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Beteiligung an Solarprojekten: Karlsbader Bürgerschaft zeigt großes Interesse

01.12.2023 – 15.12.2023

Infoveranstaltung des Arbeitskreises „Energiesharing & Energiegenossen-schaft“ sehr gut besucht

Rund 80 Interessierte waren am Mittwochabend zu der zweiten Infoveranstaltung des Arbeitskreises (AK) „Energiesharing & Energiegenossenschaft Karlsbad“ in die Aula des Schulzentrums Langensteinbach gekommen und wurden von Michael Schmidt vom AK Karlsbad begrüßt. Der vor rund einem Jahr gegründete AK hatte eingeladen, um über seine Aktivitäten zu informieren und die Bürger zum Mitmachen zu begeistern. „Wir freuen uns sehr über diese tolle Resonanz“, sagte Corinna Deckenhoff, Vertreterin des AK. Der große Zuspruch zeige, dass sich die Bevölkerung für das Ziel des Arbeitskreises begeistern lasse, den Photovoltaikausbau in der Region mit Hilfe von Bürgergeld voranzutreiben. Die Aktivitäten des Arbeitskreises werden auch von der Gemeinde unterstützt, wie Bürgermeister Björn Kornmüller und mehrere Gemeinderatsmitglieder durch ihre Anwesenheit unterstrichen.

Rund 80 Interessierte verfolgten die Präsentation des Arbeitskreises „Energiesharing & Energiegenossenschaft“ und der BEG Durmersheim im Schulzentrum Langensteinbach. Bei der abschließenden Fragerunde brachte sich auch Bürgermeister Björn Kornmüller aktiv ein. Foto: BEG Durmersheim/Achim Bischof

Um seine Ziele möglichst schnell zu erreichen, hat sich der Arbeitskreis einen starken Partner an die Seite geholt: Die Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Durmersheim realisiert seit 13 Jahren erfolgreich Solaranlagen und hat seine Tätigkeitsfeld inzwischen auf die ganze Region Mittel- und Nordbaden von Bühl bis Bruchsal ausgedehnt. Wie gut die Zusammenarbeit mit den Karlsbader Aktiven bereits funktioniert, wurde am Mittwochabend deutlich, denn die Infoveranstaltung wurde von AK und BEG gemeinsam gestaltet.

Deckenhoff zeigte dabei die bisherige Entwicklung des Arbeitskreises auf und Hartmut Oesten, Vorstandsvorsitzender der BEG Durmersheim, stellte die BEG Durmersheim vor. „Allein 2023 haben wir Solaranlagen mit einer Leistung von über 320 Kilowatt Peak zugebaut. Weitere aktuell laufende Projekte werden noch einmal über 1.000 Kilowatt Peak bringen“, zeigte Oesten die rasante Entwicklung auf. Viele weitere Projekte seien in der Pipeline, darunter erstmals auch eine schwimmende Photovoltaik-Anlage, die auf einem Durmersheimer Baggersee geplant wird.

Besonders spannend wurde es für die Zuhörer, als Oesten mögliche Karlsbader Projekte darstellte. So bewirbt sich die BEG gemeinsam mit dem AK Karlsbad aktuell für eine Beteiligung an der Photovoltaik-Freiflächenanlage „Hamberg“ in Spielberg. Diese wird von der WEBW Neue Energie GmbH auf einer Ackerfläche von ca. 9,7 ha geplant und hat eine potenzielle Leistung von über 9.000 Kilowatt Peak. Zudem laufen laut Oesten bereits erste Gespräche mit dem SV 1899 Langensteinbach. Große Potenziale sah der BEG Vorstandsvorsitzende auch auf weiteren Karlsbader Dächern, insbesondere  dem Klinikum Langensteinbach, der Stadtbahnhalle Ittersbach, der Ludwig-Gutmann-Schule Langensteinbach und der Diakonie-Seniorenresidenz in Spielberg. „Wir ergreifen die Initiative und bewerben uns für diese Objekte“, so Oesten.

Informierten die Karlsbader Bürgerschaft über ihre Aktivitäten für den Photovoltaik-ausbau: zehn Vertreter des Arbeitskreises „Energiesharing & Energiegenossenschaft“ sowie Hartmut Oesten von der Bürgerenergiegenossenschaft Durmersheim (Fünfter von rechts). Foto: BEG Durmersheim/Achim Bischof.

Was die Bürgerenergiegenossenschaft dazu allerdings brauche, sei Bürgergeld. „Wir wollen, dass die Menschen in der Region am Ertrag aus erneuerbaren Energien teilhaben“, sagte der BEG-Vorstandssprecher. Das Geschäftsmodell der BEG basiere daher darauf, dass ein möglichst großer Teil der Projektkosten durch Eigenkapital der Genossenschaft gedeckt werde. „Alle Bürgerinnen und Bürger der Region können bei uns Mitglied werden und damit aktiv den Klimaschutz unterstützen“, betonte Oesten und lud die Karlsbader zum Mitmachen ein. Das lohne sich auch finanziell. In den 13 Jahren ihres Bestehens habe die BEG stets 3,5 bis 4 Prozent Zinsen ausgeschüttet. Eine Beteiligung sei bereits ab 100 Euro möglich, der Höchstbetrag liege bei 10.000 Euro pro Person. „BEG-Mitgliedsanteile kann man auch verschenken, zum Beispiel an Partner, Eltern, Kinder und Enkel“, meinte Oesten mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest. Die Nachfrage nach BEG-Anteilen sei aktuell so groß wie nie zuvor. „Binnen Jahresfrist hat sich die Zahl der ausgegebenen BEG-Anteile verdoppelt“, erklärte Oesten.

Im Nachgang war noch genug Raum für Fragen aus dem Publikum. Die Möglichkeit wurde von den Anwesenden gerne genutzt. Viele blieben auch noch im Anschluss an den offiziellen Teil, um direkt mit den Aktiven ins Gespräch zu kommen.

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