Karlsbader Mitteilungsblatt

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Evangelische Kirchengemeinde Spielberg verabschiedet Pfarrer Theo Breisacher

09.10.2018 – 31.10.2018

Besondere Gottesdienstgestaltung

„Ich hatte gehofft, dass Du wenigstens im Kirchenbezirk Karlsruhe-Land bleibst, jetzt folgt die Familie Breisacher dem Ruf der evangelischen Kirchengemeinde Staufen im Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald“; bedauerte der Dekan des Evangelischen Kirchenbezirkes Karlsruhe-Land, Martin Reppenhagen beim Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Theo Breisacher in der vollbesetzten Spielberger Kirche. Breisacher kam im Jahre 2009 nach Spielberg, zuvor hatte er sich ab 1994 die Pfarrstelle in Söllingen im Jobsharing mit seiner Gattin Ruth geteilt. Immer wieder werden in der Arbeit von Theo Breisacher die Predigt und die Gottesdienstgestaltung hervor-gehoben. Die Stichworte seien hier „tiefgreifend“ und „konkret“, betonte Reppenhagen. „Es wird Dir bestätigt, dass Du Dir stets reichlich Zeit für Gespräche wie auch für die Vor- und Nachbereitung der Gottesdienste nimmst. In den Kasualien lädst Du die Menschen geschickt zum Glauben ein, ohne dass dies als aufdringlich empfunden wird“; so der Dekan. Der Kirchenbezirk verliere einen Kollegen, der sich sowohl im Bezirk wie auch in der Landeskirche stark engagiert habe und mit seinen Beiträgen zu gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen weithin bekannt und geschätzt sei. Der Vorsitzende des Spielberger Kirchengemeinderates, Michael Mußgnug, lobte die Offenheit Breisachers für neue Gottesdienstformen, neue Musik, ergänzt durch anregende Bildeinblendungen. „Unser Pfarrer ging auch auf Menschengruppen zu, die nicht unbedingt im Fokus der Kirche standen, er leistete einfühlsame Seelsorgedienste und engagierte sich beispielhaft für den „Runden Tisch Asyl“ in Sachen Integration von Flüchtlingen“, erinnerte Mußgnug. Seine Abschiedspredigt hielt Pfarrer Theo Breisacher zu Jesaja 5 mit dem Bibeltext: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege“, als Ausgangspunkt. Ziel sei es, dass der himmelweite Unterschied zwischen den Gedanken Gottes und unseren menschlichen Gedanken immer kleiner werde und dass Gottes Wege immer mehr zu unseren eigenen Wegen werden. „Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Zeit in Spielberg zumindest ein bisschen dazu beigetragen hat, dass diese oft so große Kluft bei manchen von Ihnen ein Stück kleiner geworden ist“, so der Wunsch des scheidenden Ortsgeistlichen. Den musikalischen Rahmen gestalteten der Kirchenchor und der Posaunenchor. Beim anschließenden Empfang der Kirchengemeinde im Gemeindehaus dankten Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Steigerwald und Ortsvorsteher Joachim Karcher für die gute Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde. Zur steten Erinnerung an Spielberg und die ortsbildprägende Linde vor der Kirche, überreichte Steigerwald dem Geistlichen eine rund 30 Jahre alte Bonsai-Linde für das künftige Pfarramtsbüro. Den Dank für Breisachers Unterstützung der örtlichen Vereine überbrachte Reinhard Haas, Vorstandmitglied des SV Spielberg. Die Kirchenältesten nutzten schließlich die Gelegenheit, in launigen Worten so manche Anekdote über Theo Breisacher zum Besten zu geben. Da war der Pfarrer, dem bei der Konfirmandenfreizeit im Schnee das richtige Schuhwerk fehlte oder dem als passioniertem Pianist schon mal der Talar zwischen den Tasten hängen blieb. Von einer stets vertrauensvollen und offenen Zusammenarbeit sprach Ittersbachs Pfarrer Fritz Kabbe als Vertreter der „Kirchengemeinden-Region Karlsbad-Waldbronn“. „Wir haben nie auf Pfarrgrenzen geschaut sondern darauf, was den Menschen gut tut“, betonte Kabbe in seinen Dankesworten.

Bei der Verabschiedung von Pfarrer Theo Breisacher von der evangelischen Kirchengemeinde Spielberg. Von links: Ortsvorsteher Joachim Karcher, Pfarrer Theo Breisacher, Dekan Martin Reppenhagen, Michael Mußgnug, Vorsitzender des Kirchen-gemeinderates und Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Steigerwald. Foto: Weber

In steter Erinnerung an die große Linde vor der Spielberger Kirche überreichte Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Steigerwald dem scheidenden Pfarrer eine rund 30 Jahre alte „Bonsai-Linde“. Foto: Weber