ARCHIV: VdK Ortsverband Karlsbad-Langensteinbach

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VdK OV Langensteinbach

14.04.2020 – 30.04.2020

Gesundheitsversorgung und Corona

Bentele: "Alle zählen und müssen die notwendige Behandlung bekommen."

Das Corona-Virus kann unser Gesundheitssystem an seine Grenze bringen. Noch ist es bei uns nicht so weit wie in anderen Ländern. Dort müssen Ärzte entscheiden, wenn keine Betten oder Beatmungsgeräte mehr frei sind. Wer wird versorgt? Wer muss sterben? Für den Deutschen Ethikrat ist die Sache klar: Die Politik muss sich raus halten. Der Staat darf menschliches Leben nicht bewerten, heißt es in einer Stellungnahme des Expertengremiums. Nur Ärztinnen und Ärzte entscheiden. Und zwar alleine nach medizinischen Kriterien. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland Verena Bentele hat dazu eine klare Meinung:

„Alle Menschen müssen im Notfall so gut wie möglich versorgt werden. Wenn jemand ärztliche Hilfe braucht, darf es keine Ausnahmen geben. Es darf keine Rolle spielen, ob jemand alt ist oder jung, arm oder reich, chronisch krank, pflegebedürftig oder mit Behinderung. Alle zählen und alle müssen die Behandlung bekommen, die notwendig ist.“

Kinderarmut: Corona verschärft die Lage

Schnelle Hilfen notwendig Bentele: „Kinder gehören nicht ins Hartz-IV-System!“
Immer mehr Kinder und Jugendliche leben in Hartz-IV-Haushalten. Laut Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes hat sich der prozentuale Anteil der unter 18-Jährigen in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften auf 33,9 Prozent erhöht. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Verena Bentele fordert finanzielle Hilfen:

„Durch Corona werden noch mehr Kinder verarmen. Es braucht jetzt schnelle, unbürokratische Unterstützung wie Aufschläge oder Zuschüsse für Computer, Internetanschlüsse oder Drucker. Wenn die Schulen noch länger geschlossen bleiben, werden die Kinder ohne Soforthilfe abgehängt. Sie leiden so schon extrem unter den Alltagsbeschränkungen. Das Finanzielle muss stimmen, damit ein gesundes Aufwachsen mit den gleichen Chancen auf Bildung und soziale Teilhabe sichergestellt ist.“

Befristete Aufschläge und Zuschüsse in der Krise seien aber keine dauerhafte Lösung. Auch mehr Kindergeld bringe den armen Kindern gar nichts, da alles bei Hartz-IV wieder abgezogen werde, so Bentele:

„Kinder gehören nicht ins Hartz-IV-System. Nötig ist vielmehr eine eigenständige familienpolitische Leistung, die Kinder absichert.“

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