde in öffentlicher Sitzung am Anfang 2011 beschlossen, die Ortschaftsräte um Stellungnahme zur Abschaffung zu bitten. Der Ortschaftsrat der Ortschaft Langensteinbach habe in seiner Sitzung am Ende März 2011 beschlossen, die Ortschaftsverfassung zum nächsten Zeitpunkt (2019) abzuschaffen. Wenn der Gemeinderat jetzt dem Votum des Ortschaftsrates folge, dann wäre die Hauptsatzung zu ändern und zwar unter anderem mit folgenden Punkten: Die unechte Teilortswahl bleibt bestehen und  die Ortschaft Langensteinbach wird aufgelöst – es gibt nur noch vier Ortschaften. Wenn die Ortschaft Langensteinbach aufgelöst wird, dann gebe es auch – so Kleiner -  keine Ortschaftsräte und Ortsvorsteher-Regelungen mehr. Für eine solche Änderung der Hauptsatzung sei eine qualifizierte  Mehrheit der Mitglieder erforderlich.

Diskussion

GR Roland Rädle (CDU) saht es als grotesk an, für einen Auflösungsbeschluss im Jahr 2011 nochmals eine Zustimmung erhalten zu müssen. Er verdeutlichte nochmals die Argumente, die zur damaligen Entscheidung im Ortschaftsrat geführt hätten und die im Wesentlichen weiter gelten: Unter anderem  Auflösen des Ortsteilbezogenen zu einem Gesamt-Karlsbad-bezogenen Denken, Karlsbad wird nicht gelebt, doppelte Gremienbeteiligung bei Entscheidungen, längere Entscheidungswege und höhere Kosten. Es gebe auch Argumente dagegen. Im Sinne der Gründungsväter von Karlsbad habe der Ortschaftsrat ein Signal setzen wollen, an alle Ortschaften zu denken und sich nicht nur dem jeweiligen Ortschaftsrat verpflichtet zu sehen. Problematisch sei allerdings, dass bei vielen Aufgaben noch nicht klar sei, wie es weitergeht, weil viel ehrenamtliche Arbeit geleistet wurde bzw. wird. Hier müsse man nach einer Lösung suchen. Die Fraktion werde mehrheitlich zustimmen. GR Jürgen Herrmann (Freie Wähler) meinte, dass er nicht wisse, wie die Fraktion im Einzelnen abstimmt. Mit der Änderung der Hauptsatzung zementiere sich unwiderruflich die Ab-schaffung des Ortschaftsrates Langensteinbach. In der Fraktion habe man die Folgen des Beschlusses diskutiert und man hätte von der Verwaltung gerne die Aufgabenverteilung dem Gemeinderat personell und finanziell dargestellt, um diesen Akt  bewerten zu können. Derzeit könne man dies nicht vollumfänglich. Im Protokoll der Ortschaftsratssitzung von Langensteinbach aus 2011 stehe, dass Langensteinbach als größter Ortsteil Vorbildfunktion habe und man hoffe, dass andere Ortschaften sich anschließen. Die Freien Wähler hätten nicht vor,  die Ortschaftsräte in den anderen Ortschaften abzuschaffen, ansonsten fänden die kleineren Ortschaften kein Gehör mehr. GR Uwe Rohrer (Bündnis 90/Grüne) sagte, dass die Hoffnung der Gründungsväter von Karlsbad auf ein Auslaufen der Ortschaftsregelungen durch das Zusammenwachsen zu einem Gesamtkarlsbad sich als obsolet erwiesen hätten. Die Ortschaftsräte hätten überwiegend Empfehlungs- und nur sehr wenige Entscheidungsbefugnisse. Die Vertretung im Gemeinde-rat könne durch eine entsprechende Listenwahl gewährleistet werden. Zudem sichere die unechte Teilortswahl die Sitze der Ortsteile im Gremium auch ab. Er hoffe, dass die anderen Ortschaften mitziehen. Gemeinderätin und Ortsvorsteherin Heike Günther (Bündnis 90/Grüne) betonte, dass die nach Karlsbad ziehenden Menschen nicht an die Ortsteile, sondern an Gesamtkarlsbad denken. Die Möglichkeiten für jeden Einzelnen, sich über die Ortschaften hinweg selbst zu helfen, seien größer geworden. Persönlich habe sie in der Praxis erfahren, dass 90 Prozent der Angelegenheiten der Bürgerinnen und Bürger nicht ortschaftsbezogen, sondern persönlicher Art seien. Der Kontakt zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürger bleibe auch ohne Ortschaftsrat bestehen. Über die Unechte Teilortswahl würden die Ortsteile weiterhin im Gremium anteilig präsentiert sein.  GR Reinhard Haas (SPD) äußerte Verständnis für die Entscheidung des Ortschaftsrates. Die Gründungsväter von Karlsbad hätten eine so lange Existenz der Ortschaftsregelungen nicht im Blick gehabt. Allerdings sei Karlsbad dezentral aufgestellt und es werde befürchtet, dass die kleinen Ortschaften benachteiligt würden. Langensteinbach sei eine „Sondersituation“. Er rechne damit, dass es auf Dauer eine Änderung auch bei den anderen Ortschaften geben wird

