Mit großem Elan ging es los im neuen Garten in Langensteinbach. Die Beete wurden vorbereitet, Gras und „unerwünschte Beikräuter“ gehackt („Unkraut“ gibt es ja bei echten Gärtnern nicht!) und die ersten Kartoffeln gesetzt. Viele Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Zuchini und Salat wurden schon zuhause angezogen und die Erwartung war groß, alles auch im Garten auszusetzen. Allerdings stellte der Mai alle auf eine harte Probe, denn mit solch kalten Nächten hatte niemand mehr gerechnet, nachdem die „Eisheiligen“ die letzten Jahre meist ausgefallen waren. Ein paar Tomaten die schon in der ersten Maiwoche gesetzt wurden, mussten dann doch ein paar „Blätter lassen“, aber wir hoffen, dass diese doch wieder austreiben werden.
Inzwischen gibt es weitere Garteninteressierte und alle 19 Parzellen in Langensteinbach waren bald vergeben. Glücklicherweise konnte ein weiteres Gartengrundstück in Obermutschelbach übernommen werden, so dass nun 4 ortsansässige Familien dort ihr Feld beackern. Insgesamt werden nun 23 Felder mit jeweils ungefähr 80 Quadratmetern bewirtschaftet. Rechtzeitig vor dem Pflanzstart im April gab es noch eine kleine Informationsveranstaltung über Anbaumethoden bei uns an der doch fast alle teilgenommen hatten. Und inzwischen wissen auch die meisten unserer Geflüchteten, wie zum Beispiel Tomaten „ausgegeizt“ werden und wie die Reihenabstände beim Kartoffellegen sind. Ziemliche Sorgen machte uns – wie allen Landwirten – der letzte trockene Sommer 2018 mit fehlenden Regen von April bis in den August. Mit unseren 3000 Liter Tanks und mehreren Füllungen (Dank an Thomas Knodel für die Wasserspende und Alex Klein für den Transport!) kamen wir aber doch ganz gut durchs Gartenjahr. Und natürlich hoffen wir darauf, dass es Petrus dieses Jahr mit dem Regen etwas gnädiger ausfallen lässt. Zumindest bislang gab es immer wieder etwas Niederschlag, auch wenn der Boden insgesamt immer noch zu trocken ist.
Wie geht’s weiter? Nachdem nun auch die Nächte nicht mehr so kalt sind, kann es demnächst losgehen mit Gurken, Paprika und den wärmeliebenden Auberginen oder Mittelmeerkräutern wie Basilikum. Falls Sie noch Setzlinge, Kräuter oder Samen übrig haben, können Sie unseren Gärtnern damit eine große Freude bereiten! Und auch mit ein paar überzähligen Blumen oder Stauden die bei Ihnen im Garten zuviel Platz brauchen. Auch (gebrauchte) Gartengeräte wie Spaten oder Hacken können wir immer gebrauchen. Einfach abstellen vor dem Pfarrhaus/Gemeindehaus in der Weinbrenner Straße, wir holen es auch gerne ab (Tel. 0172 4875765). Oder schauen Sie doch auf ein Schwätzchen mal vorbei im Interkulturellen Garten. Sie treffen sicher sehr aufgeschlossene und interessierte Menschen dort an!
Manfred Müller