Karlsbader Mitteilungsblatt

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Klaus Rösch als Leiter des Garten- und Umweltamtes in Ruhestand gegangen

18.05.2021 – 06.06.2021

In 30 Jahren viele Impulse in Sachen Ökologie und Naturschutz gesetzt - Sarah Katharina Esaias ist Nachfolgerin

„Als ich im Jahre 1992 meinen Dienst hier antrat, war das Karlsbader Ökologieprogramm zur Förderung einer umweltfreundlichen Landwirtschaft bereits im Gange. Vorausgegangen war eine Biotopkartierung. Ende 1990 erhielt die Gemeinde hierfür den Umweltpreis des Landes, der durch den damaligen Umweltminister Erwin Vetter, verbunden mit einem Scheck in Höhe von 100 000 DM, höchstpersönlich im Rahmen einer Gemeinderatssitzung überreicht wurde. Das Thema Umwelt- und Naturschutz war damit schon konkret im Fokus und es gab viele Ideen für nachhaltiges, ökologisches Handeln. Gemeinderat und Verwaltung fühlten sich spürbar verpflichtet “, so Klaus Rösch. Nach dreißig Jahren als Leiter des Garten- und Umweltamtes ging der 64-jährige diplomierte Agrar-Ingenieur in den Ruhestand. Nachfolgerin ist die in Marxzell wohnhafte 32-jährige Verwaltungsfachwirtin Sarah Katharina Esaias.

Auf die Frage nach den bedeutendsten Projekte in seinem Fachbereich nennt Klaus Rösch die im Jahre 1996 in Betrieb genommenen Retentionsfilteranlagen als erdnahe Klärflächen mit Schilfbewuchs zur Reinigung des Oberflächenwassers aus dem Gewerbegebiet „Stöckmädle“ in Ittersbach. Eine, entgegen den sonst üblichen Betonklärbecken ökologische Variante, die damals viel Beachtung fand. Besuch bekamen die Karlsbader aus Österreich, dem nahen Elsass sowie von einer chinesischen Delegation, die auf Deutschlandtour war. Relativ frühe Akzente setzte Karlsbad auch in Sachen Energiewende bereits 2005 in der Ära von Bürgermeister Rudi Knodel mit dem Bau einer mit Pellets und Öl befeuerten Heizzentrale für das gesamte Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule und Gemeinschaftsschule sowie drei Sporthallen. „Damals wurden sämtliche Nachtspeicheröfen mit hohem Stromverbrauch in den drei Schulgebäuden rausgeworfen“, so Rösch. Mit der aktuell anstehenden Erweiterung der Heizzentrale soll diese, ganz im Sinne der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises, in zwei Jahren ein Nahwärmenetz für Langensteinbach Süd mitversorgen. Ein beispielhaftes Ökologiekonzept hat Klaus Rösch vor dreißig Jahren übernommen und ausgebaut. So hat die Gemeinde zur Förderung des Steuobstbaus zwischenzeitlich rund 12.000 subventionierte Obstbäume an Grundstücksbesitzer weitergegeben. „Mit mehr als 4.000 Tier- und Pflanzenarten gehören unsere Streuobstwiesen zu den artenreichsten Biotopen überhaupt“, so der Neu-Pensionär. Schließlich ließ sein Garten- und Umweltamt unter dem Motto „Karlsbad blüht auf“ innerörtliche öffentliche Flächen als heimische Blumenwiesen aufblühen.

„Wir vollziehen im Garten- und Umweltamt als Ideenschmiede für den kontinuierlichen Ausbau einer klima- und umweltgerechten Gemeinde einen Generationswechsel. Mit Klaus Rösch verlässt uns ein Amtsleiter, der diesen Bereich über Jahrzehnte beispielhaft geprägt hat. Dies verbunden mit Offenheit und Bürgernähe“, so Bürgermeister Jens Timm. Frau Esaias wünscht er, dass sie sich schnell in dieses vielfältige Aufgabengebiet einfindet, da er Karlsbad weiterhin in seiner Entwicklung im Bereich Klima- und Umweltschutz eine sehr hohe Priorität einräume. Nachfolgerin Sarah Katharina Esaias war acht Jahre Stellvertreterin im Umweltamt der Gemeinde Pfinztal und seit zwei Jahren Abteilungsleiterin bei den Technischen Diensten der Stadt Pforzheim. „Ich möchte baldmöglichst mit Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt kommen“, betont Esaias. Text: Weber

Abschied unter blühenden Obstbäumen: Nach dreißig Jahren geht der Leiter des Karlsbader Garten- und Umweltamtes, Klaus Rösch –rechts- in den Ruhestand. Er hat beispielhafte Impulse in Sachen Natur- und Umweltschutz sowie erneuerbare Energien gesetzt, erinnerte Bürgermeister Jens Timm –Mitte-. Links die Nachfolgerin, Sarah Katharina Esaias Foto: Weber