Gemeinderat Oliver Walch scheidet aus Gremium aus – Willibald Müller rückt nach

GR Oliver Walch (Freie Wähler) scheidet zum Oktober 2018 aus dem Gremium aus wichtigem Grund – häufige berufliche Abwesenheit von Karlsbad – aus. Der Gemeinderat bestätigte dies. GR Jürgen Herrmann (Freie Wähler) bedauerte das Ausscheiden und hofft auf ein späteres Wiedersehen im Gremium. GR Roland Rädle (CDU) bedankte sich für die Zusammenarbeit und bedauerte ebenfalls das Ausscheiden zu dem ungewöhnlichen Zeitpunkt. Die GR Reinhard Haas (SPD) und Uwe Rohrer (Bündnis 90/Grüne) schlossen sich mit guten Wünschen an. Bürgermeister Jens Timm würdigte das Wirken von GR Oliver Walch (Freie Wähler). Die Tätigkeit als Gemeinderat sei als ein übertragenes Ehrenamt auf Zeit ein wichtiges Zeichen der Demokratie. Walch habe sich unter anderem als aufmerksamer Zuhörer,  der sich immer wieder sachgerecht in die Diskussion eingebracht habe, erwiesen. Von 2004 bis 2009 sei er im Ortschaftsrat Langensteinbach tätig gewesen und seit 2014 bis dato Gemeinde- und Ortschaftsrat. Insbesondere bei Seniorenthemen sowie der Vereinsarbeit – Walch sei 40 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr gewesen – habe er seine Kompetenz in ruhiger Art in die Gremiumsarbeit eingebracht. Er könne mit Stolz zurückblicken. Ihm gebühre Dank und Anerkennung für die sachliche Arbeit. Willibald Müller rückt für ihn nach und besetzt seine Funktionen.

V.l. Oliver Walch, Bürgermeister Jens Timm, GR Willibald Müller (Freie Wähler). Foto: Gemeinde Karlsbad

