Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: BUND Ortsverband Mittleres Albtal

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Die Klimakatastrophe bewegt uns!

31.01.2020 – 14.02.2020

Und auch die über 60 Besucher darunter unsere Mitglieder vom Ortsverband Karlsbad/Waldbronn. Sie waren letzte Woche zur Veranstaltung „Dieser Schuh passt mir nicht! Der ökologische Fußabdruck ist viel zu groß“ auf Einladung der Kirchengemeinde nach Reichenbach gekommen. Ina Schmitt und Matthäus Biermayer, Umweltbotschafter für die Schöpfung - vom Referat Umwelt, Energie und Arbeitsschutz der Erzdiözese Freiburg zeigten erschreckend deutlich, wie dramatisch die Situation bereits derzeit ist. In seinem Eingangsreferat wies der engagierte Schüler Luca Becker nach, dass die nächsten 10 Jahre entscheidend dafür sind, ob die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch zu vermeiden sind. Die letzten Sommer waren mit die wärmsten in der Geschichte unserer Wetteraufzeichnungen seit über 150 Jahren. Außer einigen Naiven oder unverbesserlichen Ignoranten sorgen sich fast alle ernsthaften Menschen um ihre und die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Sollte sich in den nächsten Jahrzehnten die Jahresmitteltemperatur um mehr als 1,5 Grad erhöhen, droht für über eine Milliarde Menschen Wasserknappheit, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und Hungersnöte. Wenn nicht schnellstens der Ausstieg aus der fossilen Energiegewinnung gelingt, ist die weitere Aufheizung unserer Erde, wegen abschmelzender Polkappen und dem Auftauen der Dauerfrostböden, nicht mehr umkehrbar! Dies ist ein bislang in der Menschheit nie dagewesener Prozess! Herz- und Atemwegserkrankungen nehmen – auch bei uns - drastisch zu und bis zu 200 Millionen Menschen verlieren ihre Heimat. Wohin werden diese Menschen flüchten? Und wie stellen wir uns dazu? So fragen sich besorgt viele in einer der anschließenden Diskussionsrunden. Und was tun wir dagegen?

Es ist ein Desaster: Die Bundesregierung hat eben erst das Kohleausstiegsgesetz beschlossen und meint sich dabei auf richtigem Wege. Doch tatsächlich verfehlt Deutschland mit diesem Gesetz seine selbstgesetzten Klimaziele krachend! Unsere in der Kommission vertretenen BUND-Experten und der Deutsche Naturschutzring haben eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben. Sie sehen den Kohlekompromiss als gescheitert an. Sie kritisieren insbesondere die geplante Inbetriebnahme des neuen Kohlekraftwerks Datteln IV. Und dies, obwohl beschlossen wurde, keine neuen Kohlekraftwerke ans Netz zu nehmen. Dies verstößt gänzlich gegen die getroffene Vereinbarung! Dabei werden zudem weitere Dörfer in Tagebaugebieten abgebaggert. Letztlich fehlt es an einem Fahrplan, wie die Bundesregierung bis 2030 auf den zwingend erforderlichen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien im Stromsektor im Lande kommen will.

Unser Fazit: es erfordert enorme Anstrengungen aller, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Eine große Hoffnung setzt der BUND auf die Jugend. Mit Bewegungen wie „Fridays for Future“ hat sie die Lage erkannt und schafft es hoffentlich noch rechtzeitig, unsere Gesellschaft und unsere Politiker für die „Bewahrung der Schöpfung“ zu verpflichten!