"Mensch, wo bist du?"
Mit dieser Frage sucht Gott die ersten Menschen im Paradies. Dieser Frage stellen sich die kath. Christen in unserer Kirchengemeinde. Das neue MISEREOR-Hungertuch, das der Flensburger Künstler Uwe Appold entwickelt hat und in unseren Kirchen über dem Altar hängt, lädt uns ein, im Entdecken und Entschlüsseln unsere eigenen Antworten zu finden. Im Zentrum steht die Zusage Gottes, dass seine Liebe alle Menschen, besonders die Ausgrenzten, mitten hinein holt. Ein stilisiertes offenes Haus steht im Mittelpunkt umgeben von einem großen, goldenen Kreis, mit dem der Künstler Hoffnung verbindet. Mit dieser christlichen Botschaft will er Mut machen. „Wer die Hoffnung nicht verliert, wird sich behütet fühlen. Deswegen der goldene Kreis um das geöffnete Haus.“ Es ist offen für alle. Verwendet wurde Erde aus dem Heiligen Land, „weil dort die Wurzeln der Christenheit liegen. Im Garten Gethsemane begann das ganze Ostergeschehen, das der Fastenzeit mit dem Hungertuch folgt. Wer die Frage ‚Mensch, wo bist du?“ ernst nimmt, wird zugleich in sich selbst hineinhören. Was mache ich gegen die Zerstörung der Schöpfung, die Ungerechtigkeit und die soziale Not? Wo stehe ich in diesem einen, gemeinsamen Haus?" Fragen, die unser aller Zukunft betreffen. Fragen, denen wir uns besonders in den vor uns liegenden 7 Wochen der Vorbereitung auf das Osterfest stellen wollen. Wer bereit ist, seinen Lebensstil zu überdenken und zu vereinfachen, wird erfahren, dass manches geht, was vorher nicht möglich schien.
Ich mache z.Zt. aufgrund eines Sturzes die Erfahrung, dass man auch mit Einschränkungen zurechtkommen kann, wenn man bereit ist, umzulernen und sich auf Wesentliches zu konzentrieren.
Herzlicher Gruß und eine gesegnete Fastenzeit wünscht Ihnen
Alexandra Kunz, Gemeindereferentin im Seelsorgeteam W.-Karlsbad