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"Gutes tun" an der Grundschule Auerbach

19.04.2021 – 26.04.2021

Dass ihr letztes Grundschuljahr so aussehen würde, hätte sich wohl keine 4. Klasse träumen lassen. Klassenfahrt, Besuch der weiterführenden Schulen, Theaterabend mit Abschlussfest und vieles mehr – all diese Veranstaltungen fielen wegen Covid 19 ins Wasser.

Gegen die Frustration darüber half es, ab und an den Blick zu wechseln und sich die Frage zu stellen: Wie können wir als Grundschüler dazu beitragen, dass es anderen besser geht? Kurz gesagt: Wo können wir Gutes tun?

So entstand, über das gesamte 4. Schuljahr verteilt, eine Kette aus kleineren und größeren Aktionen – gemäß dem Motto: Wer Gutes tut, lebt glücklicher.

Zu Beginn des Schuljahres machten sich die Auerbacher Viertklässler an einem Vormittag auf, um den inzwischen ausgetrockneten Dorfbach von Müll zu säubern. Es war abenteuerlich, im überwucherten und steinigen Bachbett zu laufen. Die Kinder waren mit Eifer bei der Sache und konnten schließlich einige große Säcke mit Plastik- und Metallmüll füllen.

Im Oktober wurde in der Klasse ein Streitschlichtertraining durchgeführt. Zwar gab es in der Klasse selten Konflikte, doch fördert ein solches Training generell eine gute Streitkultur. Diesmal diente das Projekt „Gutes tun“ also der eigenen Sache. Streitschlichter bieten bei einem Konflikt im Klassenzimmer oder in der Pause ihre Hilfe an. Sie erinnern an wichtige Gesprächsregeln:„Keine Beleidigungen, keine Schimpfwörter! Jeder lässt den anderen ausreden und hört ihm gut zu.“ Die beiden Konfliktparteien erhalten dann Gelegenheit, den Streit aus ihrer jeweiligen Sicht zu schildern. Jeder darf außerdem aussprechen, worüber er sich geärgert hat. Beide Parteien werden aber auch dazu aufgefordert, ehrlich zuzugeben, wodurch sie selbst zu dem Streit beigetragen haben, und sich gegebenenfalls zu entschuldigen. Anschließend werden sie nach Ideen gefragt, wie man sich einigen kann, und zum Schluss wiederholen die Streitschlichter noch einmal die getroffenen Abmachungen. Hier wird ersichtlich, dass die Aufgabe der Streitschlichter, die abwechselnd von verschiedenen Kindern in der Klasse übernommen wurde, durchaus anspruchsvoll ist.

In der Martinswoche im November organisierte die Klasse 4 einen kleinen klasseninternen Kuchenverkauf zugunsten des Kinderheims „Nest“ in Kenia, das seit vielen Jahren von der Grundschule durch einen Martinsflohmarkt mit gebrauchten Spielsachen und ab und zu auch durch Sponsorenläufe im Sommer unterstützt wird. Da der große Flohmarkt coronabedingt ausfallen musste, war es den Vierern wichtig, zumindest eine kleine Aktion des Teilens durchzuführen.

Im Dezember packten die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern zu Hause Weihnachtspäckchen für verarmte Familien in Osteuropa, die von der bayrischen Hilfsorganisation „humedica“ dann in die Zielländer weitertransportiert wurden. So konnte die Klasse im Advent dazu beitragen, dass zumindest ein paar Kindern, die in großer Armut aufwachsen müssen, durch ihre Hilfe eine schöne Weihnachtsüberraschung bereitet wurde.

Neue Schulschließungen sorgten immer wieder für Unterbrechungen, aber im März konnte das nächste kleine Projekt starten, die Unterstützung des Ettlinger Tafelladens. Die Idee dazu kam aus der Elternschaft. Vor den Osterferien brachten die Viertklässler also verschiedenste haltbare Lebensmittel mit in die Schule, so dass es im Klassenzimmer allmählich wie in einem kleinen Tante-Emma-Laden aussah. Weil die Kinder nicht alles auf einmal tragen konnten, verteilten sie die Lasten auf mehrere Tage. Eine Mutter übernahm gemeinsam mit zwei Schülern dann den Transport der Sachspenden nach Ettlingen.

An dieser Stelle soll den Eltern der 4. Klasse ein großes Dankeschön ausgesprochen werden! Ohne ihre engagierte Unterstützung wäre ein Großteil der Aktionen nicht durchführbar gewesen. Wir Auerbacher Lehrerinnen sind immer wieder froh darüber, dass sich unsere Elternschaft generell durch eine große Hilfsbereitschaft auszeichnet.

Und so machen wir weiter und lassen uns nicht unterkriegen. An andere zu denken, hilft, dem Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins zu entkommen. In diesem Sinne: Frohen Mutes tue Gutes!