
Samstag, 05. Aug., 15.30 Uhr:
1. Spieltag
ATSV Mutschelbach - FSV Hollenbach
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in Baden-Württembergs höchster Fußballliga, einer für alle hochverdienten Sommerpause und einer intensiven Vorbereitungszeit, wird am kommenden Samstag die Oberligasaison 2023/24 angepfiffen. Neu in der Liga werden sein die Aufsteiger VfR Mannheim (1. Verbandsliga Nordbaden), FC Denzlingen (1. VL Südbaden), TSV Essingen (1. VL Württemberg) und 1. FC Normannia Gmünd (2. VL Württemberg, Relegationssieger).
Wie es der Zufall oder die Einteilung der Ligaplaner will, trifft unser ATSV am 1. Spieltag wieder zuhause auf den FSV Hollenbach. Gegen exakt diesen damaligen Mitaufsteiger war nämlich vor 364 Tagen auch die vergangene Spielzeit 2022/23 eingeläutet worden. Jetzt also wieder an Spieltag 1 gegen Hollenbach, wir hoffen auf ein insoweit gutes Omen für unsere Oberligasaison Nr. 2.
Die Situation bei unserem ATSV
Die vergangene 1. Oberligasaison unseres Vereins war mit 16 Siegen, 9 Unentschieden, nur 9 Niederlagen und am Ende einem sensationell starken 5. Tabellenplatz geschichtsträchtig. Einzig namhaften Gegnern wie den Stuttgarter Kickers, Sonnenhof Großaspach, 1. CfR Pforzheim und dem Göppinger SV (dieser mit nur 1 Punkt mehr) musste man den Vortritt überlassen, dafür gab man zahlreichen anderen renommierten Vereinen das Nachsehen. Bleiben diese Runde und das vorbildliche Auftreten unserer Spieler, Trainer, Betreuer/innen, Verantwortlichen und Helfer/innen, d. h. des ganzen Vereins, unvergessen, so werden nun aber die Karten wieder neu gemischt. Unser ATSV wird wieder einer der Liga-Underdogs sein und sich alles neu erarbeiten und erspielen müssen.
Personell hat sich in der Sommerpause einiges getan. Mit Lindner (zurück zu seinem Heimatverein TSV Ilshofen) und Weizel (aus privaten Gründen ins Südbadische gezogen, nun Bahlinger SC/Regionalliga) müssen wir künftig auf zwei unserer in der Vorsaison vier besten Torschützen verzichten und auch wichtige Stützen wie Schnürer (zurück zu seinem Heimatverein SpVgg Durlach-Aue) und Kramer (Co-Spielertrainer SV Spielberg) sowie Ersatzkeeper Hess (FC Friedrichstal) haben den Verein verlassen. Richtig spannend sind unsere Neuzugänge Jannis Rabold (Abwehr, zuletzt 1. FC Schweinfurt/Regionallliga Bayern, 7 Zweitligaspiele für den KSC, 7 U15/16-Länderspiele), Mert Yörükoglu (Abwehr, FCA Walldorf), Fabian Diringer (Abwehr, SV Spielberg), Nils Reißfelder (Mittelfeld, FC Zuzenhausen), Jakob Weißer (Mittelfeld, U19 KSC) und Felix Kendel (Angriff, FC Zuzenhausen, vergangene Saison 24 Tore und 16 Assists in der Verbandsliga). Damit konnten, in Fortführung des eingeschlagenen Weges unseres Vereins, abermals junge, hungrige Spieler verpflichtet werden, die helfen sollen, die großartige Vorsaison zu bestätigen. Wir begrüßen alle recht herzlich bei unserem ATSV und freuen uns auf sie!
