Karlsbader Mitteilungsblatt

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Lokales Wiederansiedlungsprojekt für Mehlschwalben

04.02.2020 – 11.02.2020

Lehmkuhle zwischen Ober- und Untermutschelbach angelegt – Vortrag am 27. Februar

Früher galten Schwalben als Glücksbringer. Nisteten Schwalben am Haus, dachte man, das Gebäude sei  vor allen möglichen Schicksalsschlägen geschützt. Heutzutage haben Schwalben Seltenheitswert. Eine Handvoll Mutschelbacher Bürger will das ändern und startet ein lokales Wiederansiedlungsprojekt. So ist an der sogenannten Omegafläche zwischen Ober- und Untermutschelbach unter Regie der Gemeinde Karlsbad eine Lehmkuhle für im Ort vorkommenden Mehlschwalben entstanden. Weiter findet am 27. Februar um 19.00 im Sitzungssaal des Rathauses Mutschelbach ein Vortrag zum Thema „Vögel in Hof und Garten“ statt. Der Vortragende ist der Regionalreferent des NABU Martin Klatt aus Rastatt. Die NABU-Ortsgruppe verkauft bei dieser Gelegenheit  für Interessierte künstliche Nisthilfen zu einem geringen Preis. Die Gemeinde verbindet die Aktion mit der Hoffnung, dass Schwalben zukünftig in unserer Region wieder zahlreicher zu sehen sind.

Warum gehen die Schwalbenbestände zurück?

In unserer modernen Zeit versucht man alles, das Nisten von Schwalben zu verhindern, sie verschmutzen schließlich die Häuserfassade und sind ziemlich laut. Mitte April kann man sie wieder fliegen sehen, die Vorboten des Sommers. Leider sind die Bestände deutlich zurückgegangen. Das liegt vor allem an der Beeinträchtigung ihres Lebensraumes. Durch den Rückgang der Insekten finden sie kaum noch Nahrung. Der Strukturwandel hin zu immer sterileren Landschaften trägt ebenfalls zum Rückgang bei. Allein der passende Lehm zum Nestbau fehlt heute. Hier setzt das Wiederansiedlungsprojekt in Karlsbad-Mutschelbach an.

Blick auf die angelegte Lehmkuhle zwischen Ober- und Untermutschelbach. Foto: Gemeinde Karlsbad