Was ... für ... ein ... Spiel! Beim Auswärtsspiel beim seit eineinhalb Jahren zu Hause ungeschlagenen Tabellenführer, sahen die mitgereisten ATSV-Fans zwei völlig verschiedene Halbzeiten und Gesichter unserer Mannschaft.
Eine erste Hälfte zum Vergessen, mit unzähligen einfachsten Fehlpässen und Ballverlusten, komplett fehlendem Zweikampfverhalten und einer noch nie gesehenen Lethargie.
Dafür aber eine zweite Halbzeit, die nicht nur fünf Treffer, sondern noch weitere Chancen und einen ATSV in absoluter Spiellaune sah.
Von Beginn an kamen wir überhaupt nicht ins Spiel. Neckarelz stand defensiv enorm sicher und spielte mit einem hohen Tempo nach vorne. Vor allem der starke Lukas Böhm stürzte uns von einer Verlegenheit in die nächste. Nach 26 Minuten die längst überfällige Führung für den Gastgeber, als Hogen einen berechtigten Elfmeter (den ersten von fünf !!! am heutigen Tag) souverän vollstreckte.
Engert vergab nach 30 Minuten die erste Tormöglichkeit für die Waldenser, scheiterte jedoch am Torhüter.
Eine lautstarke und emotionale Halbzeitansprache von Coach Blicker führten zu spektakulären 25 Minuten nach der Pause. Mit drei Wechseln (wobei auch acht Mann hätten getauscht werden können), schöpfte Blicker sein Wechselkontingent annähernd aus und stellte die Mannschaft entsprechend um.
Blau-Weiß zeigte ein komplett anderes Gesicht. Mit Tempo, Spielwitz und entsprechender Zweikampfhärte, wollte die Mannschaft zeigen was in ihr steckt, und tat dies auch.
Eine zu kurz abgewehrte Klemm-Flanke, fand Weizel im Zentrum. Kurze Annahme und Abschluss ins Eck zum bis dahin äußerst glücklichen Ausgleich. Fünf Minuten später wurde Leiss nach einer Flanke von Engert, klar am Torschuss gehindert. Elfmeter und Rote Karte für Rau waren die Konsequenz. Rutz trat an und traf souverän zur Führung. Wieder nur kurze Zeit später wird Engert im Sechzehner gelegt. Den fälligen Strafstoß traf erneut Rutz zum 1:3.
Unschöne Szene dann in der 60. Minute. Nach einem Zweikampf zwischen Markovic und Hogen, gingen die beiden Akteure in einer wilden Rangelei aufeinander los und wurden von Schiedsrichter Schäffner mit der Roten Karte vom Feld verwiesen.
Der ATSV blieb jedoch am Drücker und nutzte die zahlenmäßige Überlegenheit zu flüssigem und schnellem Kombinationsspiel.
Weizel auf Pfisterer, Schlenzer aus 16 Metern in den Winkel, 1:4 nach 67 Minuten.
Nach 82 Minuten pfiff Schiri Schäffner auf der Gegenseite Elfmeter Nummer 2 für Neckarelz, doch Torhüter Bleich konnte den von Kizilyar geschossenen Ball parieren und sich damit für seine seit Wochen starken Leistungen belohnen.
Den Schlusspunkt setzte Christof Leiss, der in der 90. Minute einen an Weizel verursachten Foulelfmeter zum 1:5 versenkte.
Damit endete ein spektakuläres Spiel, dass allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Hoffen wir, dass unser Team jetzt gemerkt und verstanden hat, was nötig, was aber vor allem möglich ist.