Die Vorbereitung unseres Teams begann am 3. Juli. Bis zum Ligastart hat man 7 Spiele absolviert. Nach einem 1:1-Remis nur 5 Tage nach Trainingsstart beim SV Linx (Verbandsliga Südbaden), gewann unsere Elf die Testbegegnungen beim Verbandsligaaufsteiger TSV Reichenbach mit 3:0, gegen die U19-Bundesligamannschaft des KSC mit 4:3, gegen den FC Bienwald Kandel (Verbandsliga Südwest) mit 5:0 und gegen den 1. FC Ersingen (Landesliga) mit 7:1. Zwei dieser Testspielgegner standen uns auch im Verbandspokal gegenüber. In Runde 1 tat man sich schon beim knappen 2.1 in Reichenbach schwer. In Runde 2 ging es nur 4 Tage nach dem vorgenannten klaren Testheimsieg wieder gegen Ersingen, diesmal beim Landesligisten. Konnte unser Team in der Nachspielzeit noch zum 1:1 ausgleichen, wollte in der Verlängerung kein weiterer Treffer mehr gelingen. Stattdessen musste man im Elfmeterschießen mit 3:5 den Kürzeren ziehen. Endstation damit bereits in Pokalrunde 2!
Herkunft und Historie des Gegners
Hollenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Mulfingen und liegt im Hohenlohekreis/mittleres Jagsttal zwischen Künzelsau und Bad Mergentheim. Gegenüber unserem Mutschelbach mit rund 2.000, zählt das 186 km entfernt liegende Hollenbach sogar noch weniger Einwohner, nur um die 500 (Gesamtgemeine Mulfingen rund 3.700), und ist damit der kleinste in der Oberliga vertretene Ort. Der im Jahr 1970 gegründete Fußballverein wird seit Jahren vom bekannten Hersteller für Teamsportbekleidung, der Jako AG, unterstützt, die ihren Firmensitz in Hollenbach hat.
Der sportliche Werdegang der Hollenbacher lässt sich recht gut mit dem unseren vergleichen, mit dem kleinen Unterschied, dass der FSV schon einmal zuvor in der Oberliga zu Gast gewesen war. Bis 2000 auf Kreisebene, danach 7 Jahre in der Landesliga und 3 Runden in der Verbandsliga spielend, gelang zur Saison 2010/11 der erstmalige Oberligaaufstieg. 7 Jahre lang konnte man diese Liga halten, ehe dann 2016/17 ein Punkt zum weiteren Klassenerhalt fehlte und es wieder in die Verbandsliga Württemberg runterging. Nach dort 5 Jahren dann zur vergangenen Saison als dortiger Meister der Wiederaufstieg. In seiner Oberliga-Comebacksaison hatte der FSV nie wirklich etwas mit dem Abstiegsgeschehen zu tun, zeigte sich ähnlich stabil wie unser ATSV, bewegte sich stets zwischen den Rängen 6 und 13 und kam schließlich mit einem ausgeglichenen Punktekonto (14 S, 6 U, 14 N) auf einem starken 8. Platz ins Ziel. Während man mit 46 die zwar nur drittwenigsten Tore erzielte (bester Torschütze Krieger mit 6), präsentierte man sich dafür äußerst defensivstark und ließ mit 42 die zweitwenigsten Gegentreffer ligaweit zu. Mit Beteiligung der Hollenbacher fielen die in der Liga wenigsten Tore. Ein deutliches Zeichen für die Kompaktheit dieser Mannschaft.
Der FSV Hollenbach in der Saison 2023/24
Im Kader des Gegners stehen zahlreiche Spieler, die dem Verein schon länger angehören, für diesen bereits in Teilen des ersten Oberliga-Abstechers aktiv gewesen waren oder aus der eigenen Jugend stammen. Neben einigen Ergänzungsspielern haben den FSV mit Kleinschrodt, Schmelzle und Kurz im Sommer drei absolute Stützen verlassen. Demgegenüber stehen die Neuzugänge Schappes (Neckarsulm) sowie aus unterklassigen Vereinen bzw. aus diversen Nachwuchsteams Göltenboth, Breuninger (beide Ilshofen), Utz (Gemmesfeld), Lutz (U19 Darmstadt), Faßbinder (U19 Freiberg), Omderovic (U19 Kirchheim), Hofmann und Rau (beide eigene Jugend).
Nach viereinhalb Jahren hatte sich der FSV im vergangenen Winter von Trainer Kleinschrodt getrennt. Dirk Prediger als Haupttrainer und Martin Lanig als Co. übernahmen für die Rückrunde die Geschicke. Prediger sollte ab Sommer eigentlich den Posten des Sportlichen Leiters übernehmen, ist aber inzwischen komplett beim FSV ausgeschieden. Neuer Trainer ist nun der bisherige Co., der 39jährige Lanig, der als früherer Profi vom u. a. VfB Stuttgart, 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt auf 123 Spiele in der Fußball-Bundesliga, 7 UEFA-Cup- und 5 Euroleague-Einsätze sowie einen Meistertitel in Zypern (Apoel Nikosia) zurückblicken kann.
Zur Vorbereitung der Hollenbacher, die zuletzt auch ein Trainingslager im Schwarzwald absolviert haben, berichtet Lanig auf der vereinseigenen Homepage Folgendes: „Auch wenn die Ergebnisse der Vorbereitung eher durchwachsen waren, sehen wir eine positive Entwicklung der Mannschaft und darauf kommt es letztendlich an. Die Jungs ziehen super mit und geben in jedem Training alles.“
Die bisherigen Duelle
Da unser ATSV und der FSV aus unterschiedlichen Fußballverbänden stammen, traf man erst in der vergangenen Oberligasaison erstmals aufeinander. Wie gesagt zunächst zum Saisonauftakt, als sich beide Aufsteiger ein intensives Duell lieferten, das mit einem verdienten 2:2 endete. Das Rückspiel ist schnell erzählt: Mitte November des vergangenen Jahres verließ unsere Elf mit einem vermeintlichen 2:1-Auswärtssieg das Feld. Danach aber die Ernüchterung. Unglücklicherweise hatte unser ATSV kurz vor Schluss einen nicht auf dem Spielberichtsbogen eingetragenen Spieler eingewechselt, Spielwertung damit 3.0 für Hollenbach.
Was sagt unser Trainerduo?
Zum Verlauf der Vorbereitung, zum Beginn der neuen Saison und zum hier ersten Gegner haben wir mit unserem Coach Dietmar Blicker gesprochen, der auch im Namen seines Trainerpartners Marco Kratzer folgende Einschätzung abgegeben hat: „Wir freuen uns natürlich auf den Oberligastart. Die Vorbereitung war – sagen wir mal vom Pokalaus in Ersingen abgesehen – soweit zufriedenstellend. Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber wir sind optimistisch, dass wir hoffentlich eine ähnliche Leistungsstärke erreichen werden wie letztes Jahr. Die Neuzugänge sind sehr gut aufgenommen worden. Wir freuen uns auf den ersten Kontakt mit Hollenbach und ein Spiel, wo sich beide Mannschaften sicherlich auf Augenhöhe bewegen und die Tagesform entscheiden wird.“
Auf geht´s zum ATSV
Die Vorfreunde auf die 2. Oberligasaison ist ungemindert groß. Spieler, Trainer, Betreuer/innen, Verantwortlichen und Fans fiebern dem Saisonstart entgegen. Dabei möchten wir schon jetzt unseren umtriebigen Helfer/innen danken, die wieder gemeinsam mit uns die auch immer wieder logistische Herausforderung Oberliga stemmen und für einen reibungslosen Ablauf der Spiele und dem Drumherum sorgen werden.
Liebe Mutschelbacher, liebe Fans aus Nah und Fern, liebe Freunde des Fußballs, kommt bitte vorbei und honoriert damit den Einsatz aller. Wir wünschen unserer Mannschaft alles Gute und viel Erfolg. Packt es an, Männer!