Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: Heimatverein Karlsbad

Dieser Artikel befindet sich im Archiv!

Es gibt einiges zu entdecken im Heimatmuseum

10.03.2021 – 11.04.2021

Das Heimatmuseum in Ittersbach muss derzeit noch geschlossen bleiben.

Bis es wieder geöffnet werden darf, wollen wir an dieser Stelle in loser Folge zeigen, was es dort alles zu entdecken gibt:

Richtigstellung: Natürlich gab als letzte der Karlsbader Ziegeleien, die "Alte Ziegelei" im Ortsteil Ittersbach, ihren Betrieb im Jahr 1915 auf und nicht -wie berichtet- im Jahr 2015. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen!

Folge 4: Herstellung von Ziegelsteinen

In den Ziegeleien in Karlsbad wurde der Lehm(-boden), der bei uns in teilweise meterhohen Schichten (=Lehmgruben) vorkommt, abgebaut und zu Backsteinen, Ziegeln, Ofensteinen, Kacheln sowie Gefäßen verarbeitet.

Dazu wurde der Lehm mit der Hacke gegraben und mit Wasser eingeweicht. Danach wurde er getrocknet und wieder eingesumpft. Durch diesen Prozess wurden die organischen Bestandteile, wie Pflanzenreste, abgebaut und ausgeschieden. Mit der Sense oder der sogenannten Schrothacke wurde der weiche Lehm dann abgeschnitten und mit Händen und Füßen bearbeitet/"durchgeknetet". Der fertig bearbeitet Lehm wurde in eine Ziegelform gefüllt. Diese waren für Backsteine  aus Eisen oder Holz rechteckig geformt.

Der geformte Backstein wurde dann aus der Form genommen und getrocknet. Zuletzt musste der der Ziegelstein bei 800-1000 ° C gebrannt werden; erst damit erhielt er seine Festigkeit und konnte als Baustein verwendet werden.

Quelle: Dr. Karl Hillenbrand: ""Die Ziegler von Ittersbach - Ihre Geschichte und Volkskunst", Durlacher Tagblatt ,1964.)

Backstein aus der Dampfziegelei Langensteinbach

Natürlich stellten die Ziegeleien auch Dachziegel her.

Das nachfolgende Bild zeigt Karl-Friedrich Rittmann (1875 - 1960) mit einem von ihm verzierten Firstziegel.

In der nächsten Folge berichten wir über die Vielfalt der Gewerbebetriebe in unserer Gemeinde vor rund 100 Jahren. (GD)