Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: BUND Ortsverband Mittleres Albtal

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Der Star der Woche im Kräutergarten: die Wegwarte

13.07.2020 – 27.07.2020

Wenn man von der neuen Pergola im Kräutergarten aus auf die Blütenpracht schaut, fallen einem gleich vorne die himmelblauen oder leuchtendweißen Blüten der Wegwarte auf. Sie öffnen sich am Morgen und schließen sich dann wieder am Nachmittag. Die Pflanze blüht von Juli bis Oktober. Sie gehört zur Familie der Korbblütler und kommt natürlich fast in ganz Europa sowie in Nordafrika und Vorderasien vor. Sie bevorzugt kalkhaltige steinige Böden in sonniger Lage. Deshalb findet man sie häufig an Wegrändern (Name!), auf Bahngleisen und Schuttflächen. Im Kräutergarten steht sie am Rand des Kalkbeets. Die Wegwarte hat eine lange fleischige Wurzel, die das Kohlenhydrat Inulin enthält. Sie bildet am Boden eine Rosette aus löwenzahnähnlichen Blättern aus, aus der sich der verzweigte, blütentragende Stängel bis zu einer Höhe von ca. 1,50 m erhebt. Wie alle Korbblütler so wird auch die Wegwarte von Wildbienenarten, der Honigbiene und von Schmetterlingen besucht.

Die Wegwarte ist "Heilpflanze des Jahres" 2020.

Die Wurzel und das Kraut enthalten Bitterstoffe, die bei Magen-Darm-Problemen hilfreich sind. Die Wegwarte ist die Stammpflanze der Wurzelzichorie und der Salatzichorie (Chicorée, Radiccio). Schon in der Antike wurde sie von Griechen und Römern als Gemüse und als Heilkraut genutzt. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts dienten die gerösteten Wurzelstücke der Wurzelzichorie als Kaffeeersatz. Friedrich der Große förderte den Anbau, um Devisen für den Import von Bohnenkaffee zu sparen. Heute noch wird in Frankreich dem Kaffee oftmals noch Zichorie als Bitterstoff zugesetzt. Der Name "Muckefuk" für Zichorienkaffee soll von der französischen Bezeichnung "Mocca faux" = falscher Kaffee herrühren.

Mehr Informationen und Bilder finden Sie unter
www.kraeutergarten-waldbronn.de/pflanzen .