Vergabe von Planungsleistungen zur Sanierung des Schulzentrums Karlsbad

Das bisher tätige Architekturbüro Adler&Retzbach aus Karlsruhe erhält den Auftrag zur Planung der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Schulzentrum Karlsbad. Diese Leistungen des circa 15,5 Millionen Euro großen Vorhabens (größte Baumaßnahme der Gemeinde in ihrer Geschichte) mussten europaweit ausgeschrieben werden.   Die Gemeinde habe -  so Ortsbaumeister Ronald Knackfuß -  den bisherigen Planer  Adler&Retzbach aus Karlsruhe gesetzt und mit dem Büro Klotz & Partner aus Stuttgart eine Ausschreibung durchgeführt. Im Gesamtplanungsauftrag seien Leistungen für Elektropla-nung, Heizung-/Lüftung-/Sanitär (HLS) und Technische Gebäudeausrüstung/ Fachraumplanungen enthalten. Im Ergebnis der europaweiten Ausschreibung der Planungsleistungen habe sich neben Adler&Retzbach kein weiterer Interessent/Mitbewerber beworben. Weitere Planungsleistungen (z. B. Statik), die keiner europaweiten Ausschreibung unterliegen, werden dem Gesamtpla-nungsauftrag  zugeordnet und integriert. Die Gemeinderäte sprachen sich in ihren Stellungnahmen für die Vergabe an Adler&Retzbach aus. Das Büro sei bekannt für Kostensicherheit, Zeitgewinn und Verlässlichkeit. GR Jürgen Herrmann (Freie Wähler) meinte, dass das Zurückstellen anderer Vorhaben schmerzlich sei. Auf Nachfrage verschiedener Gemeinderäte zum Verlängern des Zeitplanes sagte Bürgermeister Jens Timm, dass man die Frist für den Zuschusszeitraum verlängern wolle.

Wald leidet unter Trockenheit und Stürmen 

Der Wald kämpft mit den Folgen der Dauerhitze und Trockenheit sowie den Stürmen, das verdeutlichte Forstrevierleiter Martin Mußgnug beim Vortrag zur Forstwirtschaft (Bewirtschaftungsplan für die Forstwirtschaftsjahre 2019/2020 und Bericht über den Vollzug des Forstwirtschaftsjahres 2017). Man habe 2018 unter anderem schon 1.000 Festmeter Sturmholz geschlagen und bis Oktober zusätzlich 700 Festmeter Fichtenholz. Die Suche nach den vom Borkenkäfer befallenen Bäumen sei aufwändig. Bis jetzt habe man die Hälfte des Holzes unter Vertrag, allerdings lagerten im Wald noch große Holzbestände. Der Holzmarkt sei momentan sehr schwierig und unsicher. Das Trockenjahr 2018 zeigt sich nicht nur am Käferbefall der Nadelbäume, auch die Laubbäume, die meist üppig Samen tragen, haben mit frühzeitigem Blattabfall und verfrühter Herbstfärbung reagiert. Dank rechtzeitiger Pflanzung seien die meisten Jungbäume angewachsen. Wie sich diese starke Trockenheit auf den Wald auswirken wird, bleibe abzuwarten.

Plan 2019/20

Geplant sei ein jährlicher Einschlag in Höhe von rund 6.000 Festmetern. Es sollen rund 10.000 Pflanzen gesetzt, 3 Hektar Kulturen und 27 Hektar Jungbestände gepflegt werden. Die Forstverwaltung erwarte entsprechend dem beiliegenden und mit der Gemeinde abgestimmten Wirtschaftsplan für das Jahr 2019 ein Defizit in Höhe von 166.000.-- € und für 2020 ein Defizit in Höhe von 204.000.-- €. Dabei waren die aufgrund der Forstreorganisation zu erwartenden Mehrausgaben ab 2020, deren Umfang lediglich geschätzt werden konnte, zu berücksichtigen.

Klimawandel als Thema

Die Fraktionssprecher lobten querbeet die Arbeit des Forstes. Zur wiederholten Frage der Zukunftsperspektiven des Waldes im „erlebten“ Klimawandel sagte Mußgnug, dass er keine Prognose wagen könne. Fakt sei, dass die durch die Hitze getöteten Bäume nicht mehr von späterem Regen profitieren könnten. Der Forst könne auch nicht so schnell reagieren wie ein Landwirt, der jährlich seinen Pflanzungen verändern könne. Man denke in Jahrzehnten und Generationen. Soweit möglich reagiere man auf den Klimawandel. Grin Heike Christmann (Freie Wähler) meinte, dass man für dafür werben müsse, dass die Bevölkerung Vollsperrungen von Straßen bei Forstarbeiten auch mittrage. Bezüglich des Trimm-Dich-Pfades in Ittersbach könne man nicht prognostizieren, ob man Zeit zur Weiterarbeit daran habe, so Mußgnug auf Nachfrage von Christmann.

Holzernte / Abmangelbetrag

Insgesamt werden im Gemeindewald in den zu Ende gehenden Doppelhaushaltsjahren jährlich rund 6.500 Festmeter eingeschlagen. Während 2017 5500 Festmeter planmäßig und 350 Festmeter zwangsweise eingeschlagen wurden, sind 2018 4800 Festmeter geplant eingeschlagen worden; 1000 Festmeter entfielen auf Sturmholz sowie knapp 800 Festmeter auf meist wegen Borkenkäferbefall eingeschlagene Fichten. Insgesamt mussten in den letzten zwei Jahren rund 2200 Festmeter - 18% - zwangsweise genutzt werden. Die Holzpreise ha-ben seit dem letzten Berichtszeitraum etwas nachgegeben, so dass bei einem durchschnittlichen Erlös je Festmeter Einschlag in Höhe von rund 53,-- € insgesamt wohl 670.000,-- Holzgeld bei der Gemeindekasse verbucht werden können. Das Defizit werde trotz der widrigen Rahmenbedingungen voraussichtlich jährlich bei 132.000,-- € liegen. Dies seien rund 86 % der Planvorgaben. Das Brennholzangebot war auch in den letzten beiden Jahren ausreichend. Insgesamt wurden jährlich ca. 1100 Festmeter Polter-Holz abgegeben und 220 Schlagraum-Kunden bedient. Der Forst wolle den maximalen Abmangelbetrag von 220.000 €, den die Gemeinde im Hinblick auf den gesellschaftlichen und ökologischen Wert des Waldes als Zielvorgabe festgesetzt hat, nicht überschreiten. Zwischen dem Ergebnis 2017 und dem Plan 2019 zeige sich ein größerer Sprung. Dies resultiere insbesondere aus dem guten Ergebnis im Holzverkauf zu 2017. Dieses lag 58.000 Euro über Plan. Im Jahr 2020 erhöhe sich das Defizit merklich. Grund seien die aufgrund der Forstreorganisation zu erwartenden Mehraufwendungen, deren Umfang bisher lediglich geschätzt werden konnte. Der Ansatz für die Beförsterung wurde von 65.000 Euro auf vorläufig 100.000 Euro erhöht.

Der Wald ist zunehmend gestresst durch Hitze und Stürme. Foto: Archiv Gemeinde Karlsbad

Jungbestände und Kulturen

Es wurden im Berichtszeitraum 3400 Pflanzen zur Vervollständigung der Kulturen und Naturverjüngungen ausgebracht. Das Zurückdrängen der Begleitflora, die die jungen Waldbäume bedrängt, war auf einer Fläche von 7 ha erforderlich. Jungbestände wurden auf 52 Hektar gepflegt. Zudem wurden insgesamt 430 Douglasien und Lärchen zur Verbesserung der Holzqualität geastet. Die Ersatzaufforstung des Regierungspräsidiums für Waldverluste während des Autobahnausbaus in der Abteilung 3 der Auerbacher „Winterhälde“ konnte nun fünf Jahre nach der Pflanzung als gut entwickelter junger Eichenmischwald an die Gemeinde übergeben werden.

Waldwege

Aufgrund der Vorgabe des Gemeinderates wurde die Wegpflege auf das unabdingbar erforderliche Mindestmaß beschränkt. Nach der Holzernte während der nassen Witterung um die Jahreswende mussten die Wege wieder instand gesetzt werden. Leider machte die trockene Witterung eine waldbesucherfreundliche Verdichtung der Schotterdeckschichten unmöglich.

Erholungseinrichtungen

Im Bereich des Römerturms im Waldpark „St. Barbara“ wurden die Vegetation zurückgeschnitten und schadhafte Mauerstellen ausgefugt sowie fehlende Steine ergänzt. Das Turm-geländer erhielt einen neuen Anstrich. Die Vorbereitungen für den Trimm-Dich-Pfad beim Ittersbacher Sportgelände haben sich wegen der Sturm- und Käferholzaufbereitung nochmals verzögert. Die Arbeiten sollen nun, wenn der Holzmarkt die dort zuvor erforderliche Waldpflege ermöglicht, im Sommer 2019 durchgeführt werden.

Verkehrssicherung

Verkehrssicherungsmaßnahmen mussten vor allem entlang der K3556, der Albtalstraße, der L622 und im Bereich St Barbara durchgeführt werden. Die Zusammenarbeit mit dem Polizeiposten, der AVG und der Straßenmeisterei funktioniert weiter sehr gut. Durch die eigenen Forstwirte der Gemeinde kann kurzfristig reagiert werden. Besonders ist auf den um-fangreichen Straßenhieb entlang der K3556 hinzuweisen, bei dem in zweiwöchiger Arbeit bei Vollsperrung der Straße trotz Regen und Sturm insgesamt rund 1200 Festmeter Holz aufbereitet werden konnten. Dies zeigt, dass Vollsperrungen effektives Arbeiten entlang der Straßen ermöglichen und gleichzeitig die Beeinträchtigung der Verkehrsteilnehmer auf das unumgängliche Mindestmaß beschränken.

Sonstiges

Die Forsteinrichtung wurde mit der örtlichen Prüfung am 18. April 2018 abgeschlossen. Die Reorganisation der Forstverwaltung sei noch nicht abgeschlossen. Bis jetzt sei bekannt, dass Privat- und Gemeindewald weiterhin wie bisher – jedoch ohne Unterstützung beim Holzverkauf - von der unteren Forstbehörde beim Landratsamt betreut werden. Die Holzverkaufsstelle bei der Kämmerei des Landratsamtes wird bestehen bleiben. Für den forstlichen Revierdienst könne die Gemeinde entweder eigenes Personal einstellen oder sich von einem Förster des Landratsamtes gegen Entgelt betreuen lassen. Das Forstamt begrüße die Überlegungen der Gemeinde, weiterhin die Angebote des Landkreises für die Dienstleistungen „Revierbetreuung“ und „Holzverkauf“ in Anspruch zu nehmen.

Bebauungspläne in Zusammenhang mit innerörtlicher Verdichtung

Grünes Licht gab der Gemeinderat für das Verfahren zur Aufstellung des  Bebauungsplanes „Speicherstraße I“ in Karlsbad-Langensteinbach. Es ist geplant, das übliche Bebauungsplanverfahren mit zweistufiger Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung durchzuführen. Am 22. November soll eine Informationsveranstaltung im Bürgersaal des Neuen Rathauses in Langensteinbach stattfinden. Bis 8. Dezember 2018 könnten Bürger – so Joachim Guthmann sich schriftlich zu dem Verfahren äußern. 

Ebenfalls passieren ließ das Gremium die Planung zum Bebauungsplan  "Rathausplatz Spielberg".  Es gebe – so Guthmann - seitens des Artenschutzes nichts Besonderes zu beachten. Die Festsetzungen des Bebauungsplanes seien inzwischen vom Planungsbüro Schippalies erarbeitet worden. Die Festsetzungen habe man auf das notwendige Maß an Regelungen begrenzt. Mit dem Vorhaben stärke die Gemeinde die Innenentwicklung in Spielberg.

Nach geänderten Planungen segnete der Gemeinderat auch das Bauvorhaben Lange Straße 71 in Karlsbad-Ittersbach zum Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage ab. Es handle sich – so Guthmann - um den Abbruch eines bestehenden Wohngebäudes mit Scheune und den geplanten Neubau von einem Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage. Vorgesehen war zunächst ein Gebäude mit drei Vollgeschossen mit insgesamt 14 Wohneinheiten und 19 Tiefgaragenstellplätzen. Das Gebäude entspreche von der Höhenentwicklung der bereits bestehenden Bebauung entlang der Lange Straße, auch die Bautiefe entspreche der bestehenden Bebauung. Für das Bauvorhaben liege ein genehmigter Bauvorbescheid vom 04.10.2017 vor. Dieser wurde nach dem Widerspruchsverfahren von den Nachbarn beklagt. Ein Termin beim Verwaltungsgericht Karlsruhe stehe – so Guthmann - noch aus. Die Anregungen und Kritikpunkte aus der jüngsten Sitzung des Bau- Planungs- und Umweltausschusses habe die Bauherrschaft aufgenommen und umgesetzt, unter anderem. Rücknahme der Wohneinheiten auf 12 Wohnungen und mehr Tiefgaragenstellplätze (21), ein anderes Terrasseneck sowie eine verbesserte Rampensituation bei der Tiefgaragenausfahrt. GR Reinhard Haas (SPD) bewertete die Änderungen positiv, ebenso Grin Heike Christmann (Freie Wähler).  GR Roland Rädle (CDU) äußerte sich zustimmend, vermisst jedoch etwas die Identität der Bebauung, die jetzt verloren ginge. GR Uwe Rohrer (Bündnis 90/Grüne) bewertete die Bewegung positiv, äußert sich jedoch kritisch im Hinblick auf die massive Bebauung und den Parkdruck.

Seniorenzentrum Ittersbach

Für den geplanten Bau eines Seniorenzentrums in Ittersbach muss jetzt doch – entgegen bisheriger Aussagen vom Landratsamt – ein Bebauungsplanverfahren in die Wege geleitet werden. Joachim Guthmann berichtete dem Gremium, dass die Gemeinde bei einem Abstimmungsgespräch Mitte September 2018 mit der Kehrtwendung überraschend konfrontiert worden sei. Man hat daraufhin, zeitnah einen Bebauungsplanentwurf gefertigt und den Bebauungsplanentwurf  mit den erforderlichen Maßen für das Vorhaben gestaltet. Wenn der Aufstellungsbeschluss gefasst und der Planentwurf gebilligt werde, hoffe man bis Ende Januar 2019 des Bebauungsplanverfahren abschließen zu können.

Konzeption

Im Auftrag der FWD Hausbau GmbH, Dossenheim als Vorhabenträgerin und der Diakonie Landkreis Karlsruhe gemeinnützige GmbH, Malsch als Betreiberin wurde vom Büro Bodamer Faber Architekten, Stuttgart ein Konzept zur Errichtung eines Pflegewohnheims mit 45 Zimmern und eines Seniorenwohnhauses mit 20 Wohneinheiten erarbeitet. Die geplanten Nutzungen werden auf 2 dreigeschossige, im Erdgeschoss über einen eingeschossigen Gemeinschaftsraum miteinander verbundene Baukörper mit Flachdach verteilt. Der Pflegetrakt liegt an der Pfinztal- und Belchenstraße, das Betreute Wohnen richtet sich nach Süden zu den Grünflächen des Friedhofs aus. Wie es zeitlich bei dem Projekt weitergeht ist in einem separaten Artikel dargestellt.

Aufhebung der Ausschreibung der Rohbauten zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses Karlsbad- Ittersbach

Ortsbaumeister Ronald Knackfuß informierte das Gremium, dass man die Ausschreibung zum Rohbaugewerk Feuerwehrgerätehaus Ittersbach wegen Überschreitung  um mehr als 155.000 Euro aufgehoben habe. Man wolle jetzt beschränkt ausschreiben und weitere Firmen auffordern  sowie das Leistungsverzeichnis überarbeiten.  Dadurch hoffe man, ein annehmbares Ausschreibungsergebnis zu bekommen. Geplant sei, dass bis Ende Januar 2019 80 Prozent der Gewerkesummen vorliegen und man in der Gemeinderatssitzung am 30. Januar 2019 so einen größeren Überblick habe. Wenn dann die Summen sich im Rahmen bewegten könnte vermutlich ab 11. März der Baubeginn mit vorherigem Spatenstich erfolgen.  In der Sitzung beschloss der Gemeinderat ferner,  Geldspenden in Höhe von 2.256,20 € und Sachspenden in Höhe von 1.277,53 € anzunehmen.