Karlsbader Mitteilungsblatt

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Schließungsfeier in der GU Ittersbach

10.12.2018 – 24.12.2018

 und gerade jetzt: Gastfreundschaft und Integration geht weiter.  

Die Gemeinschaftsunterkunft Ittersbach war das größte der 3 Asylbewerberheime in Karlsbad und das letzte, das nun geschlossen wurde. Angesichts des vielfältigen Engagements, das sich von 2014 bis 2018 in den Räumen des Gebäudes „Im Stockmädle 18“ entfaltete, lud das Landratsamt am 3.12.2018 um 17.30 Uhr zu einer kleinen Schließungsfeier ein, um allen Beteiligten noch einmal danke zu sagen. Zwischen 40 und 50 Gäste waren der Einladung gefolgt.

Dazu zählten neben Bürgermeister Timm und Vertretern des Landratsamtes auch Asylbewerber und Ehrenamtliche vom Runden Tisch Asyl.

Herr Weiskopf vom LRA übernahm die Begrüßung der anwesenden Gäste und gab einen kurzen Rückblick. In der Hochphase hatten 200 Flüchtlinge im Heim gewohnt, davon viele Alleinstehende, aber auch Familien mit Kindern. Am 14. und 15.11. waren die letzten Asylbewerber aus der GU Ittersbach in die GU Neurod umgezogen. Die Ehrenamtlichen hatten in den vier Jahren vieles auf die Beine gestellt, wofür ihnen vonseiten des Landratsamtes herzlich gedankt wurde: Sprachkurse für Erwachsene, Hausaufgaben- und Spielgruppen für Kinder, Kleiderkammer, Fahrradwerkstatt und Gartenprojekt. Man lud Flüchtlinge in Fußballvereine ein, half bei der Suche von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, sammelte Spenden und organisierte sogar Fitnessgeräte und eine gebrauchte Schultafel. Darüber hinaus dankte Herr Weiskopf auch den verschiedenen ehemaligen Teamkollegen des LRA, die in Ittersbach vor Ort gearbeitet hatten, der Kommune, der Polizei, Ärzten, Kirchen und Nachbarn aus dem Industriegebiet. Alle Netzwerkpartner, so Herr Weiskopf, hätten dazu beigetragen, dass die GU Ittersbach ein sehr ruhiges Asylbewerberheim ohne nennenswerte Zwischenfälle bleiben konnte.

Auch Herr Bürgermeister Timm erwähnte das gute Zusammenspiel von allen Beteiligten, sprach seinen Dank aus und unterstrich noch einmal die Karlsbader Entscheidung für eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in der Anschlussunterbringung, auch wenn diese einen hohen Arbeitseinsatz von der Kommune erfordere. Herr Timm äußerte sich zugunsten der Aufrechterhaltung der Ehrenamtskoordination und stellte abschließend fest, dass Integration, zu der natürlich auch Asylbewerber ihren Teil beizutragen hätten, Jahrzehnte dauere.

Michael Nowotny vom Runden Tisch Asyl betonte, dass es in Karlsbad gelungen sei, rund 40 Flüchtlinge in Arbeit oder Ausbildung zu bringen. Er habe viele neue Freunde aus verschiedenen Ländern gewonnen und oft die Gastfreundschaft der Asylbewerber genossen. Flüchtlingsarbeit gelinge nur im Team. Herr Nowotny rief dazu auf, sich weiterhin für die Asylbewerber zu engagieren, die in Anschlussunterbringung in Karlsbad leben. Der Runde Tisch Asyl brauche weiterhin engagierte Helfer. Sabine Meglio wird weit6erhin die Koordination und Begleitung der Ehrenamtlichen übernehmen.

Für die Gruppe der Asylbewerber sprach Frau Ali aus Syrien, die mit Mann und Kindern in Auerbach wohnt und die deutsche Sprache schon gut beherrscht. Sie beschrieb, wie sie mit vielen fremden Menschen im Asylheim in Ittersbach zusammen wohnte und sich anfangs dort erst eingewöhnen musste. Herzlich dankte sie allen, die ihr und ihrer Familie beim Einleben geholfen hatten.

Zum Schluss hatte Sabine Meglio, Ehrenamtskoordinatorin des Runden Tisch Asyl das Wort. Sie erzählte von den vielen schönen Begegnungen, die sie im Laufe der Jahre in der GU Ittersbach mit Flüchtlingen hatte. Es habe sie oft gerührt, mit wie viel Herzblut die Ehrenamtlichen bei der Sache gewesen seien. Im Heim selbst, in dem sie sich manchmal auch spätabends aufhielt, habe sie sich immer sicher und wohl gefühlt.

Mit schwungvollen wie besinnlichen Stücken sorgte die Band „Modern Sound“ unter der Leitung von Steffen Dix, bei der auch Asylbewerber aus Gambia mitspielen, für einen gelungenen musikalischen Rahmen.

 

Susanne Gehrung, Sprecherin Runder Tisch Asyl