Karlsbader Mitteilungsblatt

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Bericht zum Gymnasium Karlsbad und Werbung für soziales Projekt

16.12.2008 – 20.02.2009

Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses

Schulleiter Norbert Braun und sein Stellvertreter Hartmut Westje-Bachmann informierten in der letzten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses über die Arbeit des Gymnasiums Karlsbad. Sie zeigten sich rundum zufrieden mit der Gemeinde Karlsbad als Schulträger und mit der Situation des Gymnasiums überhaupt. 2008 waren 981 Schüler auf dem Gymnasium, vor 10 Jahren zählte man es knapp 100 weniger. Aktuell kommen 577 Schüler aus Karlsbad, 328 aus Waldbronn und 76 stammen aus anderen umliegende Gemeinden. „Die zurückgehenden Schülerzahlen werden sich voraussichtlich in 2-3 Jahren bemerkbar machen" erklärte Braun dem Rat. Erfreulich ist, dass die Anmeldezahlen seit Jahren konstant sind und sich zwischen 100 und 140 Schülern bewegen. Durch die Umstellung auf G 8 wird es im Jahr 2011/2012 einen doppelten Jahrgang an Abiturienten geben. Momentan ist der G-8-Zug in der Klassenstufe 9 angekommen. Das Gymnasium Karlsbad bietet im achtjährigen Bildungsgang (G8) ab dem Schuljahr 2008/2009 folgende Profile an: das sprachliche Profil mit drei Fremdsprachen: Englisch und Latein ab Klasse 5, Französisch ab Klasse 8., das naturwissenschaftliche Profil mit zwei Fremdsprachen: Englisch ab Klasse 5 und Französisch ab Klasse 6, sowie dem Hauptfach Naturwissenschaft und Technik (NwT) ab Klasse 8 und das naturwissenschaftliche Profil mit Französisch als erster Fremdsprache, das heißt Französisch ab Klasse 5 und Englisch ab Klasse 6, sowie ebenfalls dem Hauptfach Naturwissenschaft und Technik (NwT) ab Klasse 8. Positiv sei, so Braun, dass die Grundversorgung mit Lehrern gewährleistet ist. Vielfältig sind auch die sonstigen Aktivitäten in der Schule. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz von Schülermentoren, die Arbeit der Schülerfirma „Platypus" und die Kooperation mit der Ludwig-Guttmann-Schule Langensteinbach. An der Schule sind Schulsanitäter tätig, es gibt soziale Projekte wie unter anderem Amnesty International oder Hilfe für Nicaragua. Zu etlichen ausländischen Schulen bestehen lebendige Partnerschaften. Die Gemeinderäte freuten sich – ebenso wie Bürgermeister Rudi Knodel - über das positive Resümee der Schulleitung. GR Rädle (CDU) erwähnte in diesem Zusammenhang das Engagement der Gymnasiasten bei Veranstaltungen im Ort.

Bekanntgaben und Fragen der Gemeinderäte

Bürgermeister Rudi Knodel informierte über den Ausgang ein Urteil im Rechtsstreit der Firma Joos gegen die Gemeinde Karlsbad (siehe auch Mitteilungsblatt Nr. 50). Er nahm Bezug auf einen Artikel in der BNN zu einem möglichen Arbeitsplatzabbau bei der Firma Harmann-Becker. Man sei in Kontakt mit der Firma. Momentan scheint es so zu sein, dass wohl eher der Bereich der Produktion von Arbeitsplatzverlagerungen betroffen sein könnte. In Ittersbach liege der Schwerpunkt bei der Forschung. Von der Situation im internationalen Wettbewerbs sei die Firma auch betroffen. Sie strukturiere sich um. GR Bodemer (Freie Wähler) brachte erneut das Thema Grünabfallsammelplätze in Karlsbad in die Diskussion ein. Man solle dem Kreis bestimmte Plätze nennen. Garten- und Umweltamtsleiter Dr. Klaus Rösch sagte, dass man die Bevölkerung zu dem Thema im Mitteilungsblatt informieren will.

Information zu einer möglichen Patenschaft zur Gemeinde Koygolo in Niger/Westafrika

Ary Issaka und Helmut Piston berichteten über die Ergebnisse ihrer Sondierungsreise nach Koygolo im westafrikanischen Statt Niger und warben für eine Unterstützung der Arbeit – beispielsweise in Form einer Patenschaft. Ary Issaka sagte, dass sein Vater aus Afrika und seine Mutter aus Deutschland stammt. Nachdem sein Vater gestorben sei, habe er im September den Weg nach Koygolo gefunden und Land und Leute kennen gelernt. „Die persönlichen und menschlichen Erlebnisse haben uns tief beeindruckt" ergänzte Begleiter Helmut Piston. Er hat sogar vor Ort ein Waisenhaus für 12 aidskranke Kinder gegründet. Niger liegt im nördlichen Teil von Afrika und ist dreieinhalb mal so groß wie Deutschland. 13 Millionen Einwohner leben in dem Land, davon 900.000 Menschen in der Hauptstadt Niamey. Landschaftlich wird das Land durch Steppen und Wüsten geprägt. Die Amtssprache ist französisch. Koygolo befindet sich 100 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. In der kleinen Gemeinde leben 5.000 Einwohner, im dazugehörenden Landkreis 41.000 Nigerianer. Mit einem Jahresetat von 29.000 Euro werden die Aufgaben der Gemeinde finanziert. „Man kann mit ganz wenig Geld sehr viel erreichen" erläuterte Ary Issaka den Gemeinderäten. Niger gehört zu den drei ärmsten Ländern der Welt und trotz der bitteren Armut sind die Einwohner überaus gastfreundlich und aufgeschlossen. „Das hat uns immer wieder sehr berührt" meinte Piston. Durch das geringe durchschnittliche Einkommen ist eine funktionierende Landwirtschaft zur Versorgung der Bevölkerung bitter nötig. Im medizinischen Bereich gibt es nur 9 Krankenpfleger und 1 Hebamme. Vor allem der medizinische und der Bildungsbereich (hier kommen auf einen Lehrer 60-80 Schüler) sollen entwickelt werden. Daneben gibt es beispielsweise ein Mikroprojekt für Viehnahrung sowie Projekte zur Unterstützung der Demokratie und zur Dezentralisierung. Durch die persönliche Begegnung mit dieser früheren Kultur und Lebensform hätte sich – so betonten Issaka und Piston – die „Eigene Sichtweise des Lebens enorm erweitert" und man habe eine starke Motivation, zu helfen. Auch der christliche Aspekt spiele eine große Rolle. Als nächster Schritt ist geplant, im März mit einer Delegation wieder nach Koygolo fliegen. Bürgermeister Rudi Knodel sagte, dass man über die Vorstellung des Projektes im Ausschuss gerne in der Öffentlichkeit wirbt. Es wäre schön, wenn sich Bürger und Bürgerinnen oder andere Institutionen für die Arbeit interessieren und mitmachen würden. Nähere Informationen dazu gibt es von Ary Issaka info@issaka.de und Helmut Piston hp@pistons.de

Koygolo 51 52

Begegnung mit Einheimischen auf der Hauptstraße von Koygolo. Foto